Das Geheimnis
Hessen, August 1961,
die junge Helene zieht nach Hessen in ein kleines Dorf, das direkt an der Zonengrenze liegt. Sie hat Schlimmes erlebt und will hier einen Neuanfang als Lehrerin wagen.
Das fällt ihr ...
Hessen, August 1961,
die junge Helene zieht nach Hessen in ein kleines Dorf, das direkt an der Zonengrenze liegt. Sie hat Schlimmes erlebt und will hier einen Neuanfang als Lehrerin wagen.
Das fällt ihr nicht schwer, schnell wird sie beliebt und ein Teil der Dorfgemeinschaft. Dann ist da auch noch der sympathische Landarzt Tobias. Sehr bald kommen die beiden sich näher. Mehr als Helene lieb ist.
Sie hat ein großes Geheimnis. Es gibt einen besonderen Grund, weshalb sich Helene hier an diesen Ort versetzen ließ.
Sehr authentisch und bildhaft schildert Eva Völler nicht nur den Neuanfang einer jungen Frau, sondern auch die Veränderungen der politischen Szenerie und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung im Jahr 1961.
Erzählt wird in 2 Erzählsträngen. Auf der einen
Seite Helene im Westen und auf der anderen Seite ihre Familie im Osten, in der DDR.
In klaren Worten wird das Leben der Dorfschullehrerin Helene geschildert, die Auf und Abs, immer mit einer gewissen Spannung im Text.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille sind sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Wem kann man trauen und wem nicht?
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend vermittelt.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Familiengeschichte sehr neutral erzählt. Sie gibt die jeweiligen Lebenssituationen beider Systeme sehr gut wieder.
Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Hauptcharaktere Helene so was von perfekt dargestellt wird. Sie ist nicht nur wunderschön, klug, beliebt, praktisch fehlerfrei. Alles, was sie anpackt, gelingt und sie ist ihrer Zeit zu weit voraus.
Das Ende ist ziemlich abrupt.
Da hoffe ich auf den nächsten Band.
Alles in allen aber ein gelungener Auftakt.