Ein schweres Thema, dennoch absolut mitreißend!
Cody kann sich mit dem Gedanken, dass ihre beste Freundin Meg Selbstmord begangen hat, nicht abfinden. Natürlich geht sie zu den Trauerveranstaltungen, doch das alles lässt sie gar nicht an sich heran. ...
Cody kann sich mit dem Gedanken, dass ihre beste Freundin Meg Selbstmord begangen hat, nicht abfinden. Natürlich geht sie zu den Trauerveranstaltungen, doch das alles lässt sie gar nicht an sich heran. Warum nur hat sie das getan? Warum bringt sich eine junge, gesunde Frau um? Warum ihre beste Freundin?
Cody beginnt Nachforschungen anzustellen und findet dabei Schreckliches heraus. Doch sie findet auch Liebe, Freundschaften und Glück. Kann sie das akzeptieren, obwohl Meg sich umgebracht hat? Hat sie überhaupt ein Anrecht auf Glück?
„Irgendwas von dir“ ist ein tragischer Jugendroman aus der Feder von Gayle Forman, die vielen Lesern bereits durch ihre Werke „Nur ein Tag“ und „Und ein ganzes Jahr“ bekannt ist. In diesem Werk legt sie das Hauptaugenmerk auf das Thema Selbstmord, welches hier zu einer festen Größe heranreift und den Leser nachdenklich stimmt.
Durch Codys Beschreibungen wird die Geschichte lebendig. Sie ist die junge Protagonistin, die mit Schuldgefühlen, aber auch einer Menge Wut im Bauch auf der Suche nach Antworten ist. Sie hat durch eine Email vom Selbstmord ihrer besten Freundin erfahren, eine Nachricht in der stand, dass Meg ganz alleine die Entscheidung getroffen hat und sie nichts dafür könne. Dennoch ist es für Cody schwer loszulassen und Megs Willen zu akzeptieren. Sie macht sich auf eine Reise, die für sie zu einer emotionalen Belastungsprobe wird.
Herrlich dramatisch werden die einzelnen Sequenzen beschrieben und es fällt leicht, sich auf die Erzählung einzulassen. Da die Schriftstellerin eine sehr lebendige und moderne Sprache verwendet, wirken alle Erlebnisse authentisch und plausibel. Es ist also einfach, sich auf die Handlung einzulassen.
Die Handlung selbst wird realistisch und mit viel Gefühl beschrieben. Dabei wird deutlich, wie sehr die Hinterbliebenen von Selbstmordopfern leiden. Wie schwer es für die Familie ist, wie sehr jüngere Geschwister und Freunde darunter zerbrechen. Durch Codys langsamen Weg der Verarbeitung wird klar, welche Impulse Megs Handeln ausgelöst haben und deshalb wirkt auch alles schlüssig. Die Autorin hat sich also richtig Gedanken gemacht und hier einen Roman kreiert, der den Leser anspricht und zum Weiterlesen verführt.
Ein schweres Thema, dennoch absolut mitreißend!
Mein persönliches Fazit:
Das ist harte Kost, aber fantastisch erzählt und für junge und junggebliebene Leser die perfekte Unterhaltung. Da Cody mir von Beginn an sympathisch erschienen ist, konnte ich mich schnell mit ihr verbinden und ihren Weg hautnah miterleben. Nicht alles ist leicht zu verdauen, doch auch die tragischen Momente habe ich regelrecht verschlungen. Es ist das Gesamtkonzept, welches hier einfach aufgeht. Gayle Forman hat die Kombination aus Drama und Jugendroman herrlich erfasst und so für ein ideales Lesegefühl gesorgt. Das ist definitiv ein Buch, das ich gewiss noch einmal lesen werde, denn beim ersten Mal habe ich bestimmt das ein oder andere nicht vollständig begreifen können.
Da dieses Buch einfach gelesen werden muss, kann ich nur eine große Leseempfehlung aussprechen. Hoffentlich gibt es mehr so mutige Menschen wie Cody, die einen Selbstmord nicht einfach auf sich beruhen lassen.