Cover-Bild Die Spionin
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 457
  • Ersterscheinung: 18.02.2020
  • ISBN: 9783352009464
Imogen Kealey

Die Spionin

Roman
Gabriele Weber-Jarić (Übersetzer)

Die Geschichte, die keiner kennt: ein einmalig fesselnder Roman über eine der faszinierendsten und dennoch kaum bekannten Heldinnen der jüngeren Geschichte: Nancy Wake. Für die Alliierten ist sie ihre beste Agentin, eine gefürchtete Kämpferin, die ihre Gegner mit einem Handkantenschlag zu töten vermag. Für die Nazis ist sie die meistgesuchte Person Frankreichs, ein gefürchtetes Phantom, auf dessen Kopf fünf Millionen Francs ausgesetzt sind. Ihr Name ist Nancy Wake - und sie kämpft für die Liebe. Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben. Dann wird Frankreich von den Deutschen besetzt, und fortan riskiert Nancy ihr Leben für die Résistance. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zur besten Tarnung der "Weißen Maus", auf die ein Millionenkopfgeld ausgesetzt ist – denn die Nazis vermuten in ihr stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet. Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando über 7.000 Partisanen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen – ihr gefangener Mann gerät indes in immer größere Gefahr.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Die Spionin

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Handlung:
Marseille 1940
Im normalen Alltag ist Nancy die Verlobte eines reichen, angesehenen Mannes, sie stehen kurz vor der Hochzeit. Sie mag schicke Mode, gutes Essen und konsumiert gerne diverse Luxusartikel. ...

Handlung:
Marseille 1940
Im normalen Alltag ist Nancy die Verlobte eines reichen, angesehenen Mannes, sie stehen kurz vor der Hochzeit. Sie mag schicke Mode, gutes Essen und konsumiert gerne diverse Luxusartikel. Doch Nancy hat auch eine andere Seite: sie ist eine Agentin der Allierten, erhält von den Nazis den Namen „weiße Maus“ und auf ihre Person ist ein Kopfgeld in Millionensumme ausgesetzt. Lange Zeit vermuten die Deutschen, dass sich hinter diesem Spitznamen ein Mann, vielleicht sogar Nancys Mann verbirgt. Doch erst nach dessen Festnahme merken sie, dass die junge Frau nicht so unschuldig ist, wie sie gedacht haben...
Nancy kann gerade noch so nach England fliehen, sie wird zur Geheimagentin ausgebildet und bereitet sich auf eine Rückkehr nach Frankreich vor. In den Wäldern der Auvergne übernimmt sie das Kommando über Tausende von Partisanen, legt den Nazis immer wieder Steine in den Weg und es kommt auch zu direkten Kämpfen. Und dabei verliert Nancy nie die Sorge um ihren Mann aus den Augen, der in immer größerer Gefahr schwebt...

Meinung:
Das Cover ist nicht schlecht, es wirkt realistisch und normal. Ich kann mir zudem gut vorstellen, dass es sich bei der Dame tatsächlich um Nancy Wake handelt, die gerade mit ihrem Fahrrad eine kleine Tour macht, die Gegend auskundschaftet oder ähnliches. In dem Sinne finde ich es wirklich gelungen. Doch ich muss ehrlich sagen, dass es mir in einer Buchhandlung nicht wirklich aufgefallen wäre, vielleicht ist es dafür zu düster, vielleicht nicht auffällig genug. Ich kann es selbst nicht genau sagen, kann nur mutmaßen, was mir daran nicht vollkommen passt. Nur aufgrund des Covers hätte ich das Buch bestimmt nicht in die Hand genommen...

