Mittelmäßiger 2er Band
Als ich ihn anschaute, klopfte mein Herz prompt schneller. Ich hatte ihn so vermisst! Liebe Güte, mit dem Bart sah er wirklich sehr gut aus, das hatte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen können! ...
Als ich ihn anschaute, klopfte mein Herz prompt schneller. Ich hatte ihn so vermisst! Liebe Güte, mit dem Bart sah er wirklich sehr gut aus, das hatte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen können! (S.81)
Anna und Sebastiano sind seit ihrem ersten Abenteuer in Venedig so gut wie unzertrennlich. Bereits seit mehr als einem Jahr absolvieren sie gemeinsame Missionen in der Vergangenheit und ihre Liebe dauert nach wie vor an. Beide pendeln zwischen Frankfurt und Venedig um sich regelmäßig zu sehen.
Doch bei einer Mission geht etwas schief und Sebastiano bleibt in Paris 1625 stecken. Anna macht sich sofort zu seiner Rettung auf, doch so einfach wie sie sich das vorgestellt hat, wird die Rettungsmission nicht.
Der zweite Teil der Zeitenzauber-Reihe besticht auf den ersten Blick wieder mit der besonders liebevollen Gestaltung des Buches und seinen Illustrationen. Auch inhaltlich setzt das Buch dort fort, wo „Die magische Gondel“ aufhörte.
Die LeserInnen begleiten Anna und Sebastiano erneut in die Vergangenheit und erkennen bald, dass Paris 1625 kein ungefährliches Pflaster darstellt. Eva Völler zeichnet ihre Charaktere mit viel Liebe zum Detail und hält an deren Charaktereigenschaften fest. Damit gelingt es ihr ganz leicht, dass die LeserInnen sich bald wieder mit Anna und Sebastiano verbunden fühlen.
Leider hat sich vor allem der Charakter von Anna seit dem ersten Buch kaum weiterentwickelt. Zwar ist sie regelmäßig auf Zeitreisen, aber noch immer geht sie äußerst naiv vor. Auch aus den Ereignissen, die sie im aktuellen Buch erlebt zieht sie keine Schlüsse oder versucht daraus zu lernen. Anna bleibt leichtgläubig und unbedarft in ihren Taten und Gedanken.
Auch die Gegenwart bietet Anna wenig Herausforderungen. Die Eltern interessieren sich für ihre Tochter, die mitten im Abitur steckt, nur peripher und haben auch nichts gegen kurzfristige Trips von Anna nach Paris oder Venedig. Auch finanziell sind schnell gebuchte Flüge kein Problem, das wirkt ein wenig unglaubwürdig und stört den Lesefluss.
Insgesamt eine schöne und vor allem romantische Fortsetzung der Geschichte rund um Anna und Sebastiano, der allerdings etwas weniger Romantik durchaus gut getan hätte.