Cover-Bild Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung
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inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783426523247
Heidi Rehn

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung

Roman
Die Geschichte der fiktiven Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer von den 20er bis in die 40er Jahre. Ein historischer Roman von der Bestseller-Autorin Heidi Rehn, der Garantin für spannend erzählte Frauen- und Familien-Sagas im 20. Jahrhundert

München, 1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre funkeln auf Hochglanz, München ist nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. Die Donaubauers sind eine der großen Kino-Betreiberfamilien an der Isar. Mit ihrem mondänen Lichtspielpalast sorgen die heiß umschwärmte Theater-Schauspielerin Elsa und ihr charmanter Ehemann Karl landesweit für Furore. Alfred Hitchcock bietet Elsa sogar die Hauptrolle in seinem nächsten Film an. Dann aber brennt Karl mit einer Revue-Tänzerin durch. Statt als Star auf der Leinwand muss Elsa sich von einem auf den anderen Tag als Kino-Besitzerin im realen Leben behaupten - keine leichte Aufgabe für die junge Frau, die sich zudem gegenüber ihrer gestrengen Schwiegermutter behaupten muss.

Als durch Hitlers Machtergreifung Film und Kino zum begehrten Propagandainstrument werden, droht Elsa ihre Lizenz zu verlieren …

Von der Autorin des erfolgreichen Kaufhausromans "Das Haus der schönen Dinge".

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Zwei Starke Frauen die für ihre Lichtspielhäuser kämpfen

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Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur


Die Geschichte der fiktiven Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer von den 20er bis in die 40er Jahre. Ein historischer Roman von der Bestseller-Autorin Heidi ...

Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur


Die Geschichte der fiktiven Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer von den 20er bis in die 40er Jahre. Ein historischer Roman von der Bestseller-Autorin Heidi Rehn, der Garantin für spannend erzählte Frauen- und Familien-Sagas im 20. Jahrhundert

München, 1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre funkeln auf Hochglanz, München ist nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. Die Donaubauers sind eine der großen Kino-Betreiberfamilien an der Isar. Mit ihrem mondänen Lichtspielpalast sorgen die heiß umschwärmte Theater-Schauspielerin Elsa und ihr charmanter Ehemann Karl landesweit für Furore. Alfred Hitchcock bietet Elsa sogar die Hauptrolle in seinem nächsten Film an. Dann aber brennt Karl mit einer Revue-Tänzerin durch. Statt als Star auf der Leinwand muss Elsa sich von einem auf den anderen Tag als Kino-Besitzerin im realen Leben behaupten - keine leichte Aufgabe für die junge Frau, die sich zudem gegenüber ihrer gestrengen Schwiegermutter behaupten muss.

Als durch Hitlers Machtergreifung Film und Kino zum begehrten Propagandainstrument werden, droht Elsa ihre Lizenz zu verlieren …

Von der Autorin des erfolgreichen Kaufhausromans "Das Haus der schönen Dinge".


Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Heidi Rehn, hat es wieder geschafft, mich mit ihrem neusten Roman den 1. Teil „Das Lichtspielhaus“, komplett in den Bann zu ziehen. Es war wunderschön einigen Figuren aus dem Kaufhaus Hirschvogel wieder zu begegnen.

Sehr geschickt hat sie Fiktives und Historisches miteinander verwebt. Sie erzählt die Geschichte der Lichtspielhäuser, wie alles Anfing als die Bilder laufen lernten, und es der Bevölkerung möglich machten, Lichtspielhäuser zu besuchen. Alles ist so spannend und Bildhaft erzählt, der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Der Spannungsbogen vom Anfang bis Ende sehr hoch, auch das historische und politische Zeitgeschehen, ist Akribisch recherchiert. Sehr schön hat sie auch das Münchner und Berliner Dialekt eingebaut. Ihre Figuren sind so real und lebendig dargestellt, das man mit ihnen eins werden konnte, mit ihnen gebangt, gehofft, gelacht und geweint hat. Ein rundum gelungener Roman, auf dessen Fortsetzung ich mich im Frühjahr 2020 schon freue.


