Rowling legt erneut einen drauf und überzeugt durch ihre magischen Ideen.
„[...] Die Wachen haben ihm berichtet, dass Black schon eine ganze Zeit im Schlaf geredet habe. Immer dieselben Worte... `Er ist in Hogwarts – er ist in Hogwarts.` Black hat sie nicht mehr alle, Molly, ...
„[...] Die Wachen haben ihm berichtet, dass Black schon eine ganze Zeit im Schlaf geredet habe. Immer dieselben Worte... `Er ist in Hogwarts – er ist in Hogwarts.` Black hat sie nicht mehr alle, Molly, und er will Harry umbringen. Wenn du mich fragst, glaubt er, dass er mit dem Mord an Harry Du-weißt-schon-wem an die Macht zurückbringt. Black hat alles verloren in der Nacht, als Harry die Macht von Du-weißt-schon-wem gebrochen hat, und er hat zwölf Jahre allein in Askaban hinter sich, in denen er darüber brüten konnte...“
[S. 72]
Erster Satz:
Harry Potter war in vielerlei Hinsicht ein höchst ungewöhnlicher Junge.
Inhalt:
Das dritte Schuljahr steht an und eigentlich würde Harry sich darauf freuen, seine Freunde wiederzusehen, erneut durch die Schulgänge zu streifen und seinen Freund Hagrid auf einen Tee zu besuchen. Doch der junge Zauberer hat ganz andere Probleme: Denn er hat in der Muggelwelt gezaubert. Normalerweise würde dies einen sofortigen Schulverweis bedeuten, aber Harry kommt mit weniger als einem blauen Auge davon. Stattdessen behandeln ihn alle, selbst der Zaubereiminister, mit größter Vorsicht. Der Grund dafür: Aus dem schrecklichsten und größten Gefängnis der Zauberwelt, Askaban, ist ein höchst gefährlicher Zauberer ausgebrochen - Sirius Black, ein ergebener Untertan von Du-weißt-schon-wem. Black ist natürlich gar nicht glücklich darüber, dass Harry den dunklen Lord gestürzt hat und so trachtet der schwarze Zauberer Harry nach dem Leben. Aufregende Monate stehen bevor, Monate voller Schrecken, Angst und Geheimnissen und wieder einmal stecken Harry, Ron und Hermine mitten im Geschehen. Aber in Hogwarts, bei Dumbeldore, ist Harry doch sicher, oder?
Idee/ Umsetzung:
Als ich „Die Kammer des Schreckens“, den zweiten Band um Harry und Co. hinter mir ließ war mir direkt klar: Der dritte Band muss her und zwar schnellstens! Ich schlenderte also zu meinem Bücherregal, setzte mich aufs Bett, zog das Buch heraus, streichelte über den Einband und lauschte. Ich lauschte auf die Geschichte, auf das was kommt und ich wurde nicht enttäuscht. Schon nach wenigen Sekunden, kroch ein leises Flüstern zu mir. Es bahnte sich seinen Weg aus den Seiten und wurde lauter, immer lauter. Der Buchdeckel verwandelte sich in ein Tor, öffnete sich knarrend und ließ mich ein. Hastig setzte ich einen Fuß vor den Nächsten und huschte ins Abenteuer.
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist eine meisterhafte, spannende und mitreißende Fortsetzung! Joanne K. Rowling konnte mich wieder, auf ganzer Linie, von ihrer magischen Zauberwelt überzeugen und ging sogar noch weiter. Denn in meinen Augen setzt sich der dritte Band von seinen Vorgängern ab. Die Handlung ist noch raffinierter, noch durchdachter und verstrickt die Leser so immer und immer tiefer in Intrigen, Geheimnisse und Harrys Welt. Dieser Teil der Reihe lebt durch seine neuen, liebenswerte Figuren, einem schrecklichen Geheimnis und anderen kleinen, feinen Überraschungen.
