Cover-Bild Sing, wilder Vogel, sing
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 25.09.2024
  • ISBN: 9783257073096
Jacqueline O’Mahony

Sing, wilder Vogel, sing

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Die junge Honora war schon immer eine Außenseiterin in ihrem Dorf an der irischen Westküste. Es ist das Jahr 1849. Als die Hungersnot ihre Gemeinschaft mit brutaler Wucht trifft, schöpft sie genau aus ihrem Anderssein die Kraft zu überleben. Nachdem sie alles verloren hat, bricht sie auf nach Amerika, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Honora gibt nicht auf, ehe sie ihre Freiheit findet – und jemanden, der sie als das erkennt, was sie ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2024

Freiheitsliebende Frau

0

Das Cover ist typisch Diogenes richtig künstlerisch gestaltet. Da sieht man die Protagonistin gleich selbst porträtiert, sehr selbstbestimmt und man kann eine spannende Story erahnen. Es handelt sich um ...

Das Cover ist typisch Diogenes richtig künstlerisch gestaltet. Da sieht man die Protagonistin gleich selbst porträtiert, sehr selbstbestimmt und man kann eine spannende Story erahnen. Es handelt sich um einen Frauenroman.
Der Schreibstil der sehr poetisch und spannend ist. Die Geschichte ist gut aufgebaut und man kommt schnell in die Handlung rein. Honora verlässt im Jahre 1849 ihre Heimat Irland, wo die Menschen wie überall in Europa sehr leiden. Hunger, Krankheiten, Verluste von lieben Menschen sind der Alltag. Zukunftschancen liegen bei Null. Wie bei vielen ihrer Landsleute ist das ersehnte Land Amerika. Honora macht sich auf ins gelobte Land, doch auch dort ist das Leben kein Zuckerschlecken. Sie muss sich durch beißen, ihre selbstbewusste Persönlichkeit erweist sich als Segen. Honora kann sich behaupten und lässt sich auch auf eine Ehe ein. Zusammen ist man stark und kann sich ein gutes Leben aufbauen. Die Geschichte ist gut recherchiert und man kann sich als Leser voll einlassen. Leider kommt manchmal eine Handlung aus dem Nichts, man verliert den Anschluss. Es klärt sich alles wieder, aber der Leser könnte so den Anschluss verlieren, wenn er nicht weiterliest. Teilweise hat der Roman Längen die es nicht bräuchte. Ich hab das Buch fertig gelesen und fand es lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Ungewöhnliche, originelle Geschichte, Erzählweise nicht ganz überzeugend

0

Die Geschichte hat durch den gelungenen, farbigen Einstieg gleich mein Interesse geweckt – die Protagonistin Honora arbeitet in einem Bordell im amerikanischen Westen und trägt offensichtlich eine schwere ...

Die Geschichte hat durch den gelungenen, farbigen Einstieg gleich mein Interesse geweckt – die Protagonistin Honora arbeitet in einem Bordell im amerikanischen Westen und trägt offensichtlich eine schwere innere Last auf den Schultern. Das macht neugierig und war lebhaft beschrieben. Nach diesem Einstieg reisen wir erst einmal zurück in der Zeit und erfahren, wie Honora an diesen Punkt gekommen ist. Wir begleiten sie ins Irland des Jahres 1849, mitten in die große Hungersnot. Das Geschehen ist sehr eindringlich beschrieben, auch wenn hier und da ein paar Hintergrundinformationen gefehlt haben (welche dem irischen Lesepublikum sicher bekannt sind). Die historische Situation ist gut recherchiert und in die Geschichte verwoben.

Die Charaktere sind allerdings abgesehen von Honora selbst nicht sonderlich gut ausgearbeitet, auch die Beziehungen fand ich manchmal nicht ganz nachvollziehbar. Besonders irritierte mich das, als Honora in einem Fall selbst ausführlich darüber nachdenkt, dass eine andere Person eine habituelle Lügnerin ist und man ihr nicht vertrauen kann, sie genau dieser Person dann aber in einer wichtigen Situation vertraut – ab da wurde die Geschichte dann sehr konstruiert.

Auch fand ich die Erzählweise oft seltsam distanziert – Honora passieren sehr viele schreckliche Dinge (irgendwann war es mir zu viel), aber das Geschehen erreichte mich emotional nicht. Auch werden relevante Passagen oft einfach übersprungen. Ein Beispiel dafür ist Honoras unfreiwillige Arbeit im Bordell – wir erfahren, daß sie dort arbeiten muß und dann gibt es einen Zeitsprung (dessen Länge wir nicht erfahren, überhaupt sind Zeitangaben leider zu vage gehalten) und viele Fragen bleiben offen: wie sie die anfängliche Zeit dort bewältigt hat, wie das für sie war, etc. So ist es immer, wenn sie in neue Situationen kommt – die Anfangszeit wird jedes Mal übersprungen, was wichtige Bestandteile der Geschichte unterschlug und dem Geschehen die Unmittelbarkeit nahm, weil das Geschehene dann nur kurz zusammengefasst wird.

Der Schreibstil liest sich gut und leicht. Es gibt viele farbige, gelungene Beschreibungen und es wurde – entgegen meiner anfänglichen Befürchtungen – nicht zu blumig oder poetisch. Bei den Dialogen war mir die Sprache oft zu modern, so daß ich mir manchmal in Erinnerung rufen mußte, daß die Geschichte im 19. Jahrhundert spielt.

