Cover-Bild Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
Band 2 der Reihe "Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie"
(20)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.10.2021
  • ISBN: 9783423439244
Helene Sommerfeld

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch

Roman
Starke Frauen in harten Zeiten
Berlin 1922. Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem grausamen Verbrechen gerufen: Die junge Mutter hat sich zu ihrem Kind geschleppt und ist kurz darauf ihren Stichverletzungen erlegen. Magda und Kommissar Kuno Mehring stellt sich die Frage, ob dieser sinnlos erscheinende Mord zu einer Serie brutaler Überfälle auf junge Frauen gehört. Sie alle haben auf der Straße ihre Gunst verkauft. Denn die Zeiten sind schwer: Die unvorstellbar rasch voranschreitende Inflation frisst das Geld für das tägliche Leben auf.
Magda braucht ebenfalls eine Arbeit, von der sie leben kann. In Charlottenburg eröffnet sie ihre eigene Praxis. Frisch verheiratet stellt sie sich ebenso wie ihre Patientinnen die große Frage: Kann man ausgerechnet jetzt an eine Zukunft mit Kind glauben? Auch Medizinstudentin Celia liebt ihren Edgar. Aber will sie für ihn die Freiheit aufgeben, die sie so hart erkämpft hat? Ist Anwältin Ruth dafür die richtige Ratgeberin? Schauspielerin Doris genießt die Liebe wie im Rausch. Plötzlich wird daraus bitterer Ernst …
 
Polizeiärztinnen gab es ab 1900 in Berlin. Diese standen zwar im Dienst der Polizei, führten jedoch keine polizeilichen Arbeiten aus, sondern waren zuständig für die medizinische Betreuung der Opfer von Gewaltverbrechen, insbesondere an Frauen und Kindern. Zusätzlich kümmerten sie sich um die gesundheitliche Versorgung der zahlreichen Prostituierten in den Zwanzigerjahren. Das Amt einer Polizeiärztin wurde für eine geringe Entlohnung nur nebenberuflich bekleidet.
»›Die Polizeiärztin‹ entführt einen in die 1920er Jahre nach Berlin. Man spürt die Atmosphäre, ist mittendrin im Geschehen. Gierig saugt man das Leben und die spannende Geschichte auf.«
Alex Dengler denglers-buchkritik.de 28.06.2021

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2022

Die düstere Seite Berlins

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Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem Verbrechen gerufen, bei dem eine junge Frau an Stichverletzungen gestorben ist. Zuvor hatte sie sich noch zu ihrem Kind geschleppt. In Berlin gab es in letzter Zeit ...

Polizeiärztin Magda Fuchs wird zu einem Verbrechen gerufen, bei dem eine junge Frau an Stichverletzungen gestorben ist. Zuvor hatte sie sich noch zu ihrem Kind geschleppt. In Berlin gab es in letzter Zeit eine Reihe von Überfällen auf junge Frauen, die sich prostituierten, um überleben zu können. Gehört auch dieser Mord in die Reihe?
Dieses Buch schließt an der Vorgängerband „Das Leben, ein ewiger Traum“ an. Der Schreibstil der Autorin Helene Sommerfeld liest sich sehr angenehm.
Das Berlin der zwanziger Jahre hat zwar seine schillernden Seiten, aber es herrscht auch große Not, denn die Inflation vernichtet das Geld und nimmt den Leuten ihre Lebengrundlage. Es ist erschreckend mitzuerleben, wie viel Gewalt und Armut es gibt.
Auch Magda Fuchs muss schauen, wie sie über die Runden kommt. Ihr Job als Polizeiärztin bringt nicht genug zum Leben ein, sie eröffnet daher eine Praxis. Doch die Vermieterin der Praxisräume mischt sich in Magdas Angelegenheiten und ihre Vorstellungen decken sich so gar nicht mit denen von Magda. Die Patientinnen, die zu Magda kommen, haben ihre eigenen Probleme. Magdas versucht zu helfen, wo sie kann. Aber manchmal stehen ihr die eigenen Moralvorstellungen auch im Weg.
Frauen haben es nicht leicht in jener Zeit. Sie sind zu sehr von Männern abhängig. Es reicht manchen Frauen einfach nicht, nur Hausfrau und Mutter zu sein. Sie wollen eigene Entscheidungen treffen, doch es ist ein fast aussichtsloser Kampf.
Es ist ein packender, aber auch ziemlich düsterer Roman, der mir aber wieder gefallen hat. Nun bin ich auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Gelungene Fortsetzung

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Bei diesem zweiten Band um Magda Fuchs, Celia Fahrland, Doriskaufmann und andere interessante weibliche Charaktere hatte ich den Eindruck, dass gut recherchiert wurde und ich viel Interessantes über das ...