Ich sah Elsa vor mir wie sie beseelt die Treppe zur Wohnung empor tanzte, wie glücklich sie über den Erfolg ihrer Filmpaläste ist. Hier geben sich viele für uns bekannte Schauspielergrößen die Hand, und rufen alte Erinnerungen in einem wach. Schön das sie soviel Raum haben in der Geschichte.

Man spürt wie sie mit viel Herzblut ihre Arbeit hineinsteckt, sie brennt dafür. Das sie sogar von Alfred Hitchcock ein Rollen Angebot bekommt, erstaunt einem nicht, sie sendet soviel Charme und Charisma aus.

Das die Ehe mit Karl so schiefläuft, da tat sie mir schon Leid. Aber schön das sie in ihrer Schwiegermutter Zenzi, so eine innige Beziehung verbindet, das sie ihr Rückhalt gab. Ihr Motto die Donaubauer Frauen, geben nicht auf, gemeinsam sind die Stark. Wie habe ich die zwei Frauen bewundert, über ihre Geradlinigkeit, gegenüber Hitlers Gedankengut, man spürte wie Elsa diesen und die Politische Gesinnung verabscheute. Da ist noch Schwager Heinrich, dem Elsa ein Dorn im Auge ist, allein wegen ihres Erfolges, der Politischen Gesinnung und ihre Gesellschaft und Geschäftliche Beziehung zu den Juden. Heinrich ist leider in diese falsche Kreise geraten und scheint nach deren Pfeife zu tanzen, auch hat er ein dunkles Geheimnis, das an Licht kommt. Wir erleben, wie die Donaubauers durch die Ende der Stummfilmzeit in die Krise geraten, und mit dem Tonfilm eine neue Ära beginnt. Werden sich Elsa und Zensi, gegenüber Heinrich durchsetzen können, keine Propaganda für Hitler in ihren Kinos zumachen, und sich gegen ihren größten Konkurrenten die UFA , ein aufsteigender Stern am Himmel durchzusetzen, den die scheinen durch Goebbels und Hitlers Regime , gefördert. Ein harter Kampf um ihre Kinos, die Lizenz und die Familie beginnt.

Eine Geschichte voller unverhoffter und spannender Wendungen. Ich freue mich schon auf Teil 2, wie es mit Elsa und ihren Töchtern weitergeht. Geschichtsuntersicht über den Film Lebendig und spannend erzählt, man erfährt sogar das Hitler Mickymaus und Amerikanische Filme liebte, was mir ganz neu war. Hier sieht man, man lernt nie aus.


Ein Roman, so intensiv und facettenreich vor großem historischen Hintergrund erzählt, den man unbedingt lesen sollte.


https://www.lovelybooks.de/autor/Heidi-Rehn/Das-Lichtspielhaus-Zeit-der-Entscheidung-1806369561-w/rezension/2039889964/

Veröffentlicht am 05.07.2019

Fiktive Geschichte der Donaubauer Lichtspiele in München - nah dran an der Realität (1926-1939)

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In ihrem Roman „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ erzählt Heidi Rehn die Geschichte der fiktiven Familie Donaubauer und verknüpft sie eng mit der historischen Entwicklung des Kinos. Der Begriff ...

In ihrem Roman „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ erzählt Heidi Rehn die Geschichte der fiktiven Familie Donaubauer und verknüpft sie eng mit der historischen Entwicklung des Kinos. Der Begriff Lichtspielhaus klang für mich antiquiert und richtigerweise führt die Erzählung mich in den Oktober 1926 als noch die bewegten Bilder im Vordergrund standen, zu denen Geräusche vor Ort geliefert wurden oder ein Ensemble die Stummfilme musikalisch untermalte. In Deutschland gab es damals zwei große Ateliers, in denen neue Filme gedreht wurden. Die großen Lichtspielhäuser konkurrierten um die Premiere. Zunehmend wurde um das Publikum mit immer neuen Ideen gebuhlt vor allem durch das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre durch das Anbieten von Getränken und der bequemen Ausstattung des Saals sowie dem Aufrüsten durch neueste Technik.

