Cover-Bild Morgen, morgen und wieder morgen
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24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.02.2023
  • ISBN: 9783751742658
Gabrielle Zevin

Morgen, morgen und wieder morgen

Roman
Sonia Bonné (Übersetzer), Sonia Bonné (Übersetzer)

  • - TIME MAGAZINE: Buch des Jahres 2022
  • - Amazon USA: Buch des Jahres 2022
  • - Apple: Buch des Jahres 2022
  • - US-Indie-Buchhandlungen: Buch des Jahres 2022
  • - Goodreads: Buch des Jahres 2022

Mitte der 90er-Jahre in Massachusetts: An einer U-Bahn-Station trifft Sadie, hochbegabte Informatikstudentin und angehende Designerin von Computerspielen, ihren früheren Super-Mario-Partner Sam wieder. Die beiden beginnen, gemeinsam an einem Spiel zu arbeiten, und schnell zeigt sich, dass sie nicht nur auf freundschaftlicher, sondern auch auf kreativer Ebene ein gutes Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Computerspiel zum Hit wird, brechen sich Rivalitäten Bahn, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen.

Ein Jahrzehnte umspannender Roman über Popkultur und Kreativität, Wagnis und Scheitern, über Verlust und über die Magie der Freundschaft.

Daniel Schreiber zu MORGEN, MORGEN UND WIEDER MORGEN: "Ein fulminanter Roman, superspannend und gleichzeitig wunderschön."

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Ein Roman, wie ein groß angelegtes Computerspiel - "Morgen, morgen und wieder morgen"

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Gefühlt ist Gabrielle Zevins Roman "Morgen, morgen und wieder morgen" eine Geschichte, um die man in diesem Frühjahr kaum herumkam, waren/sind die Begeisterungsstürme doch recht groß. Und so landete dieses ...

Gefühlt ist Gabrielle Zevins Roman "Morgen, morgen und wieder morgen" eine Geschichte, um die man in diesem Frühjahr kaum herumkam, waren/sind die Begeisterungsstürme doch recht groß. Und so landete dieses Buch dann auch irgendwie auf meinem Lesestapel. Für wurde es dann leider kein wirklicher Pageturner, eher eine nette Geschichte über Freundschaft und Liebe, sehr viel Gaming und so einigen Hürden und Tiefen, die mich über Wochen begleitete und rückblickend ganz schön, aber auch so einige "Hmmms" mit sich brachte.

Sam und Sadie kennen sich schon ewig. In ihrer Kindheit lernten sie einander im Krankenhaus kennen. Es entwickelte sich zwischen ihnen so ein ganz besonderes Band. Dann verloren sich, bis sich Mitte der 90er ihre Wege erneut kreuzten. Sam hatte gerade ein Studium an der Harvard aufgenommen. Sadie widmete sich dem Programmieren von Computerspielen. Schnell war für sie beide klar, dass zusammen ein großartiges, sich ergänzendes Team ergeben würden. "Ichigo", ihr erstes gemeinsames Spiel, das, sie mal so nebenbei in den Ferien zusammenschusterten, wurde recht schnell zu einem großen Hit. Doch mit diesem Erfolg änderte sich nicht nur ihr Leben, es stiegen die Ansprüche, weitere Spiele müssen folgen, weitere Partner gefunden werden. Und mit jedem weiteren Spiel, wird ihre Freundschaft auf eine Probe gestellt... doch wie viel kann eine Freundschaft wirklich aushalten?

"Was ist ein Spiel? [...] Es ist morgen, morgen und wieder morgen. Die Möglichkeit einer unendlichen Wiedergeburt und unendlichen Erlösung. Die Vorstellung, dass du, solange du weiterspielst, gewinnen kannst. Kein Verlust ist von Dauer, denn nichts ist von Dauer, niemals."