Ich hatte das Buch bereits bei Vorablesen gesehen, es klang interessant, in der gleichen Woche gab es aber auch eine Neuerscheinung, die mich mehr gefesselt hat. Daher war es für mich eine sehr schöne Überraschung, dass ich den Roman unerwartet vom Verlag zugeschickt bekommen habe. Ich habe nicht so viele Kenntnisse über die Résistance und finde es wichtig, auch über diese Menschen und ihre Ziele mehr zu lernen. Das ist zudem ein Thema, über welches in der Schule, aber auch in meinem Studium nie groß berichtet wurde, daher bin ich sehr froh, jetzt noch einiges darüber zu erfahren. Zudem ist mir der Name Nancy Wake vollkommen unbekannt und ich war sehr gespannt darauf, die Dame anhand des Buches kennenzulernen.

Ich hatte einen sehr angenehmen Start in den Roman, die Handlung beginnt überraschend ruhig, man hat Zeit, sich von Nancy, ihrem Verlobten und den Freunden ein Bild zu machen. Zudem fand ich es interessant, wie sich Nancy auf einem gesellschaftlich angesehenen Parkett bewegt und mit was für luxuriösen Artikeln sie sich normalerweise umgibt. Ich fand es gut, dass die Handlung nicht direkt blutig und brutal beginnt, man erhält einen Einblick in Nancys Leben, aber auch in die politische Situation und das Weltgeschehen.
Ich habe nach wenigen Seiten großen Gefallen an der Schreibweise gefunden, diese war teils sehr ausschmückend, manchmal fast schon karg und bildete so ein gutes Gleichgewicht zwischen zahlreichen, bildhaften Beschreibungen und Momenten, in denen zu viele Worte nicht angebracht wären.
Bei diesem Buch ist es zugleich Fluch, als auch Segen, dass man sich viele Szenen gut vorstellen kann. Teilweise waren die Ereignisse doch recht brutal und auch diese Momente ließen ein Bild vor meinen Augen entstehen. So wirkt die Handlung zwar authentisch und wahrheitsgetreu, doch viele Szenen wollte ich ich mir gar nicht sooo deutlich vorstellen. Leider habe ich kein Mittel gefunden, um meine Fantasie in Schach zu halten.

Am Anfang konnte ich mich noch recht gut zeitlich in der Geschichte zurechtfinden, ich konnte immer grob einschätzen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist. Erst als Nancy in der Auvergne landet und agiert wurde es schwierig. Gefühlt vergeht in einem Abschnitt unfassbar viel, gleichzeitig aber auch recht wenig Zeit. Und das hat dazu geführt, dass mir ein Zeitgefühl irgendwann vollkommen abhanden kam und ich mir dazu mehr Anhaltspunkte gewünscht hätte. Selbst eine Einstreuung des Monats hätte mir schon viel genützt.

Es gibt viele politische Informationen, aber auch solche, die sich mit der Weltgeschichte befassen. Einige Fakten waren mir bereits bekannt, vieles habe ich erstmals gelesen und mir hat es gefallen, wie das Autorenduo wichtige Details in die Handlung eingebunden hat. Man hat nicht auf jeder Seite unglaublich viele Informationen, die man gar nicht recht verdauen kann, sondern Fakten werden immer mal wieder eingestreut oder so beschrieben, dass Nancy sie direkt miterlebt. So hatte ich nie das Gefühl, überfordert oder unterfordert zu sein.
Viele Szenen haben sehr lebendig gewirkt, ich habe mir öfters gedacht, dass sie so wahrheitsgetreu wirkten, dass sie tatsächlich so hätten stattgefunden haben können. Das lag vielleicht auch an den zahlreichen Protagonisten, die wirklich gelebt haben, auf jeden Fall kann man darauf schließen, dass hinter dem Buch eine starke und langwierige Recherche steckt, um der berühmten Nancy Wake gerecht zu werden. Mit diesem Buch ist es dem Autorenduo auf jeden Fall gelungen, der Frau neues Leben einzuhauchen und sie dem Leser näher zu bringen, aber auch dazu zu verleiten, nach weiteren Informationen zu suchen. Nachdem ich das Buch beendet hatte, habe ich noch einige Zeit damit verbracht, Nancy Wake zu googeln und mehr über ihren bemerkenswerten Einsatz zu erfahren. Am liebsten hätte damit schon während des Lesens begonnen, hatte aber Angst, dass mir Informationen, wie ein Kind oder das Todesdatum vorweggenommen werden.