Im Jahr 1926 verfügen die Donaubauer Lichtspiele inzwischen über fünf Filmtheater in und außerhalb von München. Geleitet werden sie von der verwitweten Zenzi, ihrem Sohn Karl und ihren Schwiegerkindern Elsa und Heinrich. Unvorhergesehen verlässt Karl aufgrund einer Liaison mit einer dunkelhäutigen Schönen seine Frau Elsa und seine beiden Töchter und lässt sich in den USA nieder. Doch Zenzi, Elsa und Heinrich führen die Lichtspielhäuser durch Höhen und Tiefen, die unter anderem bedingt sind durch die Einführung des Tonfilms und die sich ändernde politische Lage.

Die Trennung von Karl, kurz bevor sie 34 Jahre alt wird, kommt für Elsa sehr überraschend. Für ihn hat sie ihren Beruf aufgegeben und an seiner Seite in der Münchner Geschäftswelt Anerkennung erlangt. Kurz hat sie davon geträumt, eine kleine Rolle in einem Film zu spielen, doch jetzt setzt sie nicht nur ihren Verstand sondern auch ihr Herz dazu ein, die Donaubauer Lichtspiele in die Zukunft zu führen. Der Konkurrenzdruck zwingt sie, ständig auf dem neuesten Stand rund ums Kino zu bleiben. Dazu nutzt sie Informationen von persönlichen Kontakten und durch Zeitungen. Intern ist es nicht immer einfach zu dritt die Filmtheater zu führen, weil unterschiedliche Meinungen zu einer Entscheidung zusammengeführt werden müssen.

Auf gewohnt detailreiche Art führt Heidi Rehn durch das historische Geschehen. Ihrem Anspruch zu erzählen, wie es damals gewesen sein könnte, wird sie gerecht. Dank ihrer sehr guten Recherche wirken die beschriebenen Umstände auf dem Gebiet der Entwicklung der Filmtheater authentisch, die Lichtspiele entwickelten sich zum Publikumsliebling. In die Handlung lässt sie zahlreich Filme der entsprechenden Zeit einfließen. Ihre Charaktere haben Ecken und Kanten. Sie äußern ihre Ansichten und Handeln indem sie sich an ihren Interessen orientieren und dabei ihren eigenen Vorteil oder den ihrer Liebsten im Blick haben, zunehmend aber auch nach Kompromissen suchend mit den neuen Erlassen der politischen Führung. Natürlich ist der finanzielle Aspekt des Geschäftsbetriebs nie zu vernachlässigen. Bei Elsa und Zenzi bleibt jedoch auch immer der Wunsch bestehen, die Menschen bestens zu unterhalten und ihnen so eine Möglichkeit zu geben, dem Alltag zu entfliehen.

Die Geschichte reicht bis ins Jahr 1939. Zwischen den Kapiteln gibt es gelegentlich größere Sprünge von Monaten und Jahren. In diesen Fällen vermittelt die Autorin das, was inzwischen geschehen ist im Rückblick. Um den Anschluss zu erhalten, werden einige Male die Entwicklungen kurz in einigen Sätzen zusammengefasst. Durch die Detailtreue kommt es hier und da zu wenigen Längen. Schön fand ich es, im fiktiven, leicht umgestalteten München der Autorin auch das Kaufhaus aus ihrem vorigen Roman wiederzufinden. Mit Zenzi schafft Heidi Rehn eine Bayerin, die ihrem Dialekt treu bleibt, was manchmal den zügigen Lesefluss leicht unterbricht. Im Glossar am Ende des Buchs finden sich Erklärungen zu Begriffen aus der Welt des Films, zu bekannten Persönlichkeiten der damaligen Zeit, aber auch zu einigen Übersetzungen bayrischer Ausdrücke, die mir hilfreich waren.