Gabrielle Zevin ließ mich mit ihrem Roman oft an meine Jugend und spätere Studienzeit zurückdenken, das Spielen von Computerspielen, das Programmieren und Brainstormen für Projekte, liebte ich damals sehr. Die Idee eines Gaming-Romans fand ich daher so auch super interessant, zumal die Entwicklung, der technologische Fortschritt und die Computerspielewelt für jeden meiner Generation ein Stück weit Kindheit und das Entdecken neuer Möglichkeiten, sowie Spaß bedeutet. Dieser Roman ist irgendwie wie ein Spiel mit verschiedenen Räumen angelegt, nach einer kurzen Eingewöhnungs- und Findungsphase tauchen wir mit den Protagonisten in eine Welt aus verschiedenen Räumen, Zeiten, Leveln und Add-ons ein. Manche Kapitel bauten Spannung auf, ich wollte unbedingt mehr entdecken, weiter in ihre Welt eintauchen, weitere Hinweise finden und 'das Spiel lösen', anderes fühlte sich hingegen eher wie Pflichtkapitel an, die deutlich weniger Spaß machten, aber vielleicht zur Erklärung und Charakterentwicklung beitrugen. So sorgten die Kapitel über das Kennenlernen, die Entwicklung von ihrem ersten gemeinsamen Spiel "Ichigo", ihre Ideen dahinter und die Freundschaftsgeschichte zwischen Sam, Sadie und Marx bei mir anfänglich für sehr viel Freude, konnte ich vieles doch sehr gut nachempfinden und ihre Gedankengänge verstehen, aber dann sprangen die Kapitel zeitlich und thematisch etwas, die Beziehung zwischen den Freunden wurde etwas komplizierter (und anstrengender) oder wie in "Pioneers" nahm das Kapitel die Form eines MMOs ein, was es für mich dann deutlich schwerfälliger und langwieriger machte, mich vllt. sogar von den Protagonisten eher distanzierte, sehnte ich mich doch nach einem tollen Ende. Und das war dann auch das, was mich dann wieder versöhnlich stimmte. Dieser Roman ist für mich nicht ganz rund. Gefühlt reißt Zevin viele Ideen einfach nur an, Hunde oder mögliche Endgegner tauchen plötzlich auf und verschwinden wieder, Handlungen führen ins Leere oder 'geheime' Autobahnen sind einfach da, Abkürzungen, deren Bedeutung ich in diesem Roman nach wie vor nicht ganz verstehen kann... höchstens als ein kleiner Zeitsprung in Form der Röhren, die, wie bei Supermario, von einem Raum in einen anderen führen, nur leider ohne diese bedeutsame Funktion.
"Morgen, morgen, und wieder morgen" ist wie das Abtauchen in eine andere Welt voller Tragik, Freude, Liebe und Innigkeit, die Begeisterung und Enttäuschung, Optimismus und Scheitern miteinander auf eine angenehme Weise miteinander vereint, nicht ganz ruckelfrei, und doch ist es vielleicht genau das, was eine Freundschaft im inneren ausmacht... die Mischung aus begeisterten und sehr innigen Phasen und Distanziertheit aufgrund äußerlicher Einflüsse oder fast schon hirnrissiger Gedanken. Ein gutes Spiel... Team one, sie haben noch 2 Leben, weiter? oder start again?!

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Ein sehr besonderes Buch, das sich an manchen Stellen leider gezogen hat!

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Bei diesem Buch bin ich total zwiegespalten, weshalb es mir auch diesmal schwergefallen ist, es zu bewerten. Es gab teilweise Stellen, die waren wirklich überragend gut geschrieben und dann gab es aber ...

Bei diesem Buch bin ich total zwiegespalten, weshalb es mir auch diesmal schwergefallen ist, es zu bewerten. Es gab teilweise Stellen, die waren wirklich überragend gut geschrieben und dann gab es aber auch wieder Kapitel, die sich ziemlich gezogen haben und bei denen ich teilweise sogar überlegt habe, ob ich das Buch nicht lieber abbreche. Es war wirklich ein Auf und Ab mit diesem Buch. Der Schreibstil von Gabrielle Zevin war in meinen Augen sehr einzigartig und er hebt sich definitiv von dem vieler anderer Autor*innen ab. Am Anfang des Buches geht es um das Kennenlernen von Sadie und Sam. Die beiden treffen in einem Kinderkrankenhaus aufeinander und freunden sich beim Spielen von Super Mario an. Die gemeinsame Leidenschaft der Videospiele verbindet die beiden und das Thema zieht sich durch das gesamte Buch. Dann gibt es einen Zeitsprung und die beiden sind mittlerweile junge Erwachsene. Die Protagonisten haben beide ihre Makel und besonders Sam war mir an manchen Stellen doch etwas unsympathisch. Er hat oft eigennützig gehandelt und seine Freunde von sich weggestoßen. Ich hatte aber im Hinterkopf, dass er schon sehr viel mitgemacht hat und am Ende habe ich ihn doch ins Herz geschlossen. Auch Sadie ist nicht perfekt, aber genauso wie Sam war sie ein spannender Charakter. Wen ich hingegen sehr mochte war Marx, der Mitbewohner und gute Freund von Sam. Er war immer für Sam da, auch wenn dieser teilweise sehr abweisend ihm gegenüber war. Es gab ein Kapitel im Buch, das mich wirklich sehr berührt hat. Zuerst hat es mir gar nicht gefallen, da es, im Gegensatz zum Rest des Buches, aus der Du-Perspektive erzählt wurde. Es war aber, im Nachhinein betrachtet, total klug gewählt und hat mich emotional echt mitgenommen. Ich habe lange überlegt, mit wie vielen Sternen ich das Buch bewerten soll. Ich wollte erst drei Sterne vergeben, da es doch ein paar Kapitel gab, die sich in meinen Augen sehr gezogen haben. Durch die Highlights, wie das eben beschriebene Kapitel, und weil ich wahrscheinlich noch oft an dieses Buch und seine Charaktere denken werde, bekommt es aber vier Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Nicht nur für Videospielfans lesenswert

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Auf „Morgen, morgen und wieder morgen“ bin ich vor einigen Monaten in der US-Ausgabe aufmerksam geworden. In sämtlichen Buchgruppen wurde das Buch gelobt, bei book of the month hat es einen riesigen Hype ...

Auf „Morgen, morgen und wieder morgen“ bin ich vor einigen Monaten in der US-Ausgabe aufmerksam geworden. In sämtlichen Buchgruppen wurde das Buch gelobt, bei book of the month hat es einen riesigen Hype ausgelöst. als ich es dann im Bauchladen sah, war ich sehr angetan von dem tollen Cover. Wegen der Thematik habe ich mich aber entschieden, auf die deutsche Übersetzung zu warten. Und nun durfte ich bei lovelybooks an einer Leserunde teilnehmen.

Das Buch spielt in den 90er Jahren in Amerika. Die intelligente Studentin Sadie trifft an einer Haltestelle auf Sam, mit dem sie früher Videospiele gespielt hat. Schon nach kurzer Zeit entschließen sich die beiden, gemeinsam ein Spiel zu entwickeln. Die gemeinsame Arbeit und Leidenschaft fürs Spiel verbieten die beiden, schnell wird ihr Verhältnis immer enger. Als das Spiel ein riesiger Erfolg wird, zeigen sich aber auch die Schattenseiten dieser Erfahrung.

Der Einstieg ins Buch war für meinen Geschmack recht langsam. Der Schreibstil war für mich erstmal umgewohnt und schwerfällig, sodass ich zuerst nur langsam voran kam. Neben Sadie und Adam lernen wir auch noch Marx kennen, einen weiterem Hauptcharakter der Geschichte. Durch den langsamen Aufbau der Handlung konnte ich mir die Charaktere sehr genau vorstellen, was mir gut gefallen hat. Aus diesem Grund habe ich dann auch die Spielentwicklung sehr interessiert verfolgt, obwohl ich selbst nicht spiele und eigentlich kein Interesse an sowas habe. Aus diesem Grund hat mir die Gegenwartsebene auch besser gefallen, als die umfangreichen Rückblicke in die Vergangenheit. Der Plot an sich konnte mich sowohl von der Idee, als auch von der Umsetzung absolut überzeugen. Natürlich ist ein Roman nicht mit einem spannenden Thriller zu vergleichen, aber das Buch hat mich durchweg gut unterhalten.Der Einstieg ins Buch war für meinen Geschmack recht langsam. Der Schreibstil war für mich erstmal umgewohnt und schwerfällig, sodass ich zuerst nur langsam voran kam. Neben Sadie und Adam lernen wir auch noch Marx kennen, einen weiterem Hauptcharakter der Geschichte. Durch den langsamen Aufbau der Handlung konnte ich mir die Charaktere sehr genau vorstellen, was mir gut gefallen hat. Aus diesem Grund habe ich dann auch die Spielentwicklung sehr interessiert verfolgt, obwohl ich selbst nicht spiele und eigentlich kein Interesse an sowas habe. Aus diesem Grund hat mir die Gegenwartsebene auch besser gefallen, als die umfangreichen Rückblicke in die Vergangenheit. Der Plot an sich konnte mich sowohl von der Idee, als auch von der Umsetzung absolut überzeugen. Natürlich ist ein Roman nicht mit einem spannenden Thriller zu vergleichen, aber das Buch hat mich durchweg gut unterhalten. An den Schreibstil hatte ich mich nach etwa einhundert Seiten gewöhnt und kam dann richtig gut voran. Nach dem langsameren Mittelteil wurde das Buch zum Ende hin nochmal richtig interessant. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und wird mir aufgrund der besonderen Thematik sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Von mir gibt es eine klare Empfehlung, nicht nur für Videospielfans.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Faszinierende Gaming-Welt

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Morgen, morgen und wieder morgen – Gabrielle Zevin
Ein ungewöhnliches, sehr auffälliges Cover – ein ganz besonderer Roman über Freundschaften, die 90er und die Entwicklung von Computerspielen.
Sadie, Sam ...

Morgen, morgen und wieder morgen – Gabrielle Zevin
Ein ungewöhnliches, sehr auffälliges Cover – ein ganz besonderer Roman über Freundschaften, die 90er und die Entwicklung von Computerspielen.
Sadie, Sam und Marx sind ein unschlagbares Trio. Sie sind leidenschaftliche Gamer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Außerdem sind sie beste Freunde. Da ihr Leben quasi aus Gaming und der Entwicklung von Computerspielen besteht, sind auch die Aufs und Abs ihrer Freundschaft eng an ihren beruflichen Erfolg geknüpft – und umgekehrt. Insgesamt sind es etwa zwanzig Jahre, die dieser Roman die Freunde auf ihrem Weg begleitet. Insofern ist es auch eine Geschichte der Computerwelt. Sadie und Sam lernt man bereits als Kinder kennen. Eine berührende Kontaktaufnahme und beginnende Freundschaft.
Tatsächlich dreht sich sehr viel um die Gaming-Welt. Man muss allerdings keinerlei speziellen Kenntnisse darüber haben. Die unterschiedlichen Spielwelten sind sehr faszinierend und spannend beschrieben. Ein ganz eigenes Universum, das nostalgische Gefühle hervorruft und in die 90er zurückversetzt.
Außerdem beschreibt die Autorin die sehr intensive Freundschaft zwischen Sadie und Sam. Sie bedeuten einander sehr viel, gerade dadurch sind sie auch extrem verletzlich und nicht jeder kann mit seinen Gefühlen gut umgehen. Immer wieder fragt man sich als Leser, ob da nicht doch mehr ist als Freundschaft zwischen den beiden. Aber was ist eigentlich wertvoller – Freundschaft oder Liebe? Manchmal hat dieser Roman auch geradezu philosophische Anwandlungen. Toll!
Nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, war ich begeistert. So rund und komplex ist das Werk. So nahe ist man Sam und Sadie gekommen, als hätte man die Freunde tatsächlich über Jahrzehnte begleitet. Allerdings muss ich gestehen, dass ich für diesen Roman verhältnismäßig lange gebraucht habe. So richtig gefesselt hat er mich eher selten, bzw. dann eher gegen Ende. Für mich persönlich konnte ich doch immer wieder Längen feststellen.
Deswegen gibt es am Ende von mir 4 Sterne für einen wirklich faszinierenden und lesenswerten Roman.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Verstehe den Hype nicht so ganz

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Nach dem großen Hype um "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Leider kann ich die allgemeine Begeisterung nicht teilen. Sadie und Sam blieben mir ...

Nach dem großen Hype um "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Leider kann ich die allgemeine Begeisterung nicht teilen. Sadie und Sam blieben mir ziemlich fremd. Beide hatten im Verlauf des Buches für mich teils recht unsympathische Züge, verhielten sich missgünstig, unreif und bockig und waren unfähig, wirklich miteinander zu kommunizieren. Von der tiefen Freundschaft, die sie immer wieder propagierten, war oft wenig zu spüren. Die Jahre zwischen 2006 und 2011 kamen für mich deutlich zu kurz, hier hätte ich vor allem über Sadie gerne mehr erfahren.

Der Roman thematisiert immer wieder strukturellen Rassismus und Sexismus u.a. im Schauspielmetier, in technischen Studiengängen und in der Tech-Branche. Auch die Themen sexuelle Orientierung und Gender wurden immer wieder aufgegriffen; die Art und Weise wirkte auf mich allerdings sehr gezwungen, insbesondere da es fast alle Protagonist*innen betraf. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zu viel ins Buch packen wollte.

Auch sprachlich konnte mich das Buch nicht greifen, es wirkte merkwürdig distanziert. Mache Ausdrücke oder Wendungen fand ich seltsam, so ist mir das Verb "grokken" nicht geläufig. Hier wäre eine Fußnote angebracht gewesen. Einmal heißt es bei einer Pizzabestellung:
"»Das Gleiche wie immer? Halb Pilze, halb Peperoni?« »Ich esse kein Fleisch mehr«, sagte Sadie. »Also bitte nur Pilze. Und Zwiebeln, falls Sie welche haben.«" .
Seit wann bestehen Peperoni aus Fleisch?
An anderer Stelle steht nach einem beruflichen Misserfolg: "Sie fühlte sich wie in Scheitern getränkt", was ebenfalls seltsam klingt. Derartige Stellen gibt es öfter, und ich weiß nicht, ob das evtl. der Übersetzung geschuldet ist.

Obwohl ich in meiner Jugend in den 90ern auch gerne mal Computerspiele gespielt habe, war mir die Gamingwelt im Buch doch sehr fremd. Manche Gamingbezüge schienen mir auch sehr konstruiert. Sich etwa nach einem schrecklichen Ereignis Gedanken darüber zu machen, wie alles gekommen wäre, wenn man irgendetwas anders gemacht hätte, ist für mich völlig normal und menschlich und nicht Zeichen eines Gamers.

Insgesamt blieb ich nach der Lektüre doch ernüchtert zurück, da ich große Erwartungen an das Buch hatte und mich die Leseprobe wirklich gefesselt hatte. Sicher ein ganz netter Roman über die Gamingwelt, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben muss.

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