Beste Freundin
Die 16jährige Finja ist verschwunden. Ist sie abgehauen, ist ein Unglück geschehen oder ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Die Lage ist unklar. Ihr Verschwinden wurde nicht gleich gemeldet. Vielleicht ...
Die 16jährige Finja ist verschwunden. Ist sie abgehauen, ist ein Unglück geschehen oder ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Die Lage ist unklar. Ihr Verschwinden wurde nicht gleich gemeldet. Vielleicht ist sie auch zu ihrem leiblichen Vater unterwegs. Kommissarin Fariza Nasri vernimmt die Mutter, den Stiefvater, die Freunde. Können sich die Ereignisse so abgespielt haben, wie sie erzählt werden? Die Polizistin wird misstrauisch und bohrt weiter nach. Irgendwie findet sie nicht die Geschichte, nach der sie gesucht hat, sondern eine ganz andere. Doch diese andere ist schlimmer.
Nachdem Kommissarin Nasri in die Provinz versetzt wurde, hat sie eine zweite Chance bekommen. Sie ermittelt wieder bei der Kriminalpolizei. Immer noch ist es ihr erstes Anliegen, den Opfern zu ihrem Recht zu verhelfen. Selbst wenn diese verstorben sind soll ihnen Gerechtigkeit widerfahren. Dabei geht die Beamtin äußerst einfühlsam und aufmerksam vor. Sie nimmt auf, was die Menschen ihr anvertrauen, sie wiegt sie, sie wägt ab. Und irgendwann kommt der zündende Gedanke. Doch manchmal kann sich Fariza nicht bremsen. Und dann gerät ihre Rückversetzung in Gefahr, denn im Kommissariat sind ihr nicht alle wohlgesonnen. Kann sie gleichzeitig sich selbst treu bleiben und ihre Stelle behalten?
Dieser sehr düstere Kriminalroman lockt einen in einen Irrgarten aus dunklen Machenschaften, unausgesprochenen Gedanken und unterschwelligen Gefühlen. War Fariza Nasri ihr Weg vorbestimmt? Eine melancholische Frau, die immerhin zwei enge Freundinnen hat, von denen eine ihre Beste ist. Ihr untrügliches Einfühlungsvermögen führt sie häufiger zum Täter, macht sie aber seltsamerweise nicht beliebt bei ihren Kollegen. Fast schon widerwillig wird ihre Leistung anerkannt. Es schein, als werde lieber jede Gelegenheit genutzt, sie zu diskreditieren. Zwar wünscht man sich manchmal etwas Gradlinigkeit. Allerdings versteht es der Autor dennoch einen in den Bann zu ziehen, indem er den Ereignissen einfach ihren Lauf lässt. Ein düsterer Mahlstrom, dem man unweigerlich ausgeliefert ist.