Bei diesem zweiten Band um Magda Fuchs, Celia Fahrland, Doriskaufmann und andere interessante weibliche Charaktere hatte ich den Eindruck, dass gut recherchiert wurde und ich viel Interessantes über das Leben und die Moral der "Golden Twenties" in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten erfahren habe. Das Auf und Ab der damaligen war in unterschiedlichen Situationen gut greifbar.

Magda Fuchs hat sich in Berlin inzwischen gut eingelebt und nach dem Tod ihres ersten Mannes in Kuno eine neue Liebe gefunden. Ebenso wie Celia und Doris muss sie ihren Weg in einem neuen Leben finden und gehen.

Auf mich hat die Story flüssig, interessant und abwechslungsreich gewirkt, wenngleich ich an vereinzelten Stellen Probleme damit hatte noch mitzukommen, an zwei Stellen habe ich es nicht geschafft die Lücken zu schließen obwohl ich das Buch noch ein zweites Mal gelesen habe. Für mich ist das kein Buch, das in einem Rutsch durchgelesen werden kann, ich habe dafür einige Tage gebraucht und es trotz allem genossen.

Ob vor allem Celias Lebensstil in der damaligen Zeit wirklich umsetzbar gewesen wäre, habe ich so meine Zweifel, trotz allem hat sie mich mit ihrem Charakter durchaus fasziniert.

Kuno wirkt auf mich recht blass und bei Edgar habe ich den Eindruck, dass hier durchaus auch der ein oder andere wenig liebenswerte Charakterzug angedeutet wird, der im nächsten Band noch eine Rolle spielen wird.

Alles in allem ein gut gelungenes Buch für das ich eine Leseempfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Die Kehrseite der goldenen Zwanziger

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Im zweiten Teil gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen hierbei erneut Magda und Celia, jedoch spielen auch Ruth und Ina wieder eine Rolle.
Magda versucht den Spagat ...

Im zweiten Teil gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen hierbei erneut Magda und Celia, jedoch spielen auch Ruth und Ina wieder eine Rolle.
Magda versucht den Spagat zwischen Polizeiärztin und niedergelassener Gynäkologin so gut wie möglich hinzubekommen. Ihre Vermieterin, die Witwe ihres Vorgängers, hat ihre eigenen Vorstellungen von der Führung einer Praxis, die sich jedoch zum großen Teil nicht mit der Meinung von Magda decken. In ihren Augen spielen die Einnahmen eine übergeordnete Rolle und Magda muss einige Kämpfe ausfechten, um dem entgegenzu wirken.
Dem Autorenduo ist es gut gelungen,das Bild der damaligen Zeit einzufangen. Die Schere zwischen der reichen Bevölkerung und den Leuten, die in bitterster Armut leben, ist sehr groß. Während die einen ihr Leben wie im Rausch genießen möchten,müssen die anderen ums nackte Überleben kämpfen.
Magda versucht durch Aufklärung den Frauen zu helfen,die vielen ungewollten Schwangerschaften zu verhindern und damit auch die illegalen Abtreibungen, bei denen immer wieder Frauen ihr Leben lassen müssen. Es ist aber oft ein Kampf gegen Windmühlen,trotzdem gibt sie nicht auf.
Ein weiteres Thema ist die beginnende Emanzipation der Frauen, die ich jedoch zu dieser Zeit noch auf tönernen Füßen stand. Zwar wollen die Frauen selbstbestimmt leben, greifen aber gerne zu, wenn sich eine lukrative Heiratschance ergibt.
Während, vor allen Dingen im mittleren Teil, die verschiedenen Liebesgeschichten ziemlich viel Raum beanspruchten,blieben die kriminalistischen Ermittlungen ziemlich im Hintergrund.
Obwohl das Interesse auf Bd. 3 dadurch geweckt wird, war mir das Ende etwas zu überhastet und ließ viele Fragen offen.

Veröffentlicht am 04.01.2022

Hier erleben wir nicht nur die glitzernden 20er was mir gut gefällt und auch mal die "dunkle" Seite zeigt daher unbedingte Leseempfehlung denn alle Emotionen werden mit dieser Geschichte durchlebt.

