Eine Frau, die auf ihre Liebe verzichtet, um für ihre Rechte einzustehen.
Ich habe zwar mit dem dritten Teil angefangen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe, weil ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ...
Ich habe zwar mit dem dritten Teil angefangen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe, weil ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man die Teile unabhängig voneinander lesen kann. Im dritten Teil geht es um Hattie und Lucian. Die Beiden finden sich am Anfang ihrer Geschichte in einem Missverständnis wieder. Nachdem Hattie ungewollt in die Ehe mit Lucian einwilligen muss, beginnt eine wildes Auf und Ab.
Der Schreibstil hat mir nicht ganz so gefallen, wobei es da eher um die Länge der Sätze und Kapitel ging, als um den Stil. Am Anfang waren die Sätze ziemlich lang und mit ziemlich vielem Kommata. Außerdem gab es immer wieder Zeitspringen in den Kapitel und man wechselte zwischen der Sicht von Hattie und Lucian. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man die einzelne Kapitel kleiner gehalten hätte. Mit über 400 Seiten ist der Roman auch länger, als der Durchschnitt.
Die Geschichte und auch die Zeit, in der alles spielt, war angenehm. Auch die Entwicklung der Charaktere war schön beschrieben. Ich fand es toll, das man das Thema der Arbeitsbedingungen zur damaligen Zeit aufgegriffen hatte und ich konnte mich auch ein bisschen in Hattie wiederfinden. Auch sie wollte etwas gegen die Ungerechtigkeit in der Welt unternehmen. Es hatte zwar erst Lucian gebraucht, der ihr das Elend zeigt, aber niemand ist perfekt.
Ich muss gestehen, dass ich das Ende der Geschichte schon überraschend fand. Zwar gibt es auch ein Happy-End, aber tatsächlich will Hattie erst ihren eigenen Weg gehen und trennt sich von Lucian. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Es sind eben doch alles starke Frauen, dort in Oxford. Auch die Entwicklung von Lucian ist gut beschrieben. Erst ist er noch ein ziemliches Arsch und geht nicht unbedingt liebevoll mit Hattie um, allerdings muss man ihm zugute halten, dass er Hattie in Sachen Sex nicht bedrängt. Das haben zur damaligen Zeit wahrscheinlich nicht so viele gemacht. Zunehmend entwickeln sich aber immer mehr Gefühle und es dauerte ein wenig, aber dann musste er der Wahrheit ins Gesicht sehen. Er liebte Hattie und er wollte nicht mehr ohne sie sein. Er war sogar bereit, für sie zu sterben. Und wer wünscht sich nicht in echt so einen Kerl?!