Anregend
Der Roman beginnt wie eine harmlose Familiengeschichte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf der Kanalinsel Jersey. Die beiden Schwestern Alice (Krankenschwester) und Jenny (Schlaukopf) leben mit ihren ...
Der Roman beginnt wie eine harmlose Familiengeschichte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf der Kanalinsel Jersey. Die beiden Schwestern Alice (Krankenschwester) und Jenny (Schlaukopf) leben mit ihren Eltern nahe eines Leuchtturms auf der Insel. Mit ihnen und ihren Sorgen, Nöten und ihrem Mut erlebt man, wie sich der Krieg auf die Bevölkerung ausgewirkt hat, wie sich die deutsche Besatzung aufgeführt hat und wie sie schikaniert wurde. Mir war zum Beispiel nicht bekannt, dass Churchill die Kanalinseln "fallen ließ" und das Kinder, die ein britisches Elternteil hatten, nach Süddeutschland deportiert wurden. Die Kinder, um die es hier geht, sind eher junge Erwachsene.
Alice arbeitet im Krankenhaus und auch da wurde eine Zwei-Klassen-Gesellschaft etabliert. Das deutsche Lazarett bekam eine Abteilung und hatte wohl grundsätzlich bessere Medikamente und eine gehobenere Ausstattung. Alice freundet sich mit einem pazifistischem Arzt an während es Jenny in den Widerstand zieht. Und jede von ihnen ist auf ihre Weise mutig und bekommt es mit der Angst zu tun. Wie sie sie überwinden und was sie daraus machen, ist anregend zu lesen.
Sehr gut be- und geschrieben, nicht zu eindringlich, aber so, dass man sich vieles vorstellen kann. Am Ende erläutert die Autorin noch einige Besonderheiten.