Idyllische Gärten, romantische Liebe, Schiffbruch und Flucht - ein Roman so bunt wie die Blumen Heligans
Die Gärten von Heligan ist ein Roman von Inez Corbi, der zu zwei verschiedenen Zeiten in Heligan spielt.
Das Cover überzeugt und auch die Innenklappen sind ganz wunderbar gemacht, mit ihren Einblicken ...
Die Gärten von Heligan ist ein Roman von Inez Corbi, der zu zwei verschiedenen Zeiten in Heligan spielt.
Das Cover überzeugt und auch die Innenklappen sind ganz wunderbar gemacht, mit ihren Einblicken in die Heligan Gardens und der Zeitleiste der Eigentümer.
Der Roman ist in den heutigen Heligan Gardens angesiedelt, wo die Protagonistin Lexi als freiwillige Gartenhelferin ein Praktikum antritt. Mit ihr kommt unerwartet zeitweise eine gewisse Spannung und Dramatik in diesen Roman, denn die Trennung von ihrem Ex-Freund Rob erfolgte offensichtlich nicht im Guten. Er scheint jedoch nicht der Typ Mann zu sein, der seine Freundin ziehen lässt, und so kommt es, dass Lexi sich auf der Flucht vor ihm in den berühmten Gärten wiederfindet. Obwohl ihr Leben hier eigentlich einen entspannten Verlauf nehmen könnte, bleibt die Angst ihr ständiger Begleiter: Wird Rob sie finden? Welche Rolle spielen die neuen Menschen in ihrem Leben? Kann sie ihnen vertrauen? Und was ist mit ihren Eltern? Sind sie vor Rob sicher? Und bewahren sie auch (ohne es zu wissen) das Geheimnis ihrer Tochter? Oder werden am Ende sie diejenigen sein, die ihre Tochter verraten?
Regelmäßig erfolgen im Buch Zeitsprünge ins späte 18. Jahrhundert, wo die Geschichte der Schwestern Damaris und Allie Tremayne erzählt wird, die nach dem Tod der Eltern von ihrem Cousin Henry Tremayne in Heligan aufgenommen werden. In diesen Abschnitten gibt es ebenfalls spannende Entwicklungen und Verwicklungen, von denen das Auffinden eines Schiffbrüchigen nur der Auftakt ist und man viel Anteil am Aufbau des Gartens wie auch am Familienleben der Tremaynes nimmt.
Der Roman ist sehr angenehm geschrieben, und weist viele sehr sympathische Charaktere auf, ebenso einige, deren Sympathiegrad nicht eindeutig ist und die den Roman ebenfalls interessant machen. Wobei spannende Momente hier klar die Ausnahme bilden. Es handelt sich ja schließlich nicht um einen Krimi. Die beiden Geschichten ziehen auch so in den Bann, wenn auch unterschiedlich stark. Abzug in der Bewertung gibt es von mir aber dafür, dass am Ende mehrere Auflösungen stark im Zeitraffer über's Knie gebrochen werden, während das Buch gleichzeitig eigentlich mittendrin endet. Es gibt noch nicht einmal einen Cliffhänger oder irgendeine Vorbereitung darauf, dass eine Fortsetzung folgt. Zumindest in der heutzutage angesetzten Geschichte, ist es, als hätte die Autorin vergessen, die nächsten Kapitel mit abzugeben. Wer einen gut in sich abgeschlossen Roman sucht, sollte mit diesem Buch also vermutlich warten, bis auch Band zwei erschienen ist...