Cover-Bild Maigret und die braven Leute
Band 58 der Reihe "Kommissar Maigret"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 02.03.2022
  • ISBN: 9783455007657
Georges Simenon

Maigret und die braven Leute

Roman
Hansjürgen Wille (Übersetzer), Mirjam Madlung (Übersetzer), Barbara Klau (Übersetzer)

René Josselin war bei allen beliebt. Und trotzdem wurde er ermordet. Maigret ermittelt – und begegnet einer hoch anständigen Familie. 

 

Als Madame Josselin und ihre Tochter von einem Theaterbesuch zurückkommen, finden sie Monsieur Josselin erschossen in ihrer Wohnung vor. Wer soll den beliebten Mann ermordet haben? Mit wem Maigret auch spricht, diese Familie scheint voller Eintracht zu sein und sie sind das Abbild braver Leute. Dabei weiß der Kommissar, dass unter jeder Oberfläche ein Abgrund liegen kann, und er beginnt an der gutbürgerlichen Fassade zu kratzen. Bald zeigen sich erste Risse.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2024

Erzählt mit einer perfekt überarbeiteten Übersetzung

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Georges Simenons »Maigret und die braven Leute« ist ein Krimi-Klassiker mit dem weltweit bekannten französischen Kommissar. Maigret ist ein Name, den wohl jeder schon einmal gehört hat oder in den zahlreichen ...

Georges Simenons »Maigret und die braven Leute« ist ein Krimi-Klassiker mit dem weltweit bekannten französischen Kommissar. Maigret ist ein Name, den wohl jeder schon einmal gehört hat oder in den zahlreichen Filmen gesehen hat, in denen er die Hauptrolle spielt.

René Josselin genoss die Sympathie aller, doch dennoch wurde er Opfer eines Mordes. Weil seine Familie die braven Leute sind, ist der Fall delikat und Maigret wird gebeten, den Fall aufzuklären. Maigret übernimmt die Ermittlungen und trifft auf eine äußerst ehrenhafte Familie.

Nachdem Madame Josselin und ihre Tochter vom Theater zurückkehren, entdecken sie Monsieur Josselin erschossen in ihrer Wohnung. Wer könnte den beliebten Mann ermordet haben? Egal mit wem Maigret spricht, die Familie wirkt harmonisch und gibt den Eindruck anständiger Leute. Doch der Kommissar weiß, dass hinter jeder Fassade ein Abgrund lauern kann, und er kratzt an der soliden bürgerlichen Fassade. Bald werden erste Anzeichen von Schwachstellen sichtbar.

Georges Simenon beherrscht die Kunst des Erzählens und der direkten Rede auf meisterhafte Weise. Die Leser erleben die Geschichte hauptsächlich durch die Dialoge der Charaktere. Allerdings werden diese Dialoge immer wieder durch kurze erzählerische Einschübe unterbrochen. So schiebt er sich ein Stück zu Essen in den Mund oder eine Pfeife wird angesteckt. Ein einfacher Satz, der das Gespräch unterbricht, aber dennoch eine fesselnde Atmosphäre schafft.

Die frisch polierte Übersetzung verwandelt den Roman in ein wahres Schmöker-Vergnügen, bei dem die altertümliche deutsche Sprachakrobatik der 50er Jahre endlich die Bühne verlässt. Wer hätte gedacht, dass man diese Geschichte durchblättern kann, ohne über linguistische Stolpersteine aus der Steinzeit zu fallen? Jetzt gleitet man durch die Seiten, als würde man auf einer literarischen Rutsche schweben – herrlich geschmeidig!

Maigret beeindruckt nicht nur durch seine gelassene Art, sondern es wird auch nie langweilig. Es mag zwar an actionreichen Schießereien mangeln, doch das Rätselraten und die tiefe Menschlichkeit, die hinter dem Verständnis für den Täter und den Motiven der Tat stehen, sorgen für eine ganz eigene, fesselnde Spannung.

»Maigret und die braven Leute« gilt als klassisches Werk eines herausragenden Autors und verdient auch in der vorliegenden Ausgabe des Atlantik Verlags eine uneingeschränkte Empfehlung.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 06.11.2024

Die braven Leute

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In diesem Serienband lässt Simenon seinen Kommissar Maigret hinter die scheinbar tadellose Fassade einer gutbürgerlichen Familie schauen. Denn obwohl jeder mit dem Maigret spricht beteuert nichts Schlechtes ...




In diesem Serienband lässt Simenon seinen Kommissar Maigret hinter die scheinbar tadellose Fassade einer gutbürgerlichen Familie schauen. Denn obwohl jeder mit dem Maigret spricht beteuert nichts Schlechtes über den Toten sagen zu können, ahnt Maigret, gräbt er tiefer, wird er das Motiv für diese Tat finden.

Wie stets bei Maigret belässt es Simenon nicht dabei nur die Ermittlungsfortschritte zu erzählen. Er dringt in das soziale Gefüge ein und bricht es Stück für Stück auf, bis Motiv und Täter sichtbar werden. Dabei vergisst er auch nicht einen atmosphärisch dicht gewebten Rahmen zu stricken, der Maigrets handeln abrundet.

Ein weiterer gut zu lesender und unterhaltsamer Fall.