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Durch sein auffälliges rotes Cover und den ersten Teil in dem ich den Weg der Polizeiärztin schon verfolgen durfte war ich neugierig auf Das Leben, ein großer Rausch. Auch wollte ich wissen wie sich die ...

Durch sein auffälliges rotes Cover und den ersten Teil in dem ich den Weg der Polizeiärztin schon verfolgen durfte war ich neugierig auf Das Leben, ein großer Rausch. Auch wollte ich wissen wie sich die Charaktere weiterentwickeln und wieder in das Berlin der Zwanziger Jahre abtauchen.
Dieses Buch schliesst nahtlos an die Handlungen des 1. Teils an daher wäre eine Vorkenntnis von Vorteil ist aber auch nicht zwingend nötig.
Dadurch war ich sofort wieder in der Zeit drin und mit dem Cliffhanger den es endete begann der neue Band.
Das Wiedersehen mit schon bekannten Charakteren hat ein Wohlgefühl in mir ausgelöst und die Lebenswege der einzelnen Personen lassen mich mitfiebern.
Das Autorenduo schafft es gut die Zustände in dieser Zeit des Umbruchs einzufangen beleuchtet dabei aber nicht nur den Glamour der Clubs sondern nimmt uns auch mit in die dunkelsten Abgründe.
Die Themen sind dabei vielfältig und Magda als vielbeschäftigte Hauptperson scheint mindestens 4 Arme zu besitzen denn sie führt ihre gynäkologische Praxis, kümmert sich um Verbrechensbekämpfung mit ihrem Freund Hauptkommissar Kuno deren private Beziehung wir begleiten auch dürfen und hat immer ein offenes Ohr für ihre Freundinnen.
Ich bezeichne die Frauen absichtlich als Freundinnen da wir ihre Schicksale zwar unabhängig voneinander verfolgen aber deren Wege sich immer wieder kreuzen und sie auch Unternehmungen gemeinsam in Angriff nehmen oder Kontakte knüpfen.
Zu meinem heimlichen Lieblingscharakter mausert sich Ina die Fürsorgerin die durch die harte Schule des Lebens mit ihrer Meinung nicht hintern Berg hält und so Magdas Expertise unterstützen kann.
Auch die Erlebnisse Celias, Doris oder Erikas können jederzeit überzeugen und so dürfen wir in verschiedene Lebenssituationen reingucken.
Reiches Elternhaus, Glitzerwelt des Theaters, dunkles Hinterhofzimmer, oder einfach die Strasse und auch die Weltwirtschaftskrise macht sich bemerkbar und bringt neue Probleme mit sich.

Das alles ist in einem gut verständlichen, nachvollziebaren Schreibstil, auch der Erzählstil ist unterhaltsam und transportiert die nötige dramatische Spannung, die schockierende Sicht oder einfach die Herzlichkeit je nach herrschender Situation.

Ich vergebe 4 Sterne und möchte definitiv mit dem 3. Teil wieder in Berlins Zwanziger eintauchen. Toller historischer Unterhaltungsroman.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Magda und Co

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Das Buch beginnt mit grausamen Verbrechen an Frauen. Die Kriminalfälle stehen jedoch nicht im Mittelpunkt, sondern mehr die Geschichte um Magda, Celia und Doris. Die Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs ...

Das Buch beginnt mit grausamen Verbrechen an Frauen. Die Kriminalfälle stehen jedoch nicht im Mittelpunkt, sondern mehr die Geschichte um Magda, Celia und Doris. Die Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs und weitere junge Frauen, die sich ihren Weg suchen in der noch jungen Weimarer Republik, geht in eine zweite Runde. Das Buch beginnt im Jahr 1922, die politischen Verhältnisse sind nicht einfach, die rasant steigende Inflation macht es auch nicht einfacher, jedoch Magda und ihre Freundinnen gehen ihren Weg. Es gibt zwar auch wieder einen Kriminalfall, allerdings steht dieser eher im Hintergrund und beschäftigt die Polizeiärztin nicht immer. Magda ist vielmehr damit beschäftigt ihre eigene Praxis aufzubauen und da gibt es einige Probleme, da sie nicht dieselben Dienste wie ihr Vorgänger anbieten möchte. Doch auch Celia und Doris haben es nicht einfach. Durch die Perspektivwechsel erhalten wir als LeserInnen einen guten Überblick über die unterschiedlichen Rollen der Frau und es gibt auch immer wieder Einblicke in die historischen Ereignisse.