Cover-Bild Die Dorfschullehrerin
Band 1 der Reihe "Die Dorfschullehrerin"
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.11.2021
  • ISBN: 9783785727652
Eva Völler

Die Dorfschullehrerin

Was die Hoffnung verspricht. Roman

Eine junge Frau und die Herausforderung ihres Lebens
1961: Als die Berliner Lehrerin Helene ihre neue Stelle in Hessen an der deutsch-deutschen Grenze antritt, begegnet man ihr im ländlichen, erzkatholischen Ort zunächst mit Ablehnung. Der althergebrachte drakonische Erziehungsstil, die Gleichgültigkeit der Kollegen - für die engagierte Helene ist es ein Kampf gegen Windmühlen. In Tobias, dem Landarzt, findet sie schließlich einen Verbündeten. Schon bald bedeutet er ihr mehr, als ihr lieb ist. Denn Helene hat ein Geheimnis - sie ließ sich nicht ohne Grund genau an diesen Ort versetzen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2021

Helene lässt sich nicht von der Grenze aufhalten

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Nach der „Ruhrpottsaga“ habe ich mit „Die Dorfschullehrerin – Was die Hoffnung verspricht“ einen weiteren gut gelungenen Roman von Eva Völler gelesen. Es gelingt ihr, tiefgründige Charaktere mit einer ...

Nach der „Ruhrpottsaga“ habe ich mit „Die Dorfschullehrerin – Was die Hoffnung verspricht“ einen weiteren gut gelungenen Roman von Eva Völler gelesen. Es gelingt ihr, tiefgründige Charaktere mit einer interessanten Geschichte zu verbinden.
Die Protagonistin Helene ist aus der DDR geflüchtet und tritt eine neue Stelle als Lehrerin in einem Dorf nahe der deutsch-deutschen Grenze an. Dort setzt sie sich sehr für die Kinder an der Schule dort ein, womit sie sich mit ihren modernen Methoden und Ansichten unter ihren Kolleg*innen nicht nur Freunde macht. In dem attraktiven Dorfarzt Tobias findet sie einen Vertrauten, der ihr bald mehr bedeutet, als sie gerne hätte, denn niemand darf den wahren Grund erfahren, warum sie eine Stelle so nahe der Grenze angenommen hat.

Eva Völler gelingt es mit ihrem lebendigen und bildhaften Schreibstil schnell, Lesende in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Protagonistin Helene ist mit ihrer Art, sich für die Kinder der Schule und für ihre Familie einzusetzen, sehr sympathisch. Die sich von Anfang an anbahnende Liebesbeziehung ihr und dem Dorfarzt lässt Lesende mitfiebern und den Wunsch entstehen, dass die beiden ihr Glück finden. Die Liebesgeschichte nimmt aber nicht zu viel Raum ein und lässt genug Platz für weitere Themen wie die Entwicklung und Verstärkung der deutsch-deutschen Grenze und den Einfluss, den die Teilung Deutschlands auf Familien hat, die durch sie zerrissen werden. Besonders gut gefällt mir, dass weder in Bezug auf die DDR noch auf die BRD schwar-weiß-Malerei betrieben wird, sondern von beidem sowohl Vor- als auch Nachteile aufgezeigt werden.

Schade ist es, dass im Verlauf der Geschichte viele Fragen offenbleiben. Zu einigen der Nebencharakteren werden verschiedene Andeutungen gemacht, auf die dann aber nicht näher eingegangen werden. So sind deren Handlungsmotive nur teilweise zu verstehen. Ich hoffe, dass diese angeschnittenen Handlungsstränge in den nachfolgenden Bänden aufgegriffen werden.

Trotz dieser kleinen Enttäuschungen ist „Die Dorfschullehrerin“ ein durchaus lesenswerter historischer Roman mit liebenswerten Charakteren und einer interessanten Storyline. Bislang der erste Roman, der mir begegnet ist, der sich mit der deutsch-deutschen Geschichte auseinandersetzt. Ich freue mich schon sehr auf die nachfolgenden Bände und bin gespannt, wie sich die Geschichte fortsetzt.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Helenes Geheimnis

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Das Jahr 1961 an der innerdeutschen Grenze in Hessen: Helene Werner aus Berlin fängt eine Stelle als Lehrerin in einem Dorf an. Die junge Witwe steht vor keiner leichten Aufgabe. Tobias Krüger, der Landarzt, ...

Das Jahr 1961 an der innerdeutschen Grenze in Hessen: Helene Werner aus Berlin fängt eine Stelle als Lehrerin in einem Dorf an. Die junge Witwe steht vor keiner leichten Aufgabe. Tobias Krüger, der Landarzt, wird zu einem Verbündeten. Was keiner weiß: Helene wurde nicht ohne Grund genau an diesen Ort versetzt…

„Die Dorfschullehrerin - Was die Hoffnung verspricht“ ist der erste Band einer neuen Reihe von Eva Völler.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 23 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Sie erstrecken sich über vier Teile. Die Handlung spielt im Jahr 1961 und umfasst mehrere Monate. Zeitangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern die Orientierung. Erzählt wird vor allem aus der Sicht von Helene, aber auch der weiterer Personen wie Tobias. Dieser Aufbau ist schlüssig und funktioniert gut.

Der Schreibstil ist unauffällig, aber anschaulich und bildhaft. Sprachlich authentisch wirken die Dialekteinschübe. Ein hilfreiches Extra ist dabei die Liste mit Wörtern des Rhöner Platts sowie deren hochdeutsche Entsprechungen.

Helene ist eine sympathische und reizvolle Protagonistin, deren Gedanken und Gefühle gut nachvollziehbar sind. Nicht alle Charaktere der Geschichte kommen allerdings gänzlich lebensnah rüber.

Was das Thema angeht, hat mich der Roman gleich angesprochen. Inhaltlich bietet die Geschichte viele Grautöne und vermittelt interessantes Wissen rund um die Zeit des Mauerbaus in West und Ost. Die fundierte Recherche ist dem Roman an mehreren Stellen anzumerken. Im interessanten Nachwort erläutert die Autorin, welche Passagen frei erfunden und welche Ereignisse und Begebenheiten historisch belegt sind.

Auf mehr als 400 Seiten bleibt die Story unterhaltsam und abwechslungsreich. Längen sind so gut wie nicht vorhanden. Gegen Ende gleitet die Geschichte leider ein wenig ins Unglaubwürdige ab. Zugutehalten kann man dem Roman jedoch, dass er auf reißerische Cliffhanger verzichtet und als in sich abgeschlossen betrachtet werden kann.

Das nostalgisch anmutende und zugleich hübsche Cover passt sowohl zum Genre als auch zu der Geschichte. Der naheliegende Titel erschließt sich sofort.

Mein Fazit:
Obwohl mich Eva Völler mit ihrem neuen Roman nicht so begeistern konnte wie mit ihrer Ruhrpott-Saga, ist der Auftakt der Dorfschullehrerin-Reihe lesenswert. Auf den zweiten Band bin ich nun gespannt.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Wie es gewesen sein könnte - ein Stück deutsch-deutscher Geschichte

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„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. ...

„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. Dass es einen ganz besonderen Grund dafür gibt, dass Helene genau hier landet, bleibt eine Zeit lang ihr Geheimnis.
Bald stellt sich heraus, das das grenznahe Gebiet auf beiden Seiten Deutschlands eine große Rolle spielt. Da ich als Kind die Sommerferien mit meinen Eltern bei Verwandten in der DDR verbracht habe, ist die Geschichte für mich ein besonderes Erlebnis, weil sie viele Erinnerungen weckt. Das Leben auf beiden Seiten der Grenze wird sehr realistisch beschrieben. Es wird nichts beschönigt und mir gefällt besonders, dass deutlich wird, dass in beiden Teilen Deutschlands nicht alles nur gut, aber auch nicht alles schlecht war.
Eva Völler fesselt mich mit ihrem Schreibstil und mit dem Schicksal von Helene, das sie in großen Teilen sicher mit vielen Menschen geteilt hat.
Trotz der anhaltenden Spannung gibt gibt Eva Völler doch auch immer wieder Raum für ein wenig Humor – meistens in Verbindung mit Helene und dem Landarzt Tobias, zwischen denen sich zarte Bande spinnen.
Erst mitten im Buch habe ich erfahren, dass es zu diesem Buch einen Folgeband geben wird. Dennoch bin ich vollkommen zufrieden mit dem Ausgang des ersten Teils, der für mein Befinden einen guten Abschluss genommen hat. Trotzdem bin ich natürlich neugierig auf den Fortgang der Geschichte.
Ich gebe sehr gern meine Leseempfehlung für dieses Buch, weil es eine Menge geschichtlicher Ereignisse lebendig bleiben lässt.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Blick über den Stacheldraht

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Helene nimmt 1961 eine Stelle als Lehrerin in einem kleinen nordhessischen Dorf an. Unweit davon die Grenze und die ganze Gegend als Zonenrandgebiet abgehängt. In der Schule herrschen schlimme Zustände, ...

