Ein typischer Iny Lorentz
Cristina, die in einer Familie Gaukler und Theaterschauspieler groß wird, ist durch den Verlust der Mutter den schlechten Launen ihrer Tante Alfonsina und deren Töchter ausgesetzt. Sie singt zwar wunderschön, ...
Cristina, die in einer Familie Gaukler und Theaterschauspieler groß wird, ist durch den Verlust der Mutter den schlechten Launen ihrer Tante Alfonsina und deren Töchter ausgesetzt. Sie singt zwar wunderschön, ist aber sonst eher ungelenk und den Gauklern nicht sehr hilfreich. In ihrem Aussehen ein einungeschliffener Rohdiamant, noch dazu blond und so auch nicht in die Sippe passend. Oft wird unterstellt, sie sei gekauft oder gestohlen worden. Auch in ihrem Wesen kommt sie am Anfang sehr naiv rüber. Durch ihre Stimme und der dadurch bei den Auftritten erhaltenen Aufmerksamkeit, den verdienten Talern und Kreuzern, die sie alle brav an ihre Tante abgibt, treten auch die ersten Neider und Missgünstlinge auf den Plan. Schnell verkauft ihre Tante sie an den Hof von Sachsen-Meiningen, da der Herzog eine neue Sängerin zur Erbauung wünscht und sie den Dorn im Auge endlich los wird.
Es wird nicht nur der Hof von Sachsen-Meiningen beschrieben mit den ganzen unterschiedlichen Höflingen, sondern auch der Werdegang von Cristina nimmt seinen stetigen Fortgang. Cristina entwickelt sich weiter. Bisweilen kam mir zwar der Gedanke, wow, was für ein Wunderkind und mit etwas weniger Können, wäre es glaubhafter. Auch die Entführung von Cristina hat mich stark an die in „April-Gewitter“ erinnert. Insgesamt hat es meinem Lesegenuss aber keinen Abbruch getan hat.
Ich hatte wunderbare Lesestunden und wollte das Buch mit seinem wirklich schönen Cover nicht zur Seite legen, so spannend ging die Handlung immer weiter und hielt bis zum Ende an. Es treten wieder richtig fiese und überhebliche Zeitgenossen auf; solche, die nur ihren eigenen Vorteil im Auge haben. Iny Lorentz versteht es wie keine Zweite diese auf ihren eigenen Vorteil bedachten Personen auszuformen. Ihre Bücher haben diesen ganz besonderen Reiz, das Gute wie auch das Missgünstige/Böse in den Protagonisten so zu beschreiben, dass es eine wahre Freude ist.
Ich kann das Buch sehr empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band, der bereits auf meinem E-Reader ist..