Cover-Bild Unsereins
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 14.11.2023
  • ISBN: 9783498001810
Inger-Maria Mahlke

Unsereins

Eine Lübecker Familie, protestantisch, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den respektablen Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach zwei Generationen noch immer «die Jüdischen» sind.

Unsereins  ist der Roman einer Stadt und ihrer Gesellschaft, ihrer Bürger und Lohndiener, der Handwerker und, vor allem, ihrer Frauen. Ob Dienstmädchen, Hausfrau, Weißnäherin oder Schriftstellerin, ob manisch-depressiv wie Marthes Mutter, durchlässig wie Marthe selbst, die mit eigenen und fremden Erwartungen ringt. Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur den vormals «kleinsten Staat des deutschen Reichs» formte und zusammenhielt.

Der neue Roman der Buchpreisträgerin: eine epische Familiengeschichte voll von Respekt, Humor und tiefer Einsicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2023

Anstrengendes Lesevergnügen

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Ich habe schon lange keinen vergleichbar anstrengenden Roman mehr gelesen. Durch die Lektüre von Archipel wusste ich, dass der Stil von Inger-Maria Mahlke durchaus anspruchsvoll sein kann. In diesem Sinne ...

Ich habe schon lange keinen vergleichbar anstrengenden Roman mehr gelesen. Durch die Lektüre von Archipel wusste ich, dass der Stil von Inger-Maria Mahlke durchaus anspruchsvoll sein kann. In diesem Sinne hat sie sich hier noch übertroffen. Damit möchte ich den Roman nicht in ein schlechtes Licht rücken, sondern lediglich auf die erforderliche Zeit und Konzetration aufmerksam machen.

Ohne die Stadt Lübeck auch nur ein einziges Mal zu benennen, stellt sie als kleinster Staat des Deutschen Kaiserreichs das Hauptsetting der von 1890 bis 1906 dargestellten Geschichte der Familie Lindhorst dar. Die Familiengeschichte selbst wird sehr detailreich erzählt, die Familienmitglieder treten insbesondere auch aufgrund politischer Verflechtungen mit jeder Menge weiterer Personen in Kontakt. Wir haben es also mit einer hohen Anzahl an Charakteren zu tun, die fast ausschließlich durch ihr Handeln zum Leben erweckt werden. Ihre präzise Optik sowie ihre Gefühlswelt bleiben der Leserschaft weitestgehend verborgen. In diesem Kontext ist es schwierig, sich ein umfassendes Bild von den handelnden Personen zu machen, geschweige denn Nähe zu ihnen aufzubauen. Insgesamt waren es für meinen Geschmack auch zu viele Charaktere.

Obwohl sich der Roman überwiegend entlang des Zeitstrahls bewegt, sind die verschiedenen Zeitschienen nicht gut erkennbar. Es werden ungekennzeichnete Rückblicke eingestreut, die meinen Lesefluss gehemmt haben. Dadurch entstehen Längen, die eigentlich nicht notwendig wären. Denn was mir an „Unsereins“ gefällt, ist die vermittelte Atmosphäre, der Umgang der Leute miteinander, Eltern mit ihren Kindern, Politiker untereinander und mit ihren Angestellten. Interessant auch das Verhalten gegenüber Minderheiten. Es entsteht darüberhinaus ein Eindruck zum Leben seinerzeit an sich, wie beschwerlich es für manche Gesellschaftsschicht war. Amüsant habe ich die Verhaltensregeln in Liebesdingen empfunden. Insgesamt habe ich die Erzählweise ähnlich wahrgenommen wie Gespräche zwischen meinen Großeltern und deren Freunden, denen ich als kleines Kind beiwohnen durfte. Dieses Wecken von Erinnerungen gefällt mir.

Trotzdem kann ich den Roman nicht uneingeschränkt weiterempfehlen. Man muss sich schon sehr darauf einlassen und mehr Lesekapazität als gewohnt investieren.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Porträt einer längst vergangenen Epoche

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Inger-Maria Mahlkes neuer Roman “Unsereins“ spielt überwiegend in Lübeck in der wilhelminischen Zeit von 1890-1906. Im Mittelpunkt steht Rechtsanwalt Lindhorst mit seiner Frau Marie und den sechs Söhnen ...


Inger-Maria Mahlkes neuer Roman “Unsereins“ spielt überwiegend in Lübeck in der wilhelminischen Zeit von 1890-1906. Im Mittelpunkt steht Rechtsanwalt Lindhorst mit seiner Frau Marie und den sechs Söhnen und zwei Töchtern. Anfangs geht es der Mittelschichtfamilie mit jüdischen Wurzeln finanziell gut, später müssen sie immer mehr zurückstecken, zumal sich Lindhorsts Pläne, in der Politik Karriere zu machen, nicht verwirklichen lassen. Es geht aber auch um viele andere Familien und ihr Personal und Figuren wie Ratsdiener Isenhagen, den schwulen Lohndiener Charlie Helms oder Lindhorsts Dienstmädchen Ida, deren Schicksal zeigt, wie rechtlos und schlecht bezahlt die unteren Schichten in einer hierarchisch geordneten Gesellschaft ihr Leben fristen mussten. Um die Chancen von Frauen, ein selbst bestimmtes Leben zu führen, stand es generell schlecht. Da waren auch die von acht Geburten überforderte manisch-depressive Marie Lindhorst und ihre Töchter Alma und Marthe keine Ausnahme. So muss auch Alma Lindhorst schon mal die Aufgaben eines Dienstmädchens übernehmen. Bei Eheschließungen ging es sowohl bei Söhnen als auch bei Töchtern nicht um Liebe, sondern um finanziell lohnende Verbindungen mit Vorteilen in Bezug auf das gesellschaftliche Ansehen.
Die in epischer Breite ungeheuer detailreich erzählte, dennoch relativ handlungsarme Geschichte enthält zahlreiche Anspielungen auf real existierende und fiktive Personen, z.B. auf Thomas Mann und Figuren aus seinen Romanen. Da brauchte man zum Verständnis eigentlich umfangreiche Vorkenntnisse. Die ungeheure Personenvielfalt macht die Lektüre nicht leichter. Ich musste immer wieder im längst nicht vollständigen Personenverzeichnis zu Beginn des Romans nachschauen und war dennoch oft ratlos, um wen es sich nun eigentlich handelte und wie die erwähnten Figuren zu einander standen. So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte und ihren Figuren nicht. Schade.

Veröffentlicht am 15.11.2023

Geschichte mehrerer Generationen

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Der Roman „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke klang für mich in der Leseprobe sehr vielversprechend und ich mag Geschichten aus dieser Zeitepoche sehr gern lesen, aber das Buch war doch nicht ganz meins. ...

Der Roman „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke klang für mich in der Leseprobe sehr vielversprechend und ich mag Geschichten aus dieser Zeitepoche sehr gern lesen, aber das Buch war doch nicht ganz meins. Es ist teilweise anstrengend zu lesen. Mal ist es flüssig und dann wird es plötzlich wieder schwierig. Man sollte sich für dieses Buch durchaus etwas Zeit nehmen. Die Protagonisten die in diesem Buch vorkommen sind eine ganze Menge und man muss ständig nachschlagen (dafür gibt es extra eine Seite am Anfang von den handelnden Personen) wer diese Person den gleich nochmal war. Dies kann unter Umständen sehr verwirrend sein. Der Roman spielt in der Zeit zwischen 1890 und 1906.
Jede Person bekommt im diesem Buch seine eigene Geschichte und teilt deren Gedanken mit.
Es war durchaus interessant zu lesen, aber aufgrund der Schwierigkeit des Lesens vergebe ich hiermit nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Aus alter Zeit

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Die Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke
führt uns mit ihrem Roman Unsereins, in den Anfang der 1900er Jahre. Sie zeigt die Art der Personen und die Sprache , das mir heute etwas altmodisch vorkommt. ...



Die Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke
führt uns mit ihrem Roman Unsereins, in den Anfang der 1900er Jahre. Sie zeigt die Art der Personen und die Sprache , das mir heute etwas altmodisch vorkommt.
Ich brauchte Lange um in die Geschichte hinein zu finden. Es gibt viele verschiedene Personen, mit denen ich nicht so schnellt warm wurde.
Es geht um verschiedene wohlhabende Familien, deren Vermögen weniger wurde.
Die Autorin hat alles gut dargestellt. Überhaupt, die Gedankengänge einiger Männer. Die überlegten welches Mädchen sie verführen können um zu heiraten und die Geld genug erbt, mit dem er dann leben konnte.
Der Roman fängt mit dem Internatsschüler Georg an. Lange Zeit war er nicht mehr dabei, aber dann erfährt man doch, was aus ihm geworden ist.
Die Autorin hat einen Stil, der immer besser wird.
Das Buch wurde dann doch noch gut.

Veröffentlicht am 11.11.2023

Leider war "Unsereins" nicht so ganz "meinereins"

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Inger-Maria Mahlkes 496 Seiten umfassender Roman "Unsereins" ist für den 14.11.2023 im Verlag Rowohlt unter der ISBN 978-3-498-00181-0 angekündigt.
Neben einem minimalistisch-grauen Cover verfügt er über ...

Inger-Maria Mahlkes 496 Seiten umfassender Roman "Unsereins" ist für den 14.11.2023 im Verlag Rowohlt unter der ISBN 978-3-498-00181-0 angekündigt.
Neben einem minimalistisch-grauen Cover verfügt er über ein Lesebändchen, 2 Stadtplanauszüge aus den Jahren 1895 & 1905 sowie ein sich für mich als hilfreich erweisendes Personenverzeichnis.
Die Lektüre brachte mich an meine Grenzen, denn zwar war ich - seit der Schullektüre von "Tonio Kröger" recht angetan von Thomas Mann - darauf eingestellt, etwas "Buddenbrooks"-Ähnliches präsentiert zu bekommen und las auch mehrfach und stets mit Freude alle Bände der mit jenem Werk oft verglichenen "Forsyte-Saga" (einschl. des "Cherrell-Chronik"-Anhangs!) des britischen Literaturnobelpreisträgers John Galsworthy, aber trotz des oben bereits erwähnten Personenverzeichnisses wollte sich auch nach mehrfachen ernsthaften Bemühungen leider keine rechte Lesefreude einstellen.
Frau Mahlkes Werk stellte sich für mich bedauerlicherweise als erheblich zu "personenüberfrachtet" heraus, wenn auch einzelne Schicksale unbestreitbar berührend waren - der "rote Faden" und die Lesefreude blieben zunehmend auf der Strecke.

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