Joanne KRowling – Harry Potter und der Stein der Weisen
Harry Potter war schon immer anders, und das hat seine Pflegefamilie ihn auch spüren lassen. Onkel Vernon und Tante Petunia haben den Kleinen nach dem Tod seiner Eltern nur widerwillig aufgenommen. Ihr ganzer Stolz ist der eigene Sohn Dudley, der Harry zu jeder Tag und Nachtzeit qäult. Als Harry endlich den ersten Brief in seinem Leben bekommt, passiert unfassbares.
Denn Harry ist eigentlich ein Zauberer und soll nach Hogwarts, die Schule für Zauberei, gehen. Dort muss er sich erst mal in der magischen Welt zurecht finden, in der er eine Berühmtheit ist. Doch Harry will einfach nur zaubern lernen... und Quidditch spielen.
Mit seinen Freunden Ron und Hermine stürzen sie kopfüber in ein Abenteuer, denn so wie es aussieht ist Lord Voldemort wieder da... der böseste Zauberer aller Zeiten.
Natürlich kenne ich die Filme und vor einigen Jahren habe ich dir Hörbücher gehört, doch nun wollte ich mir auch mal die Printbücher vornehmen.
Ein fesselnder, lockerer Schreibstil wird schnell zum Pageturner, der es einem nicht einfach macht, das Buch aus der Hand zu legen. Man wird schnell in die Geschichte hineingeworfen, und man lernt Harry Potter schnell kennen und kann mit ihm mitfühlen, so wie er in seiner Familie behandelt wird.
Die Autorin zeichnet eine bildhafte, lebendige Welt in der Harry und seine Freunde leben, die Schauplätze sind bildhaft beschrieben und ich konnte sie mir zu jeder Zeit vorstellen.
Auch die Charaktere sind allesamt gut beschrieben, egal ob es um die Hauptfiguren Harry, Ron oder Hermine geht, oder die Nebenfiguren wie sämtliche Lehrer, Malfoy oder der arme Nevil, denn das Glück in diesem Band nicht gerade küsst. Egal auf welcher Seite die Figuren stehen, ob gut oder böse, mir gefällt, dass sie mit Ecken und Kanten ausgestattet sind und von der Autorin eine schöne emotionale Tiefe bekommen haben.
Harry ist in ärmlichen, fast sklavenähnlichen Verhältnissen aufgewachsen. Schnell leidet man mit ihm mit, dabei ist es aber auch schön zu sehen, dass er mutig ist und wie er sich im Verlaufe des Buches entwickelt. Aber er hat auch eine „böse“ Seite, er lästert zuerst über Hermine, macht seinem Cousin Angst, legt sich mit Malfoy an, was wiederrum seine Facetten wiederspiegelt.
Ron ist ein guter Freund, ein wenig ängstlich, aber auch er zeigt seine Willensstärke, wenn es darauf ankommt, er und Harry ergänzen sich sehr gut. Man merkt Ron die Bewunderung von Harry schon an, aber es wirkt nicht übertrieben. Ron ist jemand der Begeisterung ausstrahlt und den Leser mitnimmt.
Die liebe Streberin Hermine ist anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, aber das verläuft sich im Band. Ob ich sie mögen würde, wenn ich die Filme nicht gekannt hätte? Nun, schwierig zu beantworten. Klar ist sie klug und tough, aber auch ein wenig eingebildet und naseweiß. Die Wandlung die sie hier durchmacht ist gut gelungen und sie wird irgendwann auch sympathischer.
Neville ist mein Favorit, der arme Kerl hat es wirklich nicht sehr leicht, ein Fettnäpfchen nach dem anderen muss er erklimmen, und lässt wirklich kaum was aus. Aber er hat das Herz am rechten Fleck und ich mag seinen Charakter sehr gerne.
Die Story hält für ein Kinder/Jugendbuch alles parat, was es braucht: eine coole Story, die mitreißend und fesselnd ist, es gibt einen Haufen Überraschungen, es wird magisch, natürlich gibt es Bösewichte, einen Hauch von Grusel, es bleibt spannend und man will das Buch nicht aus der Hand legen. Dazu kommt eine gute Portion Humor, eine enge Freundschaft, ein paar Rätsel und eine fantastische Welt, in der die Kleinen ganz Groß sind.
Kurzum: Sehr kurzweiliges Lesevergnügen, dass einfach Spaß macht.
Das Buch gibt es in so vielen verschiedenen Cover, dass ich hier gar nichts dazu schreiben kann. Meine Version ist eine Zeichnung und hat mich angesprochen.
Fazit: Spannender, magischer erster Band um Harry Potter. 5 Sterne.
