Bewegend, emotional, hoffnungsvoll
Für mich ist "Bevor ich dich sah" ein bewegender und auch sehr hoffnungsvoller Roman.
Mit schweren Verbrennungen kommt Alice ins St. Francis Krankenhaus. Dort ist sie schwer traumatisiert und verfällt ...
Für mich ist "Bevor ich dich sah" ein bewegender und auch sehr hoffnungsvoller Roman.
Mit schweren Verbrennungen kommt Alice ins St. Francis Krankenhaus. Dort ist sie schwer traumatisiert und verfällt in Schweigen. Auf der Reha-Station versucht ihr aufgeschlossener Bettnachbar Alfie sie zum Sprechen zu bringen. Und langsam öffnet sie sich ihm gegenüber.
Der Schreibstil von Emily Houghton ist detailreich und emotional. Er holt den Leser ab und lässt ihn mitfühlen. Es passiert an sich nicht wahnsinnig viel. Trotzdem ist man gefesselt.
Man sollte sich bei diesem Buch vor Augen halten, dass es sich um einen Roman handelt. Die Situation auf der Station hat mich zunächst etwas irritiert - diverse unterschiedliche Personen mit Vorhängen in einem Zimmer. Auf Fakten basiert die Geschichte sicher nicht. Aber ich nehme das als künstlerische Freiheit hin und habe mich nicht dran gestört.
Eben dieser bunt zusammen gewürfelte Haufen ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich musste beim Lesen öfter Schmunzeln. Es fühlte sich wie eine große Familie an.
Alice und Alfie sind als Charaktere sehr unterschiedlich. Alice schottet sich ab, ist voller Selbstzweifel und völlig in ihrer Angst gefangen. Alfie ist immer gut gelaunt und bringt Schwung in den traurigen Klinikalltag. Doch nachts plagen ihn Albträume. Und da wird Alice bald klar, dass es auch ihm innerlich nicht gut geht.
Meiner Meinung nach ist die Liebes- und Lebensgeschichte zwischen den beiden toll erzählt - langsam, leise, nicht beschönigt.
Und am Ende werde ich zurückgelassen mit dem Gefühl der Hoffnung und der Aussage, dass jeder sich selbst lieben sollte - egal, wie er aussieht, was ihn ausmacht und was er erlebt hat. Und das hat mich bewegt!