Eine Reise geht zu Ende
Gut Greifenau und seine Bewohner durchleben in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und vor der Machtergreifung der Nazis turbulente Zeiten, politisch wie privat. Die Familienmitglieder haben alle ihre eigenen ...
Gut Greifenau und seine Bewohner durchleben in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und vor der Machtergreifung der Nazis turbulente Zeiten, politisch wie privat. Die Familienmitglieder haben alle ihre eigenen Probleme, mit denen sie konfrontiert werden und die ihr Leben bestimmen wie erschweren. Der Dienerschaft ergeht es nicht viel anders. Die rasanten Veränderungen auf politischer Ebene nehmen großen Einfluss auf das Leben aller.
Der hohe Anteil an politischem Geschehen ist der Zeit geschuldet, in der die Geschichte spielt. Er ist aber unabdingbar wichtig für die Geschichte. Die ergreifenden Schicksale werden gekonnt dargestellt und erscheinen durch die lebendige Schreibweise realistisch und nachvollziehbar. Durch die logische Weiterentwicklung der Charaktere sind diese mir sofort vertraut und nicht fremd geworden.
Mir gefällt, dass nicht nur die Familie im Mittelpunkt steht, sondern die Dienerschaft auf gleichem Niveau entwickelt wird. Traurige, dramatische, freudige, wehmütige Erlebnisse sorgen gleichermaßen für eine lesenswerte Geschichte. Auch wenn man dank der Einwürfe die vorherigen Bände nicht zwingend kennen sollte, wäre es doch von Vorteil. Es erleichtert das Lesen und Verstehen vieler kleiner Details, die sich durch die vorangehenden Erzählungen erklären.
Ich finde es gut, dass die Geschichte hier endet und nicht in die Zeit des Krieges weitergeführt wird. Wie im Nachwort erwähnt, wäre es nicht gut, sich in das Schicksal der Familie, das nur schmerzhaft werden kann, führen zu lassen.