Maja, 1977 eine junge, emanzipierte, freiheitsliebende, alleinerziehende Mutter, bestreitet als Werbesprecherin ihren Lebensunterhalt. Das Theaterspielen hat sie aufgegeben, um mehr Zeit mit ihrem Sohn verbringen zu können. Immer auf der Suche nach der großen Liebe entwickelt sie einen unmoralischen Lebenswandel, bei dem sie fast zu spät merkt, was Liebe wirklich auszeichnet.
Brav kann ich auch, bringt aber nix ist ein unterhaltsames Buch, dass dem Leser einen Einblick in das etwas chaotische Leben von Maja gibt.
Alleinerziehend, ohne festen Job und immer auf der Suche nach ...
Brav kann ich auch, bringt aber nix ist ein unterhaltsames Buch, dass dem Leser einen Einblick in das etwas chaotische Leben von Maja gibt.
Alleinerziehend, ohne festen Job und immer auf der Suche nach der großen Liebe versucht sie ihr Leben zu meistern. Sie ist eine selbstständige junge Frau, deren Leben nicht immer nach Plan verläuft. Nachdem ihr erster Job als Synchronsprecherin erfolgreich war, bekommt sie mehr Aufträge und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Ihre Art mit Männern umzugehen, ist wahrscheinlich auch etwas der damaligen Zeit geschuldet. Sie nimmt sich was sie möchte, und wie sie es möchte. Wird sie ihre wahre Liebe finden?
Nichtsdestotrotz ist sie eine fürsorgliche Mutter, immer um das Wohlergehen ihres Sohnes besorgt.
Mir gefiel das Buch gut, erfrischend, frech und direkt. Man kann es gemütlich an einem Tag lesen.
Das Cover des Buches zeigt eine junge Frau im Mini vor einem Fahrrad. Damals war das noch etwas Besonders.
Frau Metz Neun nimmt die Leser mit in eine Zeit, die viele von uns aus eigener Erfahrung kennen. ...
Das Cover des Buches zeigt eine junge Frau im Mini vor einem Fahrrad. Damals war das noch etwas Besonders.
Frau Metz Neun nimmt die Leser mit in eine Zeit, die viele von uns aus eigener Erfahrung kennen. Ihre Protagonistin Maja ist eine freiheitsliebende, alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Neben der Betreuung ihres Kindes sucht sie die GROßE LIEBE für sich.
Mit einer der jeweiligen Situation angebrachten Sprache beschreibt die Autorin Stationen des Lebensweges ihrer Protagonistin. Man spürt beim Lesen ihre rhetorische Gewandheit, wenn sie von der lockeren Alltagssprache zu ernsten Worten oder lustigen Sprüchen wechselt.
Maja sucht die große Liebe. Das ist ein Weg mit verschiedenen Fallstricken der zum Ziel führen soll. Es ist auch ein Weg der inneren Entwicklung, der hilft nach vorne zu schauen.
Frau Metz Neun hat mit ihrem Büchlein ein eigentlich ernstes Thema in eine Geschichte gepackt.Mir machte es Spaß mit Maja ihren Weg zu gehen und dabei zu überlegen, wo das Thema mein Leben berührt.
Die Autorin Ingrid Metz-Neun ist ein guter Weinjahrgang anno domini 1950, obwohl sie sicherlich nicht nur weint.
Sie hat wohl viel von sich selbst in diese fiktionalisierte Geschichte einfließen lassen, ...
Die Autorin Ingrid Metz-Neun ist ein guter Weinjahrgang anno domini 1950, obwohl sie sicherlich nicht nur weint.
Sie hat wohl viel von sich selbst in diese fiktionalisierte Geschichte einfließen lassen, denn die besten Romane schreibt noch immer das ( eigene ) Leben selbst.
Maja spricht die Texte für Werbespots ein. Zu Beginn spielt das Buch im Jahre 1977. Sie ist eine eine bella Donna, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit schätzt, ihren Sohn Dennis alleinerzieht ( noch nicht als selbstverständlich angesehen ), scheinbar emanzipiert.
Eigentlich ist sie Actrice am Theater, tritt aber zugunsten von Dennis kürzer.
Maja ist alles andere als verklemmt und lebt ihre Sexualität unverkrampft. Sie merkt aber nicht, daß sie dadurch mitnichten emanzipiert ist, weil sie durchaus ausgenutzt wird. Sexuell. Sie degradiert sich selbst zum austauschbaren Objekt, nur auf ihren Körper reduziert.
Das heißt aber nicht, daß sie durchgehend unglücklich gewesen wäre. Schöne Momente gab es durchaus, aber Frau möchte doch mehr sein, Seele, Geist, Psyche und Körper, als ganzes, empfindendes, sensibles Wesen wahrgenommen werden, mehr als nur ein Quickie - oder Betthäschen.
Was zum Beispiel ihr Chef mit ihr in seinem Auto macht, könnte man heute durchaus als sexuelle Übergriffigkeit bezeichnen.
