Unterhaltsamer Klassiker
Ein kurzer, unterhaltsamer Klassiker von einem wenig tapferen Schneiderlein, das eigentlich gar nicht aufschneiden will, genau das aber - größtenteils unfreiwillig - in großem Stil tut. Eine Art romantische ...
Ein kurzer, unterhaltsamer Klassiker von einem wenig tapferen Schneiderlein, das eigentlich gar nicht aufschneiden will, genau das aber - größtenteils unfreiwillig - in großem Stil tut. Eine Art romantische Verwechslungskomödie, gleichzeitig ein Klassiker, der nicht altert und dessen Themen auch heute noch aktuell sind: Welche Rolle spielen Äußerlichkeiten bei der Beurteilung einer Person? Wie sehr lässt man sich vom "schönen Schein" in die Irre führen? Und: Wo hört das Verschweigen auf und fängt die Lüge an?
Keller schreibt flott daher, lässt hier und da eine Spitze oder ein Bonmot fallen. Gut haben mir vor allem die kleinen Szenen gefallen, die der Schneider quasi als Verzweiflungstat oder Übersprungshandlung vollführt (erstmal nur schüchtern im Essen rumpicken) und die die Umstehenden ihm als besonders "herrschaftliche" Verhaltensweise auslegen ("Oha, ein sehr ausgewählter Esser!"). Kurzum: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.