Auf den ganzen 457 Seiten begleitet man als Leser Nancy auf ihrem Lebensweg. Sowohl in der Zeit, als sie noch heimlich als „Weiße Maus“ in Marseille agiert und kurz vor der Hochzeit mit Henri steht, als auch während ihrer Ausbildung und ihrem Wirken in den Wäldern der Auvergne. Viele Szenen finden in der freien Natur statt, es ist irgendwann fast schon eine Seltenheit, dass sich Nancy in einem Haus aufhält.
Ich konnte mir sowohl die Häuser, als auch die Wälder sehr gut vorstellen und war mit dem Setting vollkommen zufrieden. Anfangs erschien es mir noch etwas unrealistisch, dass Nancy, die mittlerweile doch einen gewissen Luxus gewöhnt ist, sich so einfach in den Wäldern zurechtfindet und sich dort einfach so häuslich niederlassen kann. Für mich waren dies anfangs Gegensätze, die ich mir nicht miteinander vorstellen konnte, doch hier habe ich mich sehr getäuscht. Nancy wirkte auch in einem einfachen Setting vollkommen zufrieden und konnte an unterschiedlichsten Orten leben, ohne darüber zu klagen.

Stets war die Handlung voller Spannung beschrieben, ich wollte immer mehr von Nancy erfahren und konnte dementsprechend das Buch nur schwer aus der Hand legen. Zudem hatte mir die Schreibweise auch so gut gefallen, was mich zu einem schnellen Lesen verleitet hat.
Es gibt nur sehr wenige Kapitel, in denen ruhige Momente geschildert werden und nicht irgendwelche Strategien oder Kämpfe geschildert werden. Doch wenn es solche gab, haben sie eindeutig etwas Ruhe in den Roman gebracht, nicht nur Nancy, sondern auch der Leser konnte mal kurz entspannen bevor es wieder aufregender wurde.
So gab es stets eine steil aufsteigende Spannungskurve, das Ende des Zweiten Weltkrieges ist zwar bekannt, für mich blieb es aber spannend. Ich wusste nicht, ob Nancy den Krieg überleben wird und wie ein mögliches Weiterleben aussehen könnte. Ich bin der Handlung also bis zum Ende voller Aufmerksamkeit gefolgt und habe auch das informierende und auf weitere Quellen verweisende Nachwort mit großem Interesse gelesen.

Wenige Kapitel bieten einen anderen Blickwinkel, einmal den von Nancys Verlobten Henri, der aufgrund der Vermutung, dass er der Résistance angehört, von den Nazis verhaftet wird. Zum anderen gibt es ab und an ein paar Zeilen aus der Sicht des Agentenjägers Major Böhm. So gibt es immer mal Momente, in denen man etwas Abstand zu Nancy gewinnt und, was ich ganz wichtig fand, man kann sie auch aus der Sicht anderer Personen erleben. Henri betrachtet und schätzt seine Verlobte natürlich ganz anders ein als Böhm und ihr Wesen wurde so für mich vielfältiger.

Ich glaube, anhand der Vielzahl von Protagonisten wäre es ganz gut gewesen, die wichtigsten und am häufigsten auftauchenden in einem kleinen Register unterzubringen. Einfach um stets einen Überblick zu haben und nie durcheinander zu kommen. Gerade am Anfang, als Nancy nach ihrer Ausbildung in den Wäldern landet und Kontakte mit den Anführern knüpft, ist es mir schwer gefallen, mir alle Namen zu merken und auf Knopfdruck wieder aufzurufen.