Die Geschichte an sich ist erfreulich ungewöhnlich und hebt sich vom Einerlei historischer Romane ab, auch wird die Situation der Iren sowohl in ihrem Heimatland, wie auch auf der Überfahrt nach Amerika und vor Ort gut dargestellt. Manches war zu langatmig geschildert, was in Verbindung mit dem bereits erwähnten Überspringen wichtiger Phasen eine ungünstige Gewichtung darstellt.

Zum Ende hin verlor mich die Geschichte zunehmend. Ich fand sie immer weniger plausibel, gerade weil die Beziehungen unter den Charakteren oft nicht nachvollziehbar sind. Vieles entwickelt sich aus dem Nichts und die Geschichte bekommt etwas zunehmend Konstruiertes.

So hat mich dieses Buch in der ersten Hälfte noch richtig in seinen Bann gezogen, mich dann aber in der zweiten Hälfte wesentlich weniger überzeugt. Hier hätte man bei besserer handwerklicher Umsetzung eine wesentliche überzeugendere Geschichte schaffen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2024

Auswanderungsgeschichte

0

In „Sing, wilder Vogel, sing“ entführt die irische Autorin Jacqueline O‘Mahony den Leser an die Westküste Irlands, wo in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine erbarmungslose Hungersnot herrscht. In dieser ...

In „Sing, wilder Vogel, sing“ entführt die irische Autorin Jacqueline O‘Mahony den Leser an die Westküste Irlands, wo in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine erbarmungslose Hungersnot herrscht. In dieser schwierigen Zeit versucht die Außenseiterin Honora gemeinsam mit ihrem Ehemann zu überleben. Unlängst ist jedoch der Wunsch in ihr aufgekeimt, nach Amerika zu reisen, wo sie auf ein besseres Leben hofft. Nach einem verheerenden Schicksalsschlag in ihrer Heimat Doolough wandert Honora wenig später tatsächlich in das Land ihrer Träume aus. Im amerikanischen Westen findet die Odyssee ihres Lebens jedoch ohne Rast ihre Fortführung.
Auswanderungsgeschichten sind keine Seltenheit, auch von irischen Autoren liest man dergleichen immer wieder, die thematisch gerne den Hunger und das Elend ihrer Vorfahren literarisch aufarbeiten. Die treibende Feder von „Sing, wilder Vogel, sing“ ist vor allem seine alles in allem außergewöhnliche Hauptfigur. Die verschlossene und schweigsame Honora hat Schwierigkeiten, sich in ihrem sozialen Umfeld zu integrieren. Im Laufe der Geschichte muss sie jedoch eine Herausforderung nach der nächsten meistern, wobei sie über sich selbst hinauswächst. Wenngleich sie an sich ein interessanter Protagonist ist, hätte sie von der Autorin an der einen oder anderen Stelle besser ausgearbeitet werden können. Ihre wesentlichen Charakterzüge werden leider nur unzureichend durch die Erzählung an sich transportiert, jedenfalls hatte ich beim Lesen selten die Empfindung, dass sie sonderlich zurückhaltend oder wortkarg agiert, das geht im Grunde nur aus den Dialogen zwischen den Figuren hervor. Nichtsdestotrotz ist Honora eine äußerst sympathische Person, die man gerne durch die Geschichte begleitet. Und deutlich besser gelingt der Autorin die Chronik ihres Leidensweges, man fühlt sich als Leser mit ihr verbunden und fragt sich voller Sorge, wie es ihr wohl gelingen wird, den widrigen Umständen ihrer momentanen Lebenslage zu entkommen. Im letzten Drittel des Romans hätte jedoch auf eine zunehmend filmreife Zuspitzung der Situationen verzeichnet werden können: Schießereien, Raubüberfälle und Verfolgungsjagden, das ist nicht gerade der Stoff, aus dem gute Literatur gemacht ist, und es schadet der Geschichte, die durchaus leise, zarte und stimmungsvolle Momente zu bieten hat. Vor allem der erste Teil des Romans, mit Irland als Schauplatz, hat mehrere feinfühlige Momente zu bieten und bildet den stärksten Teil des Romans.
Interessant zu lesen ist „Sing, wilder Vogel, sing“ allemal. Ein wichtiges irisches Thema wurde von O‘ Mahony ordentlich umgesetzt, wenngleich das Buch in vielerlei Belangen Schwierigkeiten hat, sich selbst treu zu bleiben, sowohl was die Figuren, als auch die Geschichte betrifft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2024

Eine Wildwestgeschichte der anderen Art

0

Die Tragödie von Doolough 1849 ist ein trauriges Kapitel irischer Geschichte, das bei uns niemand kennt, das aber in Irland noch heute einen Gedenktag hat. Honora war dabei, hat schlimmsten Hunger erlitten ...

Die Tragödie von Doolough 1849 ist ein trauriges Kapitel irischer Geschichte, das bei uns niemand kennt, das aber in Irland noch heute einen Gedenktag hat. Honora war dabei, hat schlimmsten Hunger erlitten und überlebt und wir können es hier plastisch miterleben.

Honoras Leben war schon immer hart. Die Zustände im damaligen Irland bekommt man eindringlich vor Augen geführt, tiