Praktische Tipps gegen Fake News
Das Buch „Einspruch – Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online“ von Ingrid Brodnig nimmt den Leser an die Hand und führt ihn an das Thema Verschwörungstheorien ...
Das Buch „Einspruch – Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online“ von Ingrid Brodnig nimmt den Leser an die Hand und führt ihn an das Thema Verschwörungstheorien und Fake News langsam heran. Wieso erfreuen sie sich so großer Beliebtheit, warum wirken sie nicht auf alle Menschen unlogisch und wie kontert man ihnen?
Wer schon einmal im Bekanntenkreis mit solchen „falschen Wahrheiten“ konfrontiert wurde, wird diesen Schockmoment kennen, in dem man nicht so richtig weiß, was man sagen soll oder ob man lachen soll oder wie man sich verhalten kann. Dank Ingrid Brodnig lernt man erst einmal verstehen, wieso Menschen so etwas überhaupt glauben und warum es dagegen die Wissenschaft so schwer hat, diesen zu widersprechen. Man lernt die Anziehungskraft verstehen und man kann nachempfinden, wieso diese Fake News nicht von allen sofort durchschaut werden.
Das Wichtigste, was ich aus diesem Buch mitnehme, ist, dass man sich aus der oben beschriebenen Schockstarre am besten nicht mit einem Lachanfall oder emotionalen Ausbrüchen rettet, sondern sachlich beginnt, das Gegenüber zu fragen, wieso es das glaubt und versucht an deren Logik zu appellieren. In diesem Fall ist nämlich nicht der Angriff das Mittel der Wahl, sondern gezielte Fragen. Zu Beginn des Buchs hatte ich Sorge, dass es furchtbar komplizierte Tipps werden, bei denen man im echten Leben einfach an der Umsetzung scheitert. Dies ist jedoch gar nicht der Fall. Die Tipps sind sehr lebensnah, praktikabel und manchmal so naheliegend, dass man denkt „ja, da hätte ich auch selbst draufkommen können“. Ingrid Brodnig verwendet dabei auch viele Beispiele und zeigt auf, wie man in diesen Beispielsituationen ihre Tipps anwenden könnte. Eigentlich lese ich nicht mit Textmarker in der Hand, doch dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe viele wertvolle Tipps daraus mitnehmen können. Für mich waren auch einige Tipps dabei, die sich durchaus auch in „normalen“ Diskussionen anwenden lassen. So zum Beispiel die Thematik mit den Fragen, um zu verstehen, warum das Gegenüber etwas glaubt und warum es für denjenigen oder diejenige Sinn macht. Ich glaube, so kann man in jeder Diskussion eine verständnisvolle Basis schaffen, die sicherlich zu besseren Ergebnissen führt.
Für den Umgang mit Fake News und Verschwörungstheorien fühle ich mich nun auf jeden Fall besser gewappnet und ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für solche Verschwörungstheorien interessiert und der gerne auch einen Blick dahinter werfen möchte, warum sie so einen Reiz für manche Menschen ausmachen und warum die Wissenschaft sie nicht so schnell widerlegen kann, wie man vielleicht annehmen würde.