Warum schweigen sie alle?
Was passiert da? Wer verfolgt hier wen? Schon die ersten Szenen haben es in sich. Mit „Tote Mädchen schweigen ewig“ hat Gunnar Schwarz eine neue Serienkiller-Reihe begonnen, in dessen Mittelpunkt die beiden ...
Was passiert da? Wer verfolgt hier wen? Schon die ersten Szenen haben es in sich. Mit „Tote Mädchen schweigen ewig“ hat Gunnar Schwarz eine neue Serienkiller-Reihe begonnen, in dessen Mittelpunkt die beiden Ermittlerinnen Charlotte (Charlie) Bekker und Stella Meislow stehen.
Sie finden eine weibliche Leiche in einem Auto, das aus dem Fluss gezogen wurde. Bald stellt sich heraus, dass es sich hier um einen brutalen Mord handelt. Nachdem der Ehemann erfahren hat, was ihr zugestoßen ist, gesteht er, sie getötet zu haben. Sie wurde erwürgt, an beiden Armen sind tiefe Schnitte und nicht genug damit, auch wurde ihr die Zunge herausgeschnitten.
Charlie und Stella sind zwei ganz und gar unterschiedliche Charaktere. Stella ist neu im Team und im Gegensatz zu der eher burschikosen Charlie betont sie ihre Weiblichkeit. Schon allein deswegen wird sie als Barbie belächelt, sie aber lässt sich nicht unterkriegen, wird in ihrem Auftreten zunehmend sicherer. Jede hat so ihre ganz eigenen Methoden und zusammen kommen sie Schritt für Schritt vorwärts. Dem geständigen Ehemann nehmen sie nicht ab, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, wenngleich er darauf beharrt, der Täter zu sein. Er bleibt in Haft, seine Todesangst sieht man ihm direkt an. Eine zweite Leiche wird gefunden, auch ihr fehlt die Zunge, die Schnitte an ihren Armen sind identisch denen der ersten Toten, auch sie wurde erwürgt.
Gunnar Schwarz bürgt für Spannung pur, so auch hier. Ich werde direkt in die Handlung gezogen und auch wenn Charlie eher ruppig agiert, so mag ich ihre Art, den Dingen auf den Grund zu gehen. Neben der Ermittlungsarbeit wird auch Stellas privater Hintergrund sichtbarer. Das „Püppchen“ entpuppt sich als kluge und durchaus feinfühlige Polizistin. Die beiden Frauen inmitten männlicher Kollegen erweisen sich als scharfsinnig und durchsetzungsstark. Beide testen sie gerne ihre Grenzen aus, zusammen sind sie ein starkes Team, das sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten doch ganz gut ergänzt.
Wie sich herausstellt, sind nicht nur die beiden Morde aufzuklären, es geht um sehr viel mehr. Eine Spur führt ins Darknet, auch sind sie sich ziemlich sicher, dass sie einen Maulwurf im Team haben. Sie graben immer tiefer, die Ermittlungsarbeit wird immer komplexer…
…und wenn man glaubt, es ist vorbei, dann ist es das noch lange nicht, der wendungsreiche Schluss rundet den ersten Fall für das Team rund um Charlie und Stella bestens ab, die Folgebände werde ich mir nicht entgehen lassen.