Hank Green konnte mich überzeugen
„Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist der erste Roman des Youtube Stars Hank Green, Bruder von John Green. Und sein Debüt ist gelungen!
Die 23-jährige April May entdeckt eines Nachts auf dem Heimweg ...
„Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist der erste Roman des Youtube Stars Hank Green, Bruder von John Green. Und sein Debüt ist gelungen!
Die 23-jährige April May entdeckt eines Nachts auf dem Heimweg eine ungewöhnliche Skulptur mitten in New York. Kurzentschlossen dreht sie mit ihrem besten Freund Andy ein Youtube-Video und stellt es online. Die Skulptur, von April nur noch Carl genannt, ist plötzlich aufgetaucht, keiner hat es mitbekommen, und das nicht nur in New York, weltweit sind es 64 Carls, massiv, riesig, mysteriös. Rasant verbreitet sich dieses Video, Ruhm und Tausende von virtuellen Followern gehören von nun an zu Aprils Leben, verfolgen sie und Roboter Carl auf Schritt und Tritt.
Das Geschehen wirkt sehr wirklichkeitsnah, als Leser kann man sich Carl und den ganzen Ruhm sehr gut vorstellen. Wenn man denkt, dass die Geschichte auf einen Krieg zwischen Invasoren und Menschen abdriftet, hat falsch gezielt. Der Fokus liegt definitiv auf den realistischen Folgen solch einer Entdeckung im Zeitalter der digitalen Welt.
Das Buch bleibt durchweg menschlich, was größtenteils an April liegt, sie trifft öfters unbedachte und kurzentschlossene Entscheidungen. So kann man sich als Leser identifizieren, nicht jeder kann immer die richtigen Entscheidungen treffen oder steht mal vor ähnlichen Entscheidungen. Im Verlauf der Geschichte lernt man immer neue Leute kennen, verbringt Zeit mit ihnen, aber irgendwann kommt auch der Punkt, an dem Aprils Entscheidungen nicht mehr ohne Konsequenzen bleiben und man doch das ein oder andere Mal an ihr zweifelt.
Die Handlung ist stets voller Überraschungen, in jedem Kapitel kommt etwas Neues, schlägt die Geschichte eine neue Richtung ein, womit man vorher nicht gerechnet hätte. Es baut sich ein Spannungsbogen auf, man klebt an den Seiten, um zu wissen, wie es mit den Carls weitergeht. Der Plot ist vielseitig und abwechslungsreich, Hank Green schafft es, die Ereignisse so um April aufzubauen, dass man sich als Teil der Geschichte fühlt.
Die Geschichte ist durchweg authentisch. Die Charaktere sind alle realistisch dargestellt und aus dem Leben gegriffen. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle etwas abgehoben wirkt, passt es doch letztendlich in das Gesamtbild. Mit viel Humor und lustigen Szenen lässt sich die Geschichte auch recht flüssig lesen, wenn man sich einmal an den Stil gewöhnt hat. Denn der Erzählstil ist etwas eigen, was aber zur Protagonistin und auch zu der Handlung passt. Mir hat das sehr gut gefallen, so hebt sich die Geschichte ab.
Auch der aktuelle Bezug zu den sozialen Netzwerken ist grandios gelungen. YouTube, Twitter und Facebook spielen eine große Rolle. Der Autor schafft es, aufzuzeigen, welch eine wichtige Rolle die sozialen Medien in mancher Menschen Leben spielt, bzw. er kritisiert auch den Einfluss der Medien, die zu Popularität und Likes führen. Er hofft, dem Leser die Augen zu öffnen, dass es auch zu Problemen kommen kann.
Fazit:
„Ein wirklich erstaunliches Ding“ unterhält von Anfang bis Ende. Die Handlung ist vielseitig und macht Spaß! Hank Greens Debüt ist ihm gelungen! Ich bin überzeugt, dass es jedem gefallen wird!