Bei Einbruch Liebe
Das Cover beschwört sofort in einer hübschen Zeichnung Pariser Flair. Die junge Dame auf dem Titelbild, die kokett zur Sonnenbrille greift, erinnert mich dagegen an die berühmte Szene mit Audrey Hepburn. ...
Das Cover beschwört sofort in einer hübschen Zeichnung Pariser Flair. Die junge Dame auf dem Titelbild, die kokett zur Sonnenbrille greift, erinnert mich dagegen an die berühmte Szene mit Audrey Hepburn. Und genau diese Figur hatte ich bei der Beschreibung der Protagonistin Lou Derisbourg von Anfang an vor Augen.
Olivier, ihr Liebhaber ist zwar verheiratet, aber das ist nur noch eine Formsache, einen Verlobungsring mit Diamant hat er ihr schon überreicht. Nur noch 2-3 Wochen, dann sieht die Welt für Lou paradiesisch aus. Sie wird ihr Journalistikstudium beendet haben und mit Olivier ihr Liebesglück. Aber dann bekommt Olivier einen bedeutenden Preis verliehen, kündigt dem Publikum in seiner Dankesrede den langersehnten Nachwuchs mit der geliebten Gattin an und Lous Welt bricht in tausend Splitter. Weil sie temperamentvoll wie Vulkan ist, produziert ihr Zusammentreffen mit dem Ehepaar einige skandalöse Schlagzeilen und will sie nicht vor der Prüfung von der Journalistenschule fliegen, muss sie sich beweisen. Ihre Dozentin gibt ihr eine Chance:ein Interview mit dem geheimnisumwitterten Unternehmer Frédéric d’Arambault muss es sein, nicht einfach, denn der Mann verabscheut die Öffentlichkeit und die Presse.
Zwischen Lou und Frédéric fliegen die Fetzen, aber jeder Leser weiß schnell, dass die gezeigte Abneigung eigentlich etwas ganz anderes ist. Die Zähmung der Widerspenstigen ist seit Shakespeare ein amüsantes Thema im Liebesdrama und es gibt unzählige Variationen. Die Autorin jedenfalls hat offensichtlich sehr viel Spaß an ihrem Stoff gehabt und das spürt man in jeder Zeile. Voller Esprit und Witz entwickelt sich die Geschichte, die einige Anleihen an den Film „Pretty Woman“ macht, aber so charmant, dass ich es eher als Hommage sehe.
Natürlich war von der ersten Zeile an klar, dass es ein Happy End geben muss, Paris ist ja nicht nur im Film die Stadt der Liebe. Den Weg dorthin hat Fabienne Brouillard mit leichter Hand gewiesen. Der Roman ist duftig und leicht und ein reines Lesevergnügen und genau das, was ich mir unter einer spritzigen Liebeskomödie vorstelle.