Wie das Leben spielt
Wuppertal 1945: Lissi ist Kriegswaise und findet bei ihrer Tante und deren Kindern ein neues Zuhause. Es ist keine einfache Zeit für Lissi und als sie endlich einen Rückzugsort für sich allein findet ist ...
Wuppertal 1945: Lissi ist Kriegswaise und findet bei ihrer Tante und deren Kindern ein neues Zuhause. Es ist keine einfache Zeit für Lissi und als sie endlich einen Rückzugsort für sich allein findet ist sie sehr glücklich darüber. Doch dann wird der 17-jährige Johann in das Haus von Lissi einquartiert und bezieht ausgerechnet die Kammer unter dem Dach worüber Lissi gar nicht glücklich ist.
Wuppertal 1979: Lissi verliert ihren Mann Johann bei einem Autounfall und fällt in ein tiefes Loch. Sie und die gemeinsame Tochter Miriam müssen einen neuen Rhythmus finden. Dann meldet sich plötzlich der Jugendfreund von Johann und Lissi fühlt sich sofort zu ihm hingezogen.
Da ich historische Romane sehr gerne lese und auch Romane die auf zwei Zeitebenen spielen toll finde hatte mich der Klappentext des Romans sehr angesprochen und ich war auch neugierig wie die Zeit des 2. Weltkriegs und die Nachkriegszeit erzählt wird.
Da ich von der Autorin noch kein anderes Buch gelesen habe war ich gespannt ob ich mit dem Schreib- oder besser Erzählstil klarkommen werde.
Es geht hier um Lissi die in den letzten Monaten des Krieges ihre Familie verloren hat und von ihrer Tante aufgenommen wird und fortan bei ihr Leben wird. Die Zeit während und nach dem Krieg ist gespickt mit Entbehrungen bis es langsam besser wird und auch die Kinder müssen mithelfen. Für Lissi ist dies eine schmerzhafte Zeit erst recht als sie sich auch langsam für das andere Geschlecht zu interessieren beginnt. Johann hat es Lissi etwas angetan, aber sie weiß nicht was sie tun soll und wie sich alles entwickeln soll.
Dann Ende der 70er Jahre verliert Lissi ganz tragisch ihren Mann, für sie und ihre Tochter bricht eine Welt zusammen und sie müssen sich als Familie wieder finden jetzt wo sie zu Zweit übrig geblieben sind. Als sich dann Georg ein Jugendfreund von Johann meldet ist er für Lissi wie ein Licht am Ende des Tunnels und sie kämpft sich zurück ins Leben wenn man es so nennen möchte.
Der Einstieg ins Buch ist mir noch recht leicht gefallen, aber als dann die Wechsel der Handlungsstränge kamen habe ich mich etwas schwer getan und ich musste mich wieder neu einfinden erst dann kam ich besser voran.
Der gesamte Roman wird aus der Sicht von Lissi erzählt, dies hat zwar auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen stattgefunden doch gerade zu Beginn hat mich dies etwas im Lesefluss behindert bis ich es für mich der „Jungen“ und der „Alten“ Lissi zugeordnet hatte auch wenn man zu Beginn eines Kapitels die Angabe hatte in welcher Zeit das Kapitel spielt hat es mich doch verwirrt.
Mir ist es leider nicht immer ganz leicht gefallen dem Handlungsverlauf zu folgen und auch wenn ich die damalige Zeit bedenke waren nicht alle Entscheidungen für mich nachvollziehbar, aber jeder Leser hat da eben andere Ansichten.
Für mich war der Spannungsbogen immer gut gespannt auch wenn man sich manches denken konnte wie es weitergeht war es nie langatmig.
Die Handlungsorte waren für mich alle sehr anschaulich beschrieben, ich konnte mir Wuppertal anhand der Beschreibungen sehr gut vor meinem inneren Auge entstehen lassen.
Alle Figuren des Romans waren mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich sie mir alle während des Lesens gut vorstellen konnte.
Leider bin ich mit der erwachsenen Lilli nicht so richtig warm geworden, aber daran kann man nichts ändern.
Alles in allem hatte ich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch dann angenehme Lesestunden mit der Geschichte, nur Leider konnte mich das Buch nicht zu 100% überzeugen und deshalb vergebe ich vier Sterne.