Cover-Bild Aller Anfang
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783552063952
J. Courtney Sullivan

Aller Anfang

Roman
Henriette Heise (Übersetzer)

Celia, Bree, Sally und April beginnen gemeinsam ihr erstes Jahr am College – doch sonst könnten die jungen Frauen kaum unterschiedlicher sein. Celia, streng katholisch erzogen, hat eine Flasche Wodka im Koffer; Bree, eine echte Schönheit, denkt nur an ihren Verlobten; Sally, zwanghaft ordentlich, leidet unter dem Tod ihrer Mutter, und die rothaarige April, eine radikale Feministin, möchte bloß eines: sofort in ein anderes Zimmer umziehen. Spannend, lustig und ganz schön böse ist dieser Roman, in dem wir die vier ungleichen Freundinnen auch durch die Jahre nach ihrem Abschluss an der Universität begleiten, in denen sie Spaß haben, streiten, sich wild verlieben und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

Vier Freundinnen

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Vier junge, amerikanische Frauen (Celia,Sally, Bree und April) lernen sich auf dem Smith College kennen, da sie zufällig auf dem selben Flur untergebracht werden. Sie sind unterschiedlich wie Tag und ...

Vier junge, amerikanische Frauen (Celia,Sally, Bree und April) lernen sich auf dem Smith College kennen, da sie zufällig auf dem selben Flur untergebracht werden. Sie sind unterschiedlich wie Tag und Nacht, aber schnell werden sie zu Freundinnen, die auch nach dem College ihre Verbindung nicht abreißen lassen, auch wenn es sie in verschiedene Richtungen verschlagen hat. Zur Hochzeit von Sally treffen sie sich auf dem Campus wieder. Anlass zurück zu blicken auf ihre College-Zeit.

Die Autorin wechselt öfters die Perspektiven, lässt jeden der Frauen ihre Geschichte ihre Gedanken, ihre Ansichten erzählen. Langsam aber sicher entwickeln sich so vier sehr tief angelegte Protagonistinnen. Am Vorabend der Hochzeit kommt es zu einem Eklat, dessen Auswirkungen jeder der vier im kommenden Jahr spürt.
Ist das Buch anfangs sehr detailreich und ruhig erzählt, kommt in der zweiten Hälfte mehr Bewegung und damit auch mehr Emotionen ins Spiel.
Der Roman konnte bei mir mit seiner groß angelegten Fülle bei der Ausarbeitung der Figuren und den verschiedenen Ausführungen über Frauen, Frauenrechten, aber auch über die Schattenseiten, wie der Gewalt an Frauen, punkten.
Es geht um die Art der vier Freundinnen, sich zurecht zu finden in der Welt der Erwachsenen, ihr Ausprobieren, ihre Neugier, auch um ihre falsch eingeschlagenen Wege. Sie schlagen über die Stränge, verlieben sich, geraten in Gefahr, es geht um ihre Gefühle, ihre Hoffnungen, ihre Wünsche, ihre Trauer, ihre Narben, die sie davon tragen. Im Vordergrund steht aber auch ihre Freundschaft, ihr Zusammenhalt, trotz aller widrigen Umstände oder auch Meinungsverschiedenheiten oder ihrer verschiedenen Lebensweisen.

Gerade der Blick auf ein amerikanisches College war für mich eine ganz andere Welt, vieles andere hingegen scheint überall auf der Welt gleich zu sein.
Es ist ein ruhig erzählter Roman, darauf sollte man sich einlassen können.

Fazit:
Ernste, humorige, liebevolle, erschreckende, skurrile, abschreckende und abgefahrene Situationen...der Roman von J. Courtney Sullivan bietet eine große Bandbreite von Emotionen. Keine aufregende Handlung, sondern eine Studie über sechs wichtige Jahre im Leben von vier jungen Frauen auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Sehr interessant zu lesen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

College - Freundinnen auf dem Weg ins Leben

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Das Smith-College an der Ostküste der USA. Eines der wenigen rein weiblichen Colleges der USA. Sehr renommiert. Hier lernen sich vier Studentinnen kennen, weil sie zufälligerweise auf einem Flur in einem ...

Das Smith-College an der Ostküste der USA. Eines der wenigen rein weiblichen Colleges der USA. Sehr renommiert. Hier lernen sich vier Studentinnen kennen, weil sie zufälligerweise auf einem Flur in einem der Wohnheime untergebracht werden. Eigentlich sind die Frauen sehr unterschiedlich. Da ist Sally, die gerade ihre Mutter verloren hat und nächtelang weint. Bree, eine typische Südstaaten-Schönheit - und schon verlobt. Celia, die sich um alle kümmert und froh ist, dem erzkatholischen Umfeld ihrer irischen Familie zu entkommen - wobei sie ihre liebevolle Familie eigentlich sehr schätzt. Und da ist April, Tochter einer alleinerziehenden Mutter, radikale Feministin und die einzige, die sich ihr Studium selbst finanzieren muss.