Im Roman „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ erzählt Heidi Rehn die fiktive, aber durchaus real mögliche Geschichte der Familie Donaubauer, die in den 1920ern zu den führenden Lichtspielbetreibern in München gehörte. Trotz vieler Krisen in der Branche, vor allem durch die Ansprüche der Besucher und den neuen politischen Erlassen sowie Missgunst und Streit innerhalb der Familie gelingt es ihnen ihr Gewerbe bis ins Jahr 1939 zu führen. Was in den kommenden Jahren geschehen wird, erzählt Heidi Rehn in der Fortsetzung, die im Frühjahr 2020 erscheinen wird. Ich empfehle das Buch vor allem an diejenigen, die Familienromane über mehrere Generationen mögen und interessiert sind an der Geschichte des Kinos.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Familiengeschichte einer Kino-Besitzer-Dynastie – unterhaltsam geschrieben

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Die Münchner Kinobetreiber, Familie Donaubauer, haben nur ein Ziel, sie wollen in ihre vorhandenen Kinos viele Zuschauer locken, vielleicht auch noch 1,2 weitere eröffnen und versuchen darum alles, um ...

Die Münchner Kinobetreiber, Familie Donaubauer, haben nur ein Ziel, sie wollen in ihre vorhandenen Kinos viele Zuschauer locken, vielleicht auch noch 1,2 weitere eröffnen und versuchen darum alles, um immer am „Ball der Zeit“ zu bleiben. Nur das garantiert volle Säle und einen gesicherten Lebensunterhalt. Allen voran hat Zenzi als ursprüngliche Gründerin das Zepter in der Hand. Doch auch ihr Sohn Karl und dessen Frau Elsa bringen immer wieder publikumswirksame neue Ideen ins Unternehmen. Zenzis Tochter Ulla dagegen hat kein Interesse am Kinogeschäft, im Gegensatz zu ihrem Mann Heinrich. Als Karl Donaubauer klammheimlich Frau, Kinder und das gemeinsame Unternehmen verlässt und nach Amerika auswandert, sieht Heinrich seine Chancen im Unternehmen steigen…..
Wieder einmal entführt uns Heidi Rehn mit diesem Buch in vergangene Münchner Zeiten. Detailgenau schildert sie die Unterhaltungsbrache der damaligen 20er Jahre. Die Zeit als die Zuschauer zu Scharen in die Kinos geströmt sind um Stummfilme zu sehen. Gleichzeitig vermittelt sie dem Leser auch die Schwierigkeiten der Kinobetreiber immer am Zahn der Zeit zu bleiben. So muss sich Familie Donaubauer auch, nachdem sie mit dem Elvira-Palast ein luxuriöses, kostspieliges Kino im Herzen von München gebaut und eröffnet haben, der Tatsache stellen, dass dieses Kino mit Einzug des Tonfilms nicht mehr den technischen Anforderungen entspricht. Mittel und Wege, sprich Sponsoren müssen gefunden werden, um große Um- und Einbauten vornehmen zu können. Auch hier gehen die Vorstellungen von Elsa und ihrem Schwager Heinrich massiv auseinander. Ärger ist vorprogrammiert. Einzig Zenzi erschien mir im Buch wie ein Fels in der Brandung. Sie ließ sich weder von der Amerikaflucht ihres Sohnes Karl, noch von den Repressalien der aufstrebenden Hitleranhänger entmutigen und aus ihrer Ruhe bringen. Allerdings begreift sie im Laufe der Geschichte, genau wie Elsa, dass es neben der Firma wichtigere Dinge gibt. Eigentlich die Wichtigste: die Familie selbst. Denn beide Frauen haben bei ihren Kindern so einiges versäumt, dem Selbstlauf überlassen. Dieser Weg der beiden Frauen vom Workaholic zum Familienmenschen ist im Buch trefflich aufgezeigt.
Mich hat das Buch gut unterhalten. Allerdings fand ich einige Ausführungen zu den Sorgen und Ängsten der Familie Donaubauer etwas zu ausschweifend. Auch Wiederholungen gab es ab und an immer wieder. Schön fand ich, dass das Kaufhaus Hirschfelder mehrmals eine Rolle spielte, fühlte ich mich doch sofort an „Das Haus der schönen Dinge“ erinnert.
Von mir erhält das Buch 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Die Frauen machen das

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Von der Autorin Heidi Rehn habe ich schon einiges gelesen. Ihr neues Werk „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ führt uns München und fängt in den 20er Jahren an.
Es ist interessant zu lesen, wie ...