Maja ist liebenswert, wenn auch etwas chaotisch, wie mir scheint. Diese "Schwäche" macht sie jedoch nur um so sympathischer. In der einen oder anderen Szene konnte ich mich durchaus wiederfinden und manchmal auch identifizieren.
Der Humor ist köstlich, zum Beispiel die Sache mit den farbigen Strumpfhosen auf Seite 11. Es gibt noch mehr Mutterwitz in diesem Buch und sorgt dafür, daß das Buch nicht "bierernst" rüberkommt.
Ausufernde, philosophierende Innenbetrachtungen der / des Hauptprotagonisten können langweilen. Hier ist jedoch das Gegenteil der Casus. Leider geht Ingrid Metz-Neun nicht allzu oft in die Tiefe, was die Mentalität Majas betrifft. So kann man nicht reell an ihren Gedankenwelten partizipieren, was garantiert äußerst interessant gewesen wäre. Ein bißchen mehr ist in diesem Fall besser. Vielleicht 20 - 30 Seiten.
Leider war ich 1977 erst ein Jahr alt und habe deswegen als Epochenexpertin meine Mutter gebeten, das Buch ebenfalls zu lesen und sie bestätigt, daß das Zeitkolorit exzellent getroffen wurde.
Ich kenne die 70er Jahre ( mein absolutes Lieblingsjahrzehnt übrigens! ) nur aus einigten wenigen, eigenen Reminiszenzen, Filmen, Serien und Dokumentationen. Mein Eindruck ist ebenfalls, daß dies authentisch gelungen ist.
Ein vitales, lebenssprühendes Buch mit einer quirligen, energischen Maja.
Der Schreibstil ist elegant und ausgefeilt. Das läßt einen schnell durch diesen Rückenwind durch die Seiten gleiten.
Maja lebt ihr eigenes Leben, sie ist allein-erziehende Mama, selbstständig und schwankt zwischen Selbstbewusstsein und Zweifel. Sie schlittert von einem Job zum nächsten, von einer Beziehung zur nächsten. ...
Maja lebt ihr eigenes Leben, sie ist allein-erziehende Mama, selbstständig und schwankt zwischen Selbstbewusstsein und Zweifel. Sie schlittert von einem Job zum nächsten, von einer Beziehung zur nächsten. Sie ist unruhig, getrieben und führt ein Leben am Limit. Bei den ganzen Aktivitäten fragt man sich, ob sie ihren Sohn dauerhaft bei der Freundin geparkt hat, denn 1977 waren die Betreuungszeiten nicht annähernd so lang wie heute. Der Roman startet im zweiten Lebensabschnitt und hält sich nicht mit Details oder viel Gefühl auf. Wobei ich nicht das Gefühl hatte Fragen stellen zu müssen - oder gar über Maja nachzudenken. Das ist eigentlich schade. Die Geschichte hätte mehr Potential. Aber auch wenn ich nicht vollkommen von Majas Geschichte "eingefangen" wurde, war sie doch so geschrieben, dass ich bis zum Ende lesen wollte.
Brav kann ich auch, bringt aber nix, Ingrid Metz-Neun
Cover:
Rosarot und Hellblau –man sollte sich öfters das Leben „schön reden“.
Inhalt:
Eine „Biographie“ über ein etwas anderes Leben, das sich so ...
Brav kann ich auch, bringt aber nix, Ingrid Metz-Neun
Cover:
Rosarot und Hellblau –man sollte sich öfters das Leben „schön reden“.
Inhalt:
Eine „Biographie“ über ein etwas anderes Leben, das sich so gar nicht an die „Normen“ der Gesellschaft hält.
Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich doch sehr überrascht.
Ein etwas anderer Lebensbericht.
Maja, eine alleinerziehende Mutter, die für mich sehr widersprüchlich ist.
Sie ist unglaublich stark und will selbstbestimmt leben, sich von niemand abhängig machen, und hat dabei ihre eigenen Moralvorstellungen. Dabei sucht sie doch irgendwie auch einen Platz, einen Anker und Wärme oder Liebe und Geborgenheit für sich und ihren Sohn, den sie über alles liebt.
Mit Sex geht sie dabei sehr freizügig um, das ist bestimmt nicht jedermanns Sache.
Der Schreibstil hat mich überrascht.
Auf er einen Seite sehr direkt und gerade heraus, dann wieder romantisch und etwas altmodisch. Sehr schnelle Wechsel von Handlung und Denkweisen. Mal wirkt es sehr natürlich und realistisch, dann wieder total konstruiert (oder kann ich mir sowas teilweise nur nicht vorstellen)?
Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nach vielen Großstadtjahren in einem kleinen Dorf an der Nordsee. Neben meist witzigen Kurzgeschichten und Gedichten schreibt sie Romane über das Leben.
Mein Fazit:
Ein sehr turbulentes und außergewöhnliches Leben (in den 70er, 80er und Folge- Jahren), in dem Maja sehr um ihre Selbständigkeit kämpft und ihren Körper sehr freizügig einsetzt.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.