Das gemeinsame Wohnen wird die jungen Frauen zusammenschweißen, so unterschiedlich sie auch sind. Und auch nach dem Abschluss verlieren sie nicht den Kontakt und gehen gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Doch es gibt auch Risse in der Zusammengehörigkeit. Mit Mitte 20 stehen einige von ihnen am Scheideweg. Welche Wege sollen sie im Leben beschreiten? Heiraten und Kinder? Oder lieber Romanautorin werden? Eine Beziehung voller Gefühle aber auch voller Probleme weiterführen? Oder zurückkehren in die Heimat und ein konventionelles Leben führen?

Als die Frauen sich vier Jahre nach dem College zur Hochzeit von Sally treffen, prallen die unterschiedlichen Ansichten aufeinander. Aber es warten noch viel größere Einschnitte im Leben auf die Frauen...

Dieser Roman besticht durch seine guten Charakterzeichnungen und durch seine Vielzahl an Themen, die sehr realistisch dargestellt werden und mich als Leserin zum Nachdenken brachten. Es geht um Feminismus - radikal und gemäßigt. Um Gleichberechtigung, um Entscheidungen für das weitere Leben, um die Bedeutung der familiären Herkunft für das eigene Leben.

Es geht aber auch um das enge Zusammenleben auf dem Campus eines Colleges, das nur von Frauen besucht wird. Dort gibt es viel lesbische Liebe, viele abgedrehte Aktionen und Partys. Und das war etwas, mit dem ich persönlich nicht viel anfangen konnte. Kennen wir doch in Deutschland weder das enge Zusammenleben in einem Wohnheim auf dem Campus noch rein weibliche Universitäten. Allerdings hat die Autorin selbst das Smith College besucht - also ist davon auszugehen, dass die Schilderungen realistisch sind. Und eine typisch amerikanische Situation zeigen.

Ein wenig schade fand ich, dass die Geschichte nur die College-Zeit und die Jahre danach bis ca. Mitte 20 erzählt. Dadurch wirkte manches noch unfertig - im Gegensatz zum letzten Roman der Autorin (All die Jahre) der seine Protagonistinnen fast ein ganzes Leben begleitete.

Mir hat die Lektüre trotzdem sehr gut gefallen. Jedes Buch der Autorin hat mir bisher gut gefallen. Jedes ist gut geschrieben, hat Tiefgang und ist alles andere als seicht. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman von J. Courtney Sullivan.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Frauenfreundschaften

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Die vier Frauen Celia, Bree, Sally und April beginnen gemeinsam ihr erstes Jahr am berühmten Smith-College, einem reinen Frauencollege und sind dort Flurnachbarn. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein ...

Die vier Frauen Celia, Bree, Sally und April beginnen gemeinsam ihr erstes Jahr am berühmten Smith-College, einem reinen Frauencollege und sind dort Flurnachbarn. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, werden sie schnell zu besten Freundinnen.

Die eigentlich recht banale Grundidee wird hier sehr schön verpackt. Sullivan schreibt warmherzig und witzig, ist aber dennoch auch gesellschaftskritisch und zeigt mit April sehr politische Aspekte. Alle vier Frauen sind toll beschrieben und man lernt sie zunächst einmal unabhängig voneinander kennen, in wechselnden Perspektiven erzählen sie von ihrer Zeit am Smith-College. Jede hatte während der Collegezeit mit ihren eigenen kleinen oder größeren Problemen zu kämpfen und oft fühlten sie sich auch unverstanden von den anderen. Dennoch haben sie immer an der Freundschaft festgehalten. Durch die wechselnden Perspektiven werden die unterschiedlichen Träume, Gefühle, Hoffnungen und Träume der vier Freundinnen klar und auch, warum jede von ihnen die drei anderen als Freundinnen braucht. Wechselnde Perspektiven können oft langweilig werden, wenn jedes mal dasgleiche erzählt wird. Nicht jedoch hier, Sullivan schafft es, den Leser in jedem Abschnitt zu faszinieren und neue Gedanken und Aspekte einfließen zu lassen.

Nach dem College treffen sich alle vier für Sallys Hochzeit wieder, doch das "echte" Leben scheint sie voneinander entfernt zu haben und es kommt zu einem heftigen Streit. Lange Zeit reden die vier kaum ein Wort miteinander, doch als eine von ihnen in ernste Probleme gerät erinnern sie sich an ihre Freundschaft und Liebe zueinander und stehen einander bei. Auch vieles andere wird ihnen im Laufe der Zeit klar und sie trauen sich endlich zu Dingen zu stehen. Das Ende war in seiner Art vorhersehbar und dennoch hat es mich sehr berührt, dass die vier Freundinnen endlich wieder zueinander gefunden haben und am Ende mutiger in die Zukunft blicken können.

Sullivan behandelt in diesem Buch nicht nur Themen wie Freundschaft und Familie, sondern auch Zugehörigkeit, Anderssein, wie es ist, nicht akzeptiert zu werden von den Menschen, die man liebt, Homo- und Transsexualität, Feminismus. Und das alles bei einem Schreibstil, der es einem unglaublich einfach macht, in die Geschichte zu finden und komplexe Themen interessant darzustellen.