Helene nimmt 1961 eine Stelle als Lehrerin in einem kleinen nordhessischen Dorf an. Unweit davon die Grenze und die ganze Gegend als Zonenrandgebiet abgehängt. In der Schule herrschen schlimme Zustände, große Klassen, unfähige Lehrer und ständiger Personalwechsel haben die Kinder verunsichert. Mit großer Empathie geht Helene die Aufgabe an und gewinnt bald nicht nur die Herzen der Kinder, sondern auch den Respekt der Dorfbewohner. Auch der Arzt Tobias fühlt sich sehr zur Lehrerin seines Sohnes hingezogen. Aber niemand ahnt die wahren Gründe von Helene, sich ausgerechnet an diesen Ort versetzen zu lassen.

Helene wollte mit ihrem Mann und ihrer Tochter aus der DDR fliehen, doch der Versuch ging schief. Die Tochter wird ihnen weggenommen und sie kommen in Haft, die Helenes Mann nicht überlebt. Mit dieser Wunde lebt Helene und sie sucht wenigstens eine räumliche Nähe zu ihrem Kind, auch wenn die Grenze dazwischen ist.

Die Autorin fängt das Jahr 1961 sehr lebendig ein. Da ist auf der einen Seite das westdeutsche Wirtschaftswunder und damit verbunden die etwas „von oben herab“ Sicht auf die Brüder und Schwestern im Osten. So bekommt Helene auch nur eine befristete Aushilfsstelle, denn ihr Studium wird nicht anerkannt. Gleichzeitig spürt man aber besonders in den Grenzgebieten die Angst vor dem kalten Krieg und der Eskalation. Es gibt Spitzel auf beiden Seiten.

Die Hauptfigur, Helene Werner, ist eine unglaublich sympathische Person. Sie vereinigt alle guten Charaktereigenschaften und sieht dazu noch sehr nett aus. Ihr Umgang mit den Schulkindern lassen ihr die Herzen zufliegen. Da fehlt nur noch ein Heiligenscheinchen. Die Zeichnung der Figuren hätten vielleicht ein paar Facetten mehr verdient, so wirkte es mir zu sehr schwarz und weiß – gut oder böse ohne Zwischentöne. Aber es ist ein Roman, der unterhalten will und seine LeserInnen fesseln und das ist der Autorin auch außerordentlich gut gelungen. Sie schreibt mit Verve und die eingestreuten hessischen Dialektpassagen geben der Geschichte Bodenhaftung und Authentizität.

Ich habe die Geschichte verschlungen und mich von ihrer Emotionalität rühren lassen.

Es ist eine Fortsetzung geplant und darauf freue ich mich schon.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Ein kleiner Weg gemessen in Kilometern, doch ein Riesenschritt für Helene

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Anfang 1961: Sie tritt eine Lehrerstelle in einem kleinen hessischen Dorf an - Helene aus der "Zone". Doch was niemand weiß: sie ist nur wenige Kilometer entfernt im Nachbardorf aufgewachsen.

Allerdings ...

Anfang 1961: Sie tritt eine Lehrerstelle in einem kleinen hessischen Dorf an - Helene aus der "Zone". Doch was niemand weiß: sie ist nur wenige Kilometer entfernt im Nachbardorf aufgewachsen.

Allerdings ist das nun schon seit etlichen Jahren Teil der DDR. Genaueres möchte Helene aber nicht rausrücken, das ist ihr ureigenes Geheimnis.

Doch an freien Tagen zieht es sie auf lange Wanderungen hin zur Grenze. Was ist es, das Helene wieder und wieder dorthin zieht - pflegt sie am Ende noch irgendwelche Verbindungen dorthin?

Auf der einen Seite ist sie fremd, auf der anderen Seite hat sie schneller, als sie es selbst erwartet hat, Zugang zu den Dorfbewohnern im allgemeinen, ihren Schülern im Besonderen und ganz speziell zum Herzen des Dorfarztes Tobias gefunden.

Dennoch ist sie nicht glücklich.und dafür gibt es gute Gründe. Die sie jedoch mit niemandem teilt, weswegen der ein oder andere bald den ein oder anderen Verdacht hegt...

Wie stets in ihren historischen Romanen vermag Eva Völler auf großartige Art und Weise die damalige Zeit durch Worte aufleben zu lassen. Es geht so dermaßen atmosphärisch zu, dass ich stets Bilder vor Augen, manchmal sogar Gerüche in der Nase oder Stimmen im Ohr hatte.

Das Einzige, was mich ein ganz winziges bisschen störte, war der Umstand, das der Schluss relativ schnell abgefrühstuckt wurde. Ich hätte doch so gern noch mehr Details erfahren.

Dafür darf ich mich aber auf die Zukunft freuen, denn es wird einen zweiten Teil geben. Ich empfehle allen Interessierten, schon jetzt mit Teil 1 loszulegen, um dann bei Teil 2 gleich starklar zu sein!

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