Von der Autorin Heidi Rehn habe ich schon einiges gelesen. Ihr neues Werk „Das Lichtspielhaus – Zeit der Entscheidung“ führt uns München und fängt in den 20er Jahren an.
Es ist interessant zu lesen, wie die Kinowelt in den Jahren Veränderungen hin nahm. Die Autorin hat eine fiktive Familie geschaffen.
Die Familie Donaubauer besitzt ein mondänes Lichtspielhaus und 6 kleinere. Mit Zenzi, der Patriarchin hat die Autorin ein Unikum geschaffen. Zusammen mit ihrer Schwiegertochter kämpfen sie um ihr Weiterkommen und Weiterbestehen bis in die 1940er Jahre.
Die zwischenmenschlichen Themen sind interessant.

Heidi Rehn schreibt mit ruhiger Stimme ein besonderes Stück Zeitgeschichte. Ich war von der Geschichte gefesselt.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung

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Handlung:
München 1926
In ganz Deutschland werden Filme und Kinos immer beliebter, sie sind ein wahrer Menschenmagnet und ein purer Ort des Vergnügens geworden. So auch in München, wo die Kinobetreiberfamilie ...

Handlung:
München 1926
In ganz Deutschland werden Filme und Kinos immer beliebter, sie sind ein wahrer Menschenmagnet und ein purer Ort des Vergnügens geworden. So auch in München, wo die Kinobetreiberfamilie Donaubauer sich großer Beliebtheit erfüllt. Nicht nur mit ihrem neuen Filmpalast, dem Elvira, steht die Familie in den Schlagzeilen, sondern auch durch das glamouröse Auftreten von Elsa und ihrem Ehemann Karl.
Eigentlich ist das Glück perfekt, denkt zumindest Elsa. Bis sie eines Tages entdecken muss, dass ihr Mann sie klammheimlich verlassen hat und mit seiner neuen Liebe, einer Revuetänzerin nach New York durchgebrannt ist. Elsa kommt nach kurzem Überlegen zu dem Entschluss, alles Mögliche zu tun, um ihren Töchtern ein vernünftiges Erbe zu gewährleisten und stellt sich der Aufgabe, als Kinobesitzerin Fuß zu fassen.

Meinung:
Das Cover ist gut gelungen. Es fasst verschiedene Apsekte der damaligen Zeit auf und bereitet auf den Roman und sein Hauptthema, das Kino und seine Entwicklung, vor. Ich finde, dass das Bild sehr stimmungsvoll ist, was vermutlich an dem Lichteffekt liegt. Dadurch wirkt alles gemütlich, gleichzeitig spannungsgeladen und es gibt einen Einblick, wie die Lichtspielhäuser damals ausgesehen haben könnten.

Von Heidi Rehn habe ich bisher noch kein Werk gelesen gehabt, auch wenn ich zwei Romane von ihr schon seit einem knappen Jahr bei mir im Regal liegen habe. Dementsprechend war ich nicht nur darauf gespannt, sondern auf den gesamten Roman. Schon öfter habe ich das Buch bei Instagram gesehen und irgendwie ging es mir nicht aus dem Kopf. Die Handlung versprach spannend zu werden, dazu sind die goldenen Zwanziger eine tolle Zeit, die immer so besonders dargestellt wird. Außerdem hatte ich während meines Studiums mal eine Hausarbeit zu dem Thema Stumm- und Tonfilm, sowie dessen Entwicklung geschrieben und hatte dafür schon einige Fachlektüre verschlungen. Dadurch war ich nochmal gespannter auf die Handlung.

Es gibt einen fließenden, sanften Einstieg in den Roman, der anders war als ich mir gedacht hatte, mich aber trotzdem überzeugen konnte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man erst einmal ein paar Seiten Familienalltag der Familie Donaubauer miterlebt, bevor Karl nach Amerika flieht. Dies war so nicht der Fall, ziemlich schnell kommt der große Paukenschlag und für Elsa ändert sich ihre komplette Welt.

Auf jeden Fall war ich direkt von dem Roman eingenommen, mir hat die Schreibweise gefallen und auch die starken Figuren von Elsa und Zenzi, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Schon früh war zu sehen, wie akribisch die Autorin recherchiert hat, ständig waren Namen von Filmen, Schauspielern oder Regisseuren zu lesen, die alle perfekt in die Handlung integriert wurden und mit den fiktiven Charaktern gut harmoniert haben.