Im Mittelpunkt steht stets Nancy, eine unglaubliche junge Frau, die man nur bewundern muss. Ich fand sie nicht durchweg sympathisch, manchmal war mir ihre Sprache zu vulgär und ich habe mich mit ihrem Auftreten etwas schwer getan. An anderen Stellen war ihre Art sehr menschlich und normal, man hatte plötzlich einen ganz anderen Blick auf ihren Charakter und ihr ist meine Sympathie nur so zugeflogen.
Oft war ihr Auftreten recht kühl, distanziert wodurch es mir schwer gefallen ist, ihr Wesen zu mögen. Ich habe sie respektiert und für ihre taktischen Züge bewundert. Doch gerade wegen ihres Kampfeinsatzes und ihrer Art zu kämpfen, hatte ich gleichzeitig etwas Furcht vor Nancy. Sie war oft schonungslos und trat in manchen Situationen herzlos und resolut auf, was mir die Bindung erschwert hat.
An ihrem ganzen Charakter ist ein großer Wandel zu sehen. Anfangs war Nancy lediglich geheime Agentin, hat harmlos u.a. bei Fluchten mitgewirkt, hatte aber nie etwas mit dem Töten zu tun. Sie war eine verwöhnte reiche Verlobte, wurde von ihrem Mann geliebt und umsorgt und Nancy war mit sich vollkommen im Reinen. An diesen Stellen hätte ich sie zu gerne kennengelernt, sie war sympathisch und charismatisch. Doch je länger sich Nancy in den Bergen aufhält, desto stärker, reifer und erwachsener, aber auch skrupelloser wird sie. An ihrem Charakter hat man deutlich gemerkt, wie sehr der Krieg und das Erlebte einen Menschen ändert.

Fazit:
Puh, das ist eine Geschichte, die man nicht so schnell verdaut und die hängen bleibt. Ich wollte einerseits immer weiterlesen und mehr über den Fortgang der Handlung wissen. Und im gleichen Zuge hatte ich Angst vor dem Ende, weil ich im Unwissen über Nancy und ihr Schicksal war und ihr nur das Beste wünsche. Es war also ein Teufelskreis, der auf mich eine anziehende Wirkung hatte.
Insgesamt bin ich tief beeindruckt von Nancy, ihrem Auftreten und ihrem Geschick, sich Manöver auszudenken und zu planen. Leider wird die Geschichte von Nancy Wake zu selten behandelt und wieder ans Tageslicht geholt, die Frau hätte es mehr als verdient. Ich bin sehr froh das Buch gelesen zu haben und mich mit ihr zu befassen, mit ihr mitzufiebern und sie als Figur kennenzulernen. Trotz kleiner Makel, die ich bereits angesprochen habe, ist das Buch eine große Empfehlung meinerseits. Es gibt einen echten, realistischen und teils brutalen Blick auf den Zweiten Weltkrieg, der mahnt und belehrt.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Die Weiße Maus

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Nancy Wake, vor Kurzem jung verheiratet mit ihrer Liebe Henri, ist im zwieten Weltkrieg gegen die Nazis aktiv und hilft den Franzosen das Land zu verlassen. Dabei erhält sie den Spitznamen "Weiße Maus". ...

Nancy Wake, vor Kurzem jung verheiratet mit ihrer Liebe Henri, ist im zwieten Weltkrieg gegen die Nazis aktiv und hilft den Franzosen das Land zu verlassen. Dabei erhält sie den Spitznamen "Weiße Maus". Doch obwohl sie den Nazis immer wieder entfliehen kann, wird ihr Mann festgenommen und gefoltert. Nancy kämpft nun nicht nur für die Befreiung Frankreichs, sondern auch für ihre Liebe..
Die Widerstandskämpferin Nancy Wake und ihre im Zweiten Weltkrieg erbrachten Taten und Aktionen im Widerstand gegen das Nazi-Regime, haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Imogen Kealey ist das Pseudonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Beide Autoren haben aus der realen Lebensgeschichte um Nancy Wake einen spannenden Roman geschrieben. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der Interesse an Geschichte findet und das Leben starker Persönlichkeiten detailiert erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Nancy Wake - Widerstandskämpferin der Résistance

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Nancy Wake ist 1940 bei der Résistance in Marseille als die Weiße Maus bekannt. Im Zweiten Weltkrieg ist sie gegen die Deutschen aktiv und ihr Mann Henri unterstützt diese finanziell dabei. Doch die Nazis ...

