Cover-Bild Wenn die Welt nach Sommer riecht
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 23.07.2024
  • ISBN: 9783709982143
Herbert Dutzler

Wenn die Welt nach Sommer riecht

Roman
Aufwachsen in den 1970er-Jahren: Zwischen Pubertät, Flower-Power und der Sehnsucht nach der großen Welt

Schmetterlinge im Bauch und der Reiz des Verbotenen
Siegfried ist 13 – ein Alter, in dem Abenteuerromane und das Spielen draußen auf den Feldern in den Hintergrund rücken, etwas anderes dafür immer interessanter wird: Mädchen. Was zuerst lästiges Geschnatter war, hört sich plötzlich an wie engelsgleicher Gesang. Außerdem locken der erste Schluck Alkohol, der erste Zug an der Zigarette – die Kindheit ist vorbei, die Ära der Pubertät ist eingeläutet!

Auf Reisen: an unbekannte Orte und in die Vergangenheit
Doch eigentlich hat er fürs Verliebtsein gar keine Zeit: In der Frühstückspension seiner Tante taucht Sigi in die alltäglichen (und ihm sehr fernen) Probleme der Erwachsenen ein. Ein Ausflug nach Wien lässt das Landleben daheim nahezu beschaulich wirken. Zuhause trüben Streitereien der Eltern die Stimmung, denn der Papa kann die mühsam erarbeitete Unabhängigkeit seiner Frau nur schwer akzeptieren. Nachrichten darüber, was sich in den 70ern in der Welt tut, haben auch auf die Jugend in Österreich Wirkung: Parolen für Frieden und gegen den Vietnamkrieg zieren die Wände von Siegfrieds Schule, Beatles-Frisuren sind todschick und Flower-Power wird groß!

Ein Erinnern an Sommertage
Herbert Dutzler verwebt meisterhaft Siegfrieds persönliche Erlebnisse mit den gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit. Ein Buch, das uns mit auf eine fesselnde Reise nimmt – in eine Zeit, in der sich für Sigi alles nach Sommer anfühlt, in eine Zeit voller erster Male.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2024

Die Zeiten ändern sich – die 70er Jahre

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Nach „Die Welt war eine Murmel“ und „Die Welt war voller Fragen“ nimmt Herbert Dutzler mit „Wenn die Welt nach Sommer riecht“ die Leser wiederum mit auf eine Zeitreise in die 70er-Jahre.

Worum geht es?
Der ...

Nach „Die Welt war eine Murmel“ und „Die Welt war voller Fragen“ nimmt Herbert Dutzler mit „Wenn die Welt nach Sommer riecht“ die Leser wiederum mit auf eine Zeitreise in die 70er-Jahre.

Worum geht es?
Der erwachsene Siegfried räumt nach dem Tod der Mutter das Elternhaus. Anhand von Fotos erinnert er sich an Begebenheiten aus seiner Teenager- bzw. Schulzeit, die technische Neuerungen, an Hits und Filme der damaligen Zeit, die Hippie-Bewegung und die erste Verliebtheit.

Wie die Vorgängerbände ist auch dieses Buch eine edel ausgeführte Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen. Das Cover verströmt Sommerfeeling. Das Buch erschien 2024 und ist in elf kurze Kapitel mit Überschriften unterteilt. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll. Es wechseln sich die Erzählungen aus der Kindheit mit den Gedanken bzw. der heutigen Meinung des zurückblickenden erwachsenen Siegfried ab, letztere sind in Kursivschrift gehalten. Ich bin seit dem ersten Band ein Fan dieser Reihe, holt sie doch unzählige Erinnerungen an meine eigene Jugend ins Gedächtnis. Die Bücher sind jeweils unabhängig voneinander lesbar. Trotzdem, man sollte sich alle gönnen, nicht nur um den Reifeprozess des Jungen mitzuerleben, sondern insbesondere den Wandel der Zeit.

Der Gymnasiast Siegfried ist ein intelligenter Junge voller Wissensdurst, der lieber liest als Sport zu betreiben, der nicht nur gerne isst, sondern sich auch fürs Kochen interessiert, was dem damaligen Rollenbild so gar nicht entspricht. Er hinterfragt alles, was die Lehrer meist als vorlaut und frech empfinden. So kassiert er statt Anerkennung negative Klassenbucheintragungen. Nicht nur im Gymnasium gibt es Probleme, sondern auch im Elternhaus, wo die zunehmenden Eigenständigkeitsbestrebungen der Mutter – sie geht arbeiten, fährt Auto und geht im Urlaub eigenen Hobbys nach – zu Streitigkeiten führen.

Die handelnden Personen wirken generell sehr lebendig, gut vorstellbar und authentisch, auch Nebenfiguren wie Verwandte, Lehrkörper oder Schulkameraden. Sigi steht natürlich im Mittelpunkt. Er ist an allem interessiert, was in der Welt geschieht, schaut über die Grenzen des kleinen Ortes hinaus. Er erkennt, wie wichtig Fremdsprachen sind und lernt mit Begeisterung Englisch. Wie alle Teenager dieser Zeit würde er gerne Trends wie lange Haare und legere Kleidung mitmachen, stößt hier aber bei den konservativen Eltern auf Grenzen.

Was ich an dieser Reihe so liebe ist, dass sie so viele Erinnerungen an die eigene Jugend weckt. An das Umfeld, von Mode und Schlagern angefangen bis zu politischen Ereignissen und technischen Neuerungen. Wie sporadisch seinerzeit die Urlaubsquartiere waren! Ja, solche Urlaube erlebte ich auch. Keine üppigen Frühstücksbuffets, kein eigenes WC, selbst Warmwasser war keine Selbstverständlichkeit im Zimmer. Wie Sigi habe ich gerne gelesen, nicht nur ebenfalls Karl May, sondern auch die Bücher von Thor Heyerdahl und natürlich auch die Zeitschrift Bravo. Amüsiert las ich von Sigis Schokopudding mit Himbeersirup, denn das gab es auch bei uns daheim und ich habe es geliebt.

Mir hat der Roman großes Lesevergnügen bereitet, mich animiert, in den eignen Fotoalben von damals zu blättern und ein bisschen in der Nostalgie zu versinken. Ich empfehle dieses Buch nicht nur Gleichaltrigen. Es ist doch sicher auch für jüngere Leser interessant, ein wenig in das Leben ihrer Großeltern einzutauchen.
Eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Aktivierte Erinnerungen

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Buchmeinung zu Herbert Dutzler – »Wenn die Welt nach Sommer riecht«

»Wenn die Welt nach Sommer riecht« ist ein Roman von Herbert Dutzler, der 2024 im Haymon Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Herbert ...

Buchmeinung zu Herbert Dutzler – »Wenn die Welt nach Sommer riecht«

»Wenn die Welt nach Sommer riecht« ist ein Roman von Herbert Dutzler, der 2024 im Haymon Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Herbert Dutzler, geboren 1958, ist mit seinen Krimis um den Altausseer Polizisten Gasperlmaier Autor einer der erfolgreichsten österreichischen Krimiserien. Dass Herbert Dutzler auch abseits der Krimiwelt ein versierter Schriftsteller ist, beweist der Erfolg von „Die Welt war eine Murmel" (2020) und „Die Welt war voller Fragen" (2023). Mit "Wenn die Welt nach Sommer riecht" entführt er uns 2024 nun ein drittes Mal in die Zeit seiner Kindheit.

Zum Inhalt:
Siegfried Niedermayr blättert in einem alten Fotoalbum mit Bildern aus der Zeit, als er etwa 13 Jahre alt war. Mit den Bildern erinnert sich Siegfried an Episoden und Geschichten aus dieser Zeit.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich positiv überrascht, obwohl ich hohe Erwartungen hatte. Viele der Episoden der Hauptfigur haben ein Gegenstück in meiner Jugend gehabt und mit zum Nachdenken gebracht. Vieles war in meiner Jugend ähnlich, obwohl es natürlich auch Unterschiede gegeben hat. Der Autor beschreibt Siegfrieds Erinnerungen sehr detailliert und hilft dem Leser damit, eigene Erinnerungen wieder zum Leben zu erwecken. Sogar das Lebensgefühl der damaligen Zeit erwacht und ich habe mich in meine Jugend zurück versetzt gefühlt. Fast automatisch reflektiert man über die damalige Zeit und die Unterschiede zur heutigen Zeit. Die positiven Erinnerungen Siegfrieds überwiegen bei Weitem und selbst negative Aspekte wirken weniger schlimm. Politische Ideen und Missstände werden angesprochen, aber kaum näher beleuchtet, weil Siegfried noch weitgehend politisch unbeleckt gelebt hat.
Obwohl die Episoden oft eher banal erscheinen, haben sie mich berührt und zum Reflektieren angeregt. Gespannt warte ich auf eine Fortsetzung.

Fazit:
Ein wunderbarer Roman, der meine Erinnerungen zu neuem Leben verholfen hat und mich dadurch gefesselt hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Großartig nostalgisch

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Ich bin begeistert!
In letzter Zeit habe ich das eine oder andere Buch gelesen, in dem es nostalgisch wurde, aber meistens ging es um die 70er oder 80er Jahre in Deutschland. In „Wenn die Welt nach Sommer ...

Ich bin begeistert!
In letzter Zeit habe ich das eine oder andere Buch gelesen, in dem es nostalgisch wurde, aber meistens ging es um die 70er oder 80er Jahre in Deutschland. In „Wenn die Welt nach Sommer riecht“ geht es endlich mal um einen Teenager in den 70ern in Österreich und darauf habe ich mich schon gefreut, bevor das Buch veröffentlicht wurde.
Herbert Dutzler scheint ca. zehn Jahre älter als ich zu sein, aber das ändert kaum etwas an den Erinnerungen, die in mir beim Lesen hochkamen, denn so viel anders war es dann in meiner beginnenden Pubertät auch nicht.
Anders als der 13 jährige Hauptprotagonist Siegfried, bin ich in Wien aufgewachsen, dorthin verschlägt es ihn zu seiner Tante übers verlängerte Wochenende. Aber an meine Schullandwoche zum Dachstein, Hallstatt, Mondsee und Salzburg (also Siegfrieds Heimat) kann ich mich noch gut erinnern.
Es war witzig, die Geschichten aus der Sicht des Pubertierenden zu lesen, die Gedanken und die Sprache haben sich authentisch angefühlt, über die vielen österreichischen Ausdrücke habe ich mich zusätzlich gefreut… ich denke aber, dass Deutsche Leser keine Probleme damit haben sollten.
Interessant fand ich die politischen Veränderungen aus der Sicht des ländlichen Österreichs, aber auch die Thematik der Lehrer mit Nazivergangenheit
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Gelungene Familiengeschichte aus Anfang der 1970er Jahre

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In diesem Roman begegnet uns ein drittes Mal der Protagonist Siegfried mit seiner Familie aus den früheren Romanen des Autors „Die Welt war eine Murmel“ und „Die Welt war voller Fragen“. Er schließt nahtlos ...

In diesem Roman begegnet uns ein drittes Mal der Protagonist Siegfried mit seiner Familie aus den früheren Romanen des Autors „Die Welt war eine Murmel“ und „Die Welt war voller Fragen“. Er schließt nahtlos an diese an. Doch lassen sich alle drei Bücher auch völlig unabhängig voneinander lesen, ohne dass man zuvor einen früheren Band gelesen haben muss.
Der Erzähler Sigi findet in der Gegenwart in seinem früheren Elternhaus sein erstes Fotoalbum. Dieses ist für ihn Anlass, aus seiner Kindheit aus dem Zeitraum Sommer bis Winter 1970/1971 zu erzählen, als er 13 Jahre alt war. Dabei geht es vor allem um seine Schulzeit im vierten Jahr auf dem Gymnasium und sein Alltagsleben zu Hause. Gerade in mir, die ich auch ein Kind der 1960er Jahre bin, wurden viele schöne Erinnerungen geweckt. Denn auch ich habe mich über den ersten Farb-Fernseher gefreut, las die Karl May-Romane und habe Musik auf Kassetten aufgenommen. Von den damaligen gesellschaftlichen Einstellungen der Menschen wird ein realistisches Bild gezeichnet, wenn es etwa um die Frage geht, ob die Mutter Nur-Hausfrau zu sein hat oder auch einer Berufstätigkeit nachgehen darf. Viel Raum wird auch der Frage gewidmet, wie mit den „alten Nazis“ umzugehen ist, die wichtige Positionen in Sigis Schule innehaben. In diesem Zusammenhang wird auf die Schülerproteste eingegangen, die den Schülern zu mehr Rechten verhelfen sollen. Sigi lässt beim Erzählen so manche Anekdote einfließen, wodurch alles recht humorvoll erscheint und er als rundum sympathischer Erzähler rüberkommt, gerade auch, weil er oft redet, ohne zuvor darüber nachzudenken. Indem er in seinen Gedanken in der Gegenwart auch immer kurz die heutigen Zustände schildert, wird ein schöner Vergleich zwischen damals und heute angestellt. Als erfrischend und authentisch empfinde ich, dass die eine oder andere typisch österreichische Vokabel in den Text einfließt.
Ein Buch, dem ich eine volle Leseempfehlung gebe, auf noch eine Fortsetzung hoffend.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Ein Jahr voller Erinnerungen

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Beim Durchblättern eines Fotoalbums, erinnert sich der Autor an ein ereignisreiches Jahr in seiner Schulzeit.Während die Jugend aufbegehrt und die alten Zöpfe abschneiden möchte,gibt es in den meisten ...

Beim Durchblättern eines Fotoalbums, erinnert sich der Autor an ein ereignisreiches Jahr in seiner Schulzeit.Während die Jugend aufbegehrt und die alten Zöpfe abschneiden möchte,gibt es in den meisten Familien und in der Lehrerschaft noch die ewig Gestrigen,die das um jeden Fall verhindern möchten.Gravierende Ereignisse der 70 er Jahre, wie Proteste,Friedensbewegungen,neue Musik,Flower Power,sind nur einige der Themen ,welche den Autor beschäftigt haben.Er befindet sich quasi in der Grauzone zwischen Kindheit und Erwachsenwerden ,was nicht immer leicht ist.Der lästige Stimmbruch,die Sorge ob sich ein Mädchen für ihn interessieren wird ,das Aufbegehren gegen den lästigen Friseurbesuch ,das sind nur einige der Schwierigkeiten,die er versucht zu überwinden.Sigi macht sich seine eigenen Gedanken und spricht diese auch aus, was ihm oft angekreidet wird, da zur damaligen Zeit Gehorsam groß Im Kurs stand.

Ein Highlight dieses Jahres war der Besuch bei seiner Tante in Wien,die ihn mit ihren modernen Ansichten sehr beeindruckt.Außerdem wird ihm der Unterschied zwischen dem Leben in der Kleinstadt und dem Angeboten von Wien ,inklusive der technischen Errungenschaften(Farbfernseher)deutlich bewusst.

Ich habe die beiden vorhergehenden Bücher gelesen und mich schon auf die Fortsetzung gefreut, die Mail erneut sehr gut gefallen hat. Der Autor versteht es geschickt, seine eigene Geschichte mit der Entwicklung in der Welt zu verbinden. Da ich diese Zeit schon selbst erlebt habe, wurden erneut viele Erinnerungen geweckt.

Ich würde mich freuen,wenn es weitere Fortsetzungen gäbe ,weil ich Sigi gerne weiter begleiten möchte.

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