Ein sehr schöner Roman über vier Frauen, die ein Zufall zusammenführt und die dennoch eine tiefe Freundschaft zueinander entwickeln, umwoben von gesellschaftskritischen und politischen Aspekten, die Sullivan gekonnt in ihren Roman einließen lässt. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 10.04.2019

Beste Freundinnen

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werden Celia, Bree, Sally und April, die sich auf dem College kennenlernen und deren Freundschaft die Studienjahre definitiv überdauert. Eine Freundschaft fürs Leben soll es sein, da sind sie die vier ...

werden Celia, Bree, Sally und April, die sich auf dem College kennenlernen und deren Freundschaft die Studienjahre definitiv überdauert. Eine Freundschaft fürs Leben soll es sein, da sind sie die vier ziemlich unterschiedlichen jungen Frauen vollkommen sicher.

Doch ach, so leicht ist es nicht, einander vertrauensvoll verbunden zu bleiben und auch noch permanent Kontakt zu halten - die Erfahrung machen die vier Absolventinnen in den folgenden Jahren.

Celia wird zu derjenigen, die alles zusammenhält, Sally, die ihre Mutter bereits vor dem Studium verloren hat, heiratet früh, die schöne und unwiderstehliche Bree, Traum schlafloser Nächte für zahllose Männer, geht eine schwierige, gleichwohl langjährige lesbische Beziehung und lediglich April, die immer schon als recht extreme Frauenrechtlerin durchs Leben ging, bleibt sich treu bzw. überrascht die anderen nicht.

Nicht direkt jedenfalls, denn irgendwann verschwindet sie spurlos und die anderen klammern sich verängstigt aneinander - längst nicht nur im übertragenen Sinne.

Ein warmherziger Roman, der manchmal zu absehbar ist, im Endeffekt aber meine Erwartungen in einen stimmungsvollen Frauenroman nicht ohne Anspruch beinahe vollkommen erfüllt. Eine entspannte Urlaubs- oder Wochenendlektüre, die gleichwohl zum Nachdenken anregt!

Veröffentlicht am 04.04.2019

Frauenfreundschaft

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Die vier Studentinnen Sally, Bree, April und Celia lernen sich an ihrem ersten Tag im Wohnheim der Frauenuniversität Smith College kennen. Zwei von ihnen kommen aus reichem Elternhaus, eine aus der Mittelschicht ...

Die vier Studentinnen Sally, Bree, April und Celia lernen sich an ihrem ersten Tag im Wohnheim der Frauenuniversität Smith College kennen. Zwei von ihnen kommen aus reichem Elternhaus, eine aus der Mittelschicht und die Vierte muss sich ihr Studium durch diverse Jobs selbst finanzieren. Obwohl sie völlig verschieden sind, entwickelt sich schnelle eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen und bis zum Abschluss des Studiums sind sie unzertrennlich.
Danach schlagen sie ganz unterschiedliche Wege ein und haben nur noch sporadisch Kontakt. Erst als eine von ihnen heiratet und sich wünscht, den Vorabend der Hochzeit noch einmal zusammen mit ihren Freundinnen zu begehen, kommen die vier wieder zusammen. Doch trotz der Wiedersehensfreude kommt es zum Eklat und es ist nicht klar, ob dies das Ende ihrer Freundschaft bedeutet.
J. Courtney Sullivan beschreibt im ersten Teil dieses Romans das Leben an einer reinen Frauenuniversität: Heimweh und Herzschmerz, seltsame Rituale sowie Saufgelage und Knutschorgien unter Frauen. Man bekommt den Eindruck, dass ein großer Teil der Studentinnen lesbisch ist oder zumindest für die Dauer des Studiums lesbisch wird. Es gibt sogar einen Tag, an dem sich Lesben als solche outen können und dafür gefeiert werden.
Auch Bree verliebt sich in eine Frau, Lara. Die Beziehung bleibt auch nach dem Studium bestehen, doch kann Bree nicht richtig dazu stehen. Als ihre Familie von der Beziehung erfährt, führt dies zum Bruch zwischen Bree und ihren Eltern.
Sally, die früh ihre Mutter verloren hat und sehr darunter leidet, beginnt eine Affäre mit einem sehr viel älteren verheirateten Mann und ist die erste der Freundinnen, die nach dem Studium heiratet.
Celia, deren größter Wunsch es ist, Schriftstellerin zu werden, verdient sich ihr Geld als Lektorin bei einem Verlag für Trivialliteratur und sucht sich gelegentliche One-night-stands.
April hingegen hat kein Interesse an einer Beziehung. Ihre Leidenschaft ist es, sich für unterprivilegierte Frauen und Mädchen einzusetzen. Zusammen mit der Feministin Robbie deckt sie Missstände auf und begibt sie sich dabei in Gefahr. Doch dann läuft ein Projekt vollkommen aus dem Ruder und April verschwindet...
Das Buch ist stellenweise sehr spannend und ich konnte es kaum aus der Hand legen, doch das Ende fand ich leider unrealistisch und wenig überzeugend. An „All die Jahre“ kommt es meiner Meinung nach nicht heran.