Schreibstil:
Die Schreibe von Joanne K. Rowling ist einfach wunderbar. Schon bei den ersten Bänden mochte ich ihren Ideenreichtum und ihren fantasievollen Schreibstil. Doch spätestens nach dem dritten Band ist definitiv klar: Ich bin verliebt. Die Autorin kleidet ihre Geschichte immer in die passenden Worte und erschafft für den Leser so, direkt nach den ersten, gelesenen Worten, einen magischen Sog. Mir fehlen die Worte. Warum also noch mehr sagen als: Perfekt Frau Rowling, perfekt!
Charaktere:
Der dritte Band der Harry-Potter-Reihe, war für mich, besonders in der Hinsicht auf die Charaktere, ein richtiger Leckerbissen! In „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, gibt es so wundervolle Figuren! Figuren, welche schnell mein Herz erobern konnten und nun, in der ersten Liga meiner Lieblingscharaktere, eine wichtige Rolle spielen. Neben den altbekannten Gesichtern, gibt es einige neue Figuren zu entdecken. Hogwarts bekommt erneut einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, ein schrecklicher Schwerverbrecher ist aus Askaban entflohen und die Leser lernen den Zaubereiminister der magischen Welt kennen. Doch damit nicht genug! Auch einige ´Wesen` bekommen wichtige Rollen, die der Handlung nochmals eine ganz neue Farbe verleihen. Es gibt die schrecklichen und Angst einflößenden Wachen aus Askaban, die auf der Suche nach Sirius Black sind: Die Dementoren, die ihren Opfern das Glück aussaugen. Zudem wird Hagrid zum Lehrer befördert und stellt in seinem Unterricht ein ganz besonderes, magisches Wesen vor: Seidenschnabel. Um was für ein Tier es sich dabei handelt? Das müsst ihr schon selbst herausfinden... Aber ich kann euch mit Sicherheit sagen, dass der dritte Band, dem Leser ein ganz neues Gefühl vermittelt. Es ist ein wohliges, angenehmes Gefühl des Verstehens, des nach hause Kommens, ein Gefühl von Vertrautheit.
Cover/ Innengestaltung:
Das Cover gefällt mir unglaublich gut! Ich mag die Farbgebung und auch das Motiv finde ich, im Bezug auf die Handlung, gelungen. Mein Herz gehört jedoch noch immer der englischen Ausgabe und dies wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Die Innengestaltung unterscheidet sich nicht von den Vorherigen: Überschriften leiten die einzelnen Kapitel ein. Was aber vielleicht einmal zu erwähnen wäre: Manche Überschriften sind echt klasse gewählt. Dies ist mir auch schon bei den Vorgängern aufgefallen. Denn auch bei diesen, hatten einige Überschriften ihren ganz eigenen Charme.
Fazit:
Normalerweise haben Buchreihen die Eigenschaft, dass sie von Band zu Band immer schlechter werden. Nicht immer, aber immer öfter, kommen Folgebände nicht an den Ideenreichtum, die Spannung oder Originalität ihres Vorgängers heran. Die Fortsetzungen von „Harry Potter und der Stein der Weisen“, können dies definitiv NICHT von sich behaupten. Hier läuft es eher umgekehrt. Sofern dies noch noch möglich ist, werden die nachfolgenden Teile sogar noch besser - wie „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ beweisen konnte. Joanne K. Rowling büßt weder magische Ideen ein, noch hapert es bei ihr an der Umsetzung. Stattdessen legt sie noch eine Portion drauf: Erschafft neue Figuren, böse wie gute, die der Handlung eine neue Richtung und Farbe geben, verzückt ihre Leser durch Witz und untermalt alles mit der nötigen Portion an Spannung. Der dritte Band um Harry und seine Freunde, steht seinen Vorgängern um keinen Deut nach und kann auf seine ganz eigene Weise verzaubern! Wahnsinn, nie hätte ich geglaubt, dass mich eine Welt so gefangenen nehmen und verzaubern kann. Weiter so Frau Rowling, weiter so!