Die genutzte Sprache fand ich sehr interessant und besonders. Es gibt eine Mischung von Hochdeutsch während Beschreibungen und Überlegungen, vermischt mit einem starken bayrischen Dialekt bei Gesprächen. Außerdem gab es einige Begriffe aus dem bayrischen, die mir vollkommen unbekannt waren, aber Lebendigkeit ind die Handlung gebracht haben und die Sprache zu etwas besonderem gemacht hat.

Doch so interessant die Handlung meist gehalten war, traten doch Längen auf, die lange angehalten haben. Das hielt vielleicht so 150 Seiten lang an, die letzten knapp 100 Seiten habe ich dann wieder mit Spannung verfolgt und innerhalb weniger Stunden ausgelesen. In der Mitte ist zwar einiges passiert, aber die Geschehnisse konnten mich nicht in ihren Bann ziehen. Vielleicht lag das daran, dass im Roman viele Jahre vergehen und mir manches einfach zu sprunghaft war. Es wurden ab und an Monate ausgelassen, die nicht weiter behandelt wurden, dafür landet man plötzlich bei dem nächsten Ereignis. Immerhin vergehen auf den 512 Seiten 13 Jahre, da wurden manche Ereignisse doch etwas knapp abgehandelt.

Als Hauptort der Handlung dient das wunderschöne München, wobei viele Geschehnisse in den Lichtspielhäusern der Donaubauer-Familie stattfinden. Dabei spielen viele Szenen in dem Elvira, dem Vorzeigepalast, welcher die neueste Technik besitzt und der ganze Stolz der Familie ist. Die Beschreibungen davon waren sagenhaft, wahrscheinlich ist es mir gar nicht gelungen, alle Details aufzunehmen und ein annähernd identisches Bild davon zu erhalten. Nicht nur von der Größe des Gebäudes, sondern auch die gesamte Ausstattung mit allen kleinen Details. Auf jeden Fall haben mir die Abschnitte, die dort spielen, meist am besten gefallen. Es wurde einfach deutlich, wie viel Gefallen die Familie an ihrem Job haben und im Elvira haben auch einige, spannungsgeladene Unterhaltungen stattgefunden. Dort sind die Charaktere am natürlichsten aufgetreten und waren für mich am greifbarsten.

Wie ich schon erwähnt hatte, waren mir besonders die Figuren von Zenzi und Elsa am liebenswürdigsten. In ihnen steckt sichtbar viel Arbeit, um sie als Typen darzustellen, die einzigartig sind. Beide Frauen besitzen eine Stärke, die mir imponiert hat und die sie ausgezeichnet hat. Im Gegensatz zu ihnen sind die Herren nie so entschlossen und selbstsicher aufgetreten, egal in welcher Situation. Meist wirkten die Handlungen der Herren nicht recht durchdacht und zu plötzlich, sodass sie klar den beiden Donaubauer-Damen unterlegen waren. Definitiv eine interessante Darstellung der Geschlechter, es hat funktioniert, auch wenn ich damit nicht richtig zufrieden bin. Ich hätte es gut gefunden, wenn eine Veränderung sichtbar gewesen wäre und sich die Protagonisten an mehreren Stellen ebenbürtig begegnet wären.

Fazit:
Der Autorin ist es definitiv gelungen, einen lebendigen, äußerst interessanten Roman rund um die fiktive Donaubauer-Familie zu schreiben. Ihr ist es auf das Beste gelungen, den Charme und Ton der Zeit wiederzugeben und den Leser in die geheimnisvolle Welt des Films zu entführen. Zwei kleine Kritikpunkte meinerseits: es gab leider einige Längen, sowie die nicht ganz perfekte Darstellung der männlichen Charaktere, die den Damen unterlegen waren. Auf jeden Fall bleibt die Spannung auch nach dem Lesen vorhanden, ich frage mich, wie es mir der Donaubauer-Familie weitergehen mag und wie sich der Krieg auf das Kinowesen auswirken wird.