Mord in Giesing
Dr. Sofie Rosenhuth, ganz zu Unrecht die „Kalte Sofie“ genannt, denn sie ist ein durchweg sympathischer mitfühlender Mensch, muss sich in einem neuen Fall bewähren.
Nathalie, die ausgesprochen attraktive ...
Dr. Sofie Rosenhuth, ganz zu Unrecht die „Kalte Sofie“ genannt, denn sie ist ein durchweg sympathischer mitfühlender Mensch, muss sich in einem neuen Fall bewähren.
Nathalie, die ausgesprochen attraktive Sekretärin des Rößlbräu und Braut des Firmenerben hat ihren Junggesellinnenabschied nicht überlebt. Sie wurde Opfer einer Vergiftung. Nicht nur Mutter Roßhaupter war mit der Wahl ihres Sohnes nicht einverstanden, auch die übrige weibliche Belegschaft der Firma gönnte Nathalie nicht den Erfolg.
Sofie hat ja ihren eigenen Kopf bei Ermittlung, was Kommissar Joe Lederer nur zu gut weiß. Er ist schließlich die „An – Aus – Dauerbeziehung“ von Sofie. Jetzt haben sie nicht nur Stress bei der Wohnungssuche – Sofie hat endlich einer gemeinsamen Wohnung zugestimmt – sondern auch im Berufsleben. Dann wird auch noch die Seniorchefin Uschi Roßhaupter im Braukessel tot aufgefunden. Das macht den Kreis der Verdächtigen noch größer.
Bei den unterhaltsamen Lokalkrimis haben die Autorinnen Gesine Hirsch und Brigitte Riebe, die hinter dem Pseudonym Felicitas Gruber stehen, mit ihren Büchern um die Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth schon einen festen Platz. Die einprägsame Hauptfigur schließt jeder Leser gleich ins Herz. Dazu kommt der Wohlfühlfaktor der geschilderten Umgebung. In Giesing ist München noch so, wie man es sich gern vorstellt. Ein Dorf mit Herz, das aber auch schon von der Gentrifizierung schlimm bedroht wird.
Es machte mir Spaß diesen Krimi zu lesen, besonders weil ich ein Leser der ersten Stunde bin und mir Sofie nun schon zum vierten Mal begegnet. Natürlich ist das kein Krimi der realitätsnah ist, normale Ermittlungsarbeit oder logisches Abarbeiten von Hinweisen sucht man vergeblich. Aber dafür darf man miträtseln, sich seine eigenen Verdächtigen suchen und sich prächtig amüsieren. Ich mag die lockere Unterhaltung, den Münchner Charme und die liebenswerten Menschen, die hier agieren. Dialekteinsprengsel, wie der Titel „Zapfig“, sind einfach gelungen und wenn Sofie in tiefstem Münchnerisch lospoltert oder mit Tante Vroni spricht, gefällt mir das besonders.
Jetzt wünsche ich mir nur, dass sich Sofie in den nächsten Fällen noch etwas weiter entwickeln darf und entscheidungsfreudiger wird, damit auch das Private um Sofie wieder prickelt.