"Wir atmeten dieselbe Sommernacht ein. Und tausend Fragezeichen aus."
Inhalt:
Niemanden zu nah an sich heranlassen, erst recht keinen Mann – das ist Junes oberste Maxime. Der unnahbare Fluglotse Ridge Chapman ist demnach der Letzte, an den sie denken sollte. Er ist gut aussehend, schweigsam, mysteriös, ehemaliger Profiboxer und klassischer Draufgänger.
Und verkörpert damit alles, was June unbedingt von sich fernhalten will. Trotzdem ist er der Einzige, der für ihr geheimes Fotoprojekt infrage kommt, denn er schuldet June einen Gefallen. Womit June jedoch nicht gerechnet hat: dass Ridge von ihrer eigenen, bisher verschwiegenen Boxkarriere weiß.
Oder dass seine Berührungen sich so unendlich sanft anfühlen. Und dass Junes Herz plötzlich wieder viel zu laut pocht. Dabei ahnt sie nicht, dass auch Ridge mehr als genug gute Gründe hat, niemanden hinter seine dunkle Fassade blicken zu lassen ...
Meinung:
Dieses Buch ist so unglaublich viel Schmerz und noch viel mehr Heilung!
Als ich das Cover das erste Mal entdeckt habe wusste ich sofort, dass das mein Liebstes ist. Die Farben harmonieren einfach so unglaublich gut miteinander und die vielen kleinen Details des Hintergrundes sowie der goldenen Sprenkel sind wunderschön.
Hinzu kommt, dass die drei Bücher zusammen im Regal wirklich unheimlich stimmig aussehen und so auch zu meinen liebsten Covern zählen.
Aber nicht nur das Cover ist einfach traumhaft schön, sondern auch der poetische, eingängige und erzählende Schreibstil von Gabriella Santos de Lima. Ich liebe, wie lebhaft die Charaktere eine authentische Geschichte erzählt haben, die mich absolut mitreißen konnte.
Nachdem ich einmal angefangen habe in die Welt von Ridge und June abzutauchen, wollte ich nie wieder aufhören zu lesen. Dabei sind die Dialoge ganz besonders, denn der Mix aus humorvollen sowie emotionalen Worten hat mich total berühren können.
Als Besonderheit muss ich jedoch auch auf den Untertitel eingehen, der sich immer wieder auch im Buch selbst aufgegriffen hat.
Was mir jedoch auch sehr gut gefiel, waren die zwei unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wurde. Dadurch konnte ich mich ideal in beide Gedankenwelten hineinversetzen.
June war dabei eine Protagonistin, die gezeichnet von ihrer Vergangenheit war. Ihre Gefühle und besonders ihr Schmerz waren unglaublich charakterisiert worden. Besonders die Darstellung des Prozesses der Heilung war schön und traurig zugleich.
Ich fühlte mit, wie falsch all das war, was June erleben musste und dass sie doch versucht dem “Danach” nur so viel Platz einzuräumen, sodass sie es verarbeiten konnte. Ich habe geweint, weil manchmal alles zu viel war und Junes Schmerz zu meinem eigenen wurde. Vielleicht aber auch, weil ich die Ungerechtigkeit darin wiedererkannt habe.
Auf der anderen Seite war da Ridge, der genauso gebrochen schien, wie June anfänglich. Er ist zurückhaltend und doch offen zugleich, auch wenn er sein Herz hinter einer großen Fassade verbirgt.
Er lässt sich bereitwillig auf ein Foto ein, dass doch irgendwie sein Leben und besonders auch Junes verändert. Dabei ist er ein loyaler, aufmerksamer Protagonist, der für die Menschen in seinem Leben alles gibt. Beispielsweise seine Schwester, die er aus jeder Lage wieder herausholt, weil Geschwister das nun einmal so machen.
Die Leidenschaft des Boxens hat June und Ridge jedoch auch unweigerlich miteinander verbunden, was ich grandios umgesetzt fand. Zudem gibt es immer wieder kleine Szenen, die so schön erzählt wurden.
Schlussendlich machen die beiden Fehler und stehen wieder auf. Trotzdem sind sie dabei authentisch mit all ihrem Schmerz und noch viel mehr Heilung. Junes Prozess wirkte so unglaublich eingängig, wie besonders. Und auch all die Gefühle, Gedanken und Momente wurden richtig gut aufgearbeitet.
Ich habe es geliebt mit June und Ridge durch die Straßen von Prag zu ziehen, über den Wolken hinweg von Ort zu Ort zu fliegen und auf den WG Partys den beiden dabei zuzusehen, wie sie zu viel trinken und ihre Gefühle miteinander teilen.
Die Einarbeitung der anderen Nebencharaktere war zudem sehr gelungen. Es war großartig erneut auf Olivia, Nick, Delilah sowie Jonah zu stoßen und zu sehen, dass auch sie sich weiter entwickeln.
Der Plot-Twist am Ende kam wirklich überraschend, denn damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Trotzdem wurde die Geschichte so ideal abgerundet, auch wenn Teil drei mit einem weinenden und neuen Abschluss endet. Dabei wirkte dieses eben authentisch, denn es zeigt, dass im Leben nicht immer alles so läuft, wie man es plant.
In meinen Augen ein absolutes Jahreshighlight, dass ihr unbedingt lesen müsst!
Ich habe jede einzelne Seite geliebt, weil sie Hoffnung auf Heilung gibt, weil dieses Buch Themen behandelt, die in unserer Gesellschaft immer wieder auftreten und weil die Autorin es schafft, Mut zu machen und aus all dem Negativem so viel Positives zu ziehen.
Schon jetzt freue ich mich unglaublich auf jedes weitere Werk, was ich von Gabriella Santos de Lima lesen kann. Sie hat in meinen Augen eine unglaublich besondere Art zu schreiben, die jedes Herz höher schlagen lässt!