Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke wenn der Sport das Sagen hat
Wenn dem Sport alles aber auch wirklich alles untergeordnet wird, was passiert dann mit dem Menschen oder gar mit einer ganzen Stadt?
Es passiert in einer Stadt einer kleinen Stadt. Es ist nicht irgendeine. ...
Wenn dem Sport alles aber auch wirklich alles untergeordnet wird, was passiert dann mit dem Menschen oder gar mit einer ganzen Stadt?
Es passiert in einer Stadt einer kleinen Stadt. Es ist nicht irgendeine. Es ist die Stadt, die am Wald liegt und deren Herz fürs Eishockey schlägt. Die ganze Stadt fiebert einem großen Ereignis entgegen. Dem nächsten Eishockeyspiel. Dem nächsten Sieg und damit die Hoffnung auf einen Eishockeystützpunkt, der diese sonst trostlose Stadt wieder aufwerten und Arbeitsplätze bringen wird. Die ganze Hoffnung liegt auf einer jungen Eishockeymannschaft. Sie sind die Bären. Sie sind gut sie können nur Gewinnen. Gewinnen sie ist der Fortbestand des Klubs gesichert. Es sind gute Jungs, die seit frühester Kindheit zusammenspielen. Sie sind ein Team. Eine Mannschaft, die Mannschaft. Doch eine Party ändert alles. Ein Mädchen wird von einem dieser guten Jungs vergewaltigt. Aber es ist nicht irgendein Junge, er ist der Star des Teams, dem eine große Zukunft bevorsteht. Die Eltern des Mädchens, der Vater der Sportdirektor des Klubs, die Mutter eine Anwältin tun das was Eltern tun. Sie tun was Eltern tun stehen ihrem Kind bei. Fahren ins Krankenhaus erstatten Anzeige. Und dann beginnt die Hexenjagd. Das Mädchen, traumatisiert, wird plötzlich von allen angefeindet. Der goldene Junge als Opfer gesehen. Doch das Mädchen gibt nicht auf es will Rache….
Das Buch lebt von Vorschusslorbeeren. Wenn man als Leser all die Vorgängerbücher gelesen hat, weis man wie gut der Autor ist und was er kann. In diesem Buch scheint der Autor zuviel auf einmal zu wollen. Es steht nicht nur wie üblich eine Figur im Mittelpunkt der Geschichte, nein es ist eine ganze Stadt. Nach und nach erfährt der Leser fast jede Geschichte von jedem Einwohner der Stadt. Anfangs ist es recht schwierig und auch mühselig sich all die ganzen Namen und sich deren Geschichte zu merken. Was mir hier wirklich gefehlt hat waren die Überschriften über jedem Kapitel.
Der Autor schildert die Ereignisse nüchtern und distanziert. Die Emotionen und Wut die dabei bei Leser ein ums andere Mal aufsteigen sind das ganze Gegenteil. Die Handlung wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, was dazu führt das der Leser ganz dicht an der Handlung dran ist. Der Autor bleibt mit den Schilderungen nicht in der Gegenwart, nein er gibt auch immer einen Blick in die Zukunft.
Die Figuren es sind viele sehr viele sogar. Im Laufe der Handlung lernt man immer mehr Figuren und deren Geschichte kennen. Man versteht warum sie so handeln wie sie handeln. Jedoch sind es eben ein paar zu viel. Man erlebt als Leser welche Entwicklung diese Figuren durchleben man leidet mit ihnen und manchen möchte man einfach nur eine reinhauen ihnen gehörig die Leviten lesen. Der Autor schafft es mit den Figuren so polarisieren. Jedoch geht man am Ende als Leser dennoch ratlos raus. Die Frage bleibt, bleibt der Mensch auf der Strecke wenn der Sport das Sagen hat?
Fazit: Als Leser braucht man Durchhaltevermögen bis einem dieses Buch wirklich packt, leider packt es einen erst so richtig nach der Hälfte des Buches. Um ehrlich zu sein bin ich sogar ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Gut das Thema ist schwierig und der Subtext nötig um die ganze Geschichte zu verstehen. Aber der Autor hat einfach zuviel auf einmal gewollt und das ging leider nicht so gut aus. Wenn ihr die Vorgängerbücher dieses Autor kenn werdet ihr leider enttäuscht sein. Der Autor ist zwar wie immer sozialkritisch, aber der richtig Funke will einfach nicht überspringen.