Mit zu großen Erwartungen drangegangen
Inhalt: Nach einem schwerwiegenden Verlust in der Familie hat Geigerin Charlotte Conroy ihr Gefühl für die Musik verloren. Wen sie die Seiten anschlägt, kann sie nicht mehr wie früher all ihre Emotionen ...
Inhalt: Nach einem schwerwiegenden Verlust in der Familie hat Geigerin Charlotte Conroy ihr Gefühl für die Musik verloren. Wen sie die Seiten anschlägt, kann sie nicht mehr wie früher all ihre Emotionen übertragen und ist gefangen in der Gegenwart. Noah war ehemaliger Journalist und Extremsportler bis er bei seinem letzten Auftrag verunglückte und dadurch sein Augenlicht verlor. Seitdem lebt er abgeschieden und stößt aus lauter Selbsthass, Wut und Frustration jeden der versucht ihm näher zu kommen. So zunächst auch bei seiner neuen Assistentin, denn Charlotte steckt im Geldmangel. Doch gegenseitig sehen sie in die Seelen des jeweils anderen und Charlotte versucht Noah zu zeigen, was noch alles im Leben steckt.
Meinung: Nach der All In Reihe bin ich mit hohen Erwartungen an die Reihe gegangen und hatte gehofft, dass mich Emma Scott mit ihren Worten und Geschichte wieder berührt. Leider ging dies nur bedingt.
Der Schreibstil war angenehm und die Worte an manchen Stellen gut gewählt. Der Anfang verlief noch relativ ruhig und wurde gut veranschaulicht . Man lernt etwas über Charlotte's Vorleben und den Unfall von Noah, wodurch die Charaktere einem näher gebracht wurden. Als die zwei dann mehr unfreiwillig zusammen wohnen, steht vorallem zuerst Noahs aggressive Art zwischen einem normalen Umgang der Beiden. Je länger die Zwei aber aufeinander Hocken, desto mehr sehnt sich der Mensch in Noah nach Kontakt und er sucht zunehmend ihre Präzens auf.
"Ich dachte lieber nicht darüber nach, was das Beste für mich war"~
Gerade was Noahs Entwicklung angeht, war ich positiv begeistert. Den Schmerz über seinen Verlust und die Tragweite der Ausmaße sind für ihn zunächst gar nicht greifbar. Er kann es einfach nicht akzeptieren und ich finde es nachvollziehbar und gut so ein schwieriges Thema so überzeugend darzustellen. Ich hab mit ihm mitgefühlt und jedem seiner Gedanken zugehört, weil er einfach so missverstanden wurde und ihm niemand half als er Hilfe dringend nötig hatte.
Bis Charlotte kam. Bei ihr muss ich sagen, konnte ich definitiv nicht mitfühlen. Ich fand ihre Beweggründe nicht mehr zur Musik zurück zufinden als Ausreden und nicht verständlich. So nah ihr der Verlust auch ging, so wurde es ihm Buch nachvollgend nicht verdeutlicht und sie wäre für mich in der Lage gewesen normal weiterzumachen. Das sie sich schließlich um Noah kümmern muss und das als Ausrede nimmt um nicht mehr zu spielen, fand ich auch nicht gut, weil sie so niemanden einem Gefallen tut.
So konnte ich Noah & Charlotte einfach nicht genießen und mich vollkommen für sie freuen. Ich hab sie nur von außen bewundert und manch intime Stellen überflogen und vergessen, da ich ich nicht mitempfinden konnte.
Ich wusste schon während der Hälfte, dass mich das Buch nie zu 5🌟 überzeugen könnte. Geflasht war ich dann aber auf den letzten 50 Seiten.
Wieso konnte das ganze Buch nicht so aufgebaut sein? Erst ab da hat sich Charlotte nämlich endlich getraut den Schritt zu gehen, denn sie ohnehin vor langem alleine hingekriegt hätte. Und dieser Augenblick im Buch auf den letzten Seiten, war so harmonisch abgeklungen und passend. Mich aber wirklich erst auf der letzten Seite zu Tränen zu rühren, rettet leider nicht die Gefühlslosigkeit die ich während dem Rest des Buches gefühlt habe. Einfach nur Schade.
Es ist eine nette Geschichte, die mich aber erst wirklich zuletzt rühren konnte. Vielleicht habe ich mir zu viel erhofft denn es ist keine Geschichte die ich nochmal lesen würde, trotz der schönen Ansätze und Worte.
Ich stecke meine Hoffnung einfach in die nächste Reihe der Autorin, denn sie kann schreiben.