Nancy Wake ist 1940 bei der Résistance in Marseille als die Weiße Maus bekannt. Im Zweiten Weltkrieg ist sie gegen die Deutschen aktiv und ihr Mann Henri unterstützt diese finanziell dabei. Doch die Nazis bekommen Wind davon und Gestapo-Offizier Böhm verhaftet Henri. Nancy flieht aus Marseille und schwört Rache für ihren Henri.
Die Nazis beginnen sie fieberhaft zu suchen, haben sich aber unter diesen Decknamen immer einen Mann vorgestellt. In England wird sie zur Geheimagentin ausgebildet. Und so begibt sie sich in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando von über 7.000 Partisanen. Nancy Wake ist eine realle Person, eine mutige Frau die vor nichts gescheut hat und für ihren Mann, ihr Land und ihre Freiheit gekämpft hat. Das Buch ist mit vielen Emotionen und Bildern geschrieben worden die dafür sorgen, das Buch immer wieder in die Hand nehmen zu wollen. Eine klare Leseempfehlung, da man nebenbei auch vieles lernt.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Packender Roman über eine eher unbekannte Widerstandskämpferin der Résistance

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Kurz zum Inhalt:
Nancy Wake, die vor Kurzem ihre große Liebe Henri Fiocca in Marseilles geheiratet hat, hilft von den Nazis verfolgten Franzosen, das Land zu verlassen. Da sie ihren Feinden immer wieder ...

Kurz zum Inhalt:
Nancy Wake, die vor Kurzem ihre große Liebe Henri Fiocca in Marseilles geheiratet hat, hilft von den Nazis verfolgten Franzosen, das Land zu verlassen. Da sie ihren Feinden immer wieder entschlüpfen kann, erhält sie den Spitznamen "Weiße Maus".
Als ihr Mann von den Nazis gefangen genommen wird, kann Nancy in letzter Minute nach England fliehen. Sie schwört sich, die Nationalsozialisten mit aller Kraft zu bekämpfen. In England wird sie zur Spionin und Agentin ausgebildet und wird wieder nach Frankreich geschickt, um die Partisanen anzuführen, auszubilden und auf die Ankunft der Alliierten vorzubereiten und natürlich den Deutschen zu schaden, wo immer es geht.
Nancy kämpft nicht nur für die Befreiung Frankreichs, sondern auch für ihre Liebe...


Meine Meinung:
Dieser Roman über eine - auch mir - unbekannte taffe Frau und Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg hat mich von Anfang an in den Bann gezogen.
Geschichten über die damalige schreckliche Zeit und vor allem über starke Persönlichkeiten, die sich diesem Regime widersetzt haben, faszinieren mich.
Der Schreibstil ist mitreißend und man muss mit Nancy in jeder Lage mitfiebern. Einerseits ist sie manchmal etwas zu divenhaft (sie lässt sich zB Lippenstift schicken - darüber konnte ich nur den Kopf schütteln), andererseits kommt sie teilweise hart rüber, aber das war in der damaligen Zeit wohl nötig, um zu überleben.
Auch die anfängliche Ablehnung der Partisanen und Nancys harte Arbeit, dass diese sie als Frau und vor allem als Anführerin zu akzeptieren, war faszinierend zu verfolgen.
Und auch der immer wiederkehrende innere Zwist von Nancy war gut nachvollziehbar: sie hasst die Nazis und will sie mit allen Mitteln bekämpfen - doch andererseits ist da ihr Mann Henri in Gefangenschaft, von dem sie nicht weiß, ob er noch lebt. Sie würde natürlich (fast) alles dafür geben, damit er freigelassen wird.
Leider waren manche Szenen zu kurz abgehakt und zu ungenau, da hätte ich mir teilweise mehr Tiefe und mehr Infos gewünscht.
Die Figur des Major Markus Friedrich Böhm, stellvertretend für alle furchtbaren und brutalen Nazi-Anführer, ist eine Figur, die die meisten Gefühle in mir ausgelöst hat - Hass. Mir ist immer noch unverständlich, wie die Leute so dermaßen menschenfeindlich, menschenverachtend, gewalttätig und schrecklich sein konnten. Und selbst war er aber ein derartiger Feigling, der alles so gedreht hat, dass es für ihn gepasst hat. Ich war so unglaublich wütend beim Lesen der Szenen, in denen Böhm vorkam.

Der Roman spielt von 1943 bis 1944, die Autoren haben jedoch leider viele zeitliche und personelle Umstände abgeändert, was mir nicht ganz erklärlich ist. Aber der fesselnde Schreibstil und das spannende Thema machen diese "Flunkereien" wieder wett.
Die Karte über Frankreich im Inneren des hinteren Buchdeckels fand ich sehr lehr- und hilfreich; und im Nachwort erklären die Autoren, was in diesem Roman den Tatsachen entsprochen hat und was erfunden bzw. abgeändert wurde - für meinen Geschmack etwas zu viel; das wäre meiner Meinung nach für den Fortlauf der Geschichte in diesem Roman auch gar nicht notwendig gewesen.

Das Cover passt natürlich perfekt zu Titel und Inhalt - aufgrund der Kampfflieger erkennt man sofort, in welcher Zeit dieser Roman spielt; und Nancy ist oft mit dem Rad unterwegs gewesen. Gefällt mir also sehr gut.
Und dass dieser Roman bald verfilmt wird, war mir von Anfang an klar - die Geschichte gibt einfach besten Hollywood-Stoff ab! Ich freue mich schon sehr auf den Film!


Fazit:
Obwohl nur die Person der Nancy Wake auf wahren Tatsachen beruht und die Details der Geschichte drumherum im Großen und Ganzen bis auf einige Ausnahmen erfunden sind, war es spannend, die harte Arbeit von Nancy und ihren Widerstandskämpfern zu verfolgen. Ich vergebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannender Roman - Eine Frau kämpft im 2. Weltkrieg in einer Männerdomäne

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Das Buch handelt von Nancy Wake, einer Agentin während des 2. Weltkrieges, die sich gegen die Deutschen zur Wehr setzt und sich zudem in einer Männerdomäne behaupten kann. Zudem wird ihre Ehe und die darin ...

Das Buch handelt von Nancy Wake, einer Agentin während des 2. Weltkrieges, die sich gegen die Deutschen zur Wehr setzt und sich zudem in einer Männerdomäne behaupten kann. Zudem wird ihre Ehe und die darin vorhandenen Gefühle thematisiert.
Auch die Tatsache, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, hat mir gleich sehr gut gefallen.

Da ich Kriegsgeschichten normalerweise nicht lese, mich diese aber gleich angesprochen hat, da ich Bücher über Frauen in der Vergangenheit sehr gerne lese, hat mich dieses Buch sehr positiv überrascht:

Die Geschichte liest sich sehr gut und flüssig, sodass ich mich schnell in das Leben von Nancy Wake einfinden konnte. Die vorhandene Spannung ist zieht sich durch das Buch und macht das Lesen sehr angenehm und konnte mich schnell fesseln. Auch die detailreiche Beschreibung in den einzelnen Szenen macht das Lesen sehr anschaulich.

Auch die Tatsache, dass Nancy sich in einer männerdominierten Welt, vor allem als Kämpferin behaupten kann, ist super gelungen und das Thema der Homosexualität gut aufgegriffen. Beide Themen sind mit Vorurteilen in der damaligen Zeit belegt und daher gefällt es mir, dass beide Protagonisten ihre Ziele erreichen und entgegen der vorhandenen Meinungen handeln.

Das Einzige, was mich etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass einige Tatsachen der realen Geschichte abgeändert wurden. Hier hätte ich mir persönlich gewünscht, dass sich die Autoren an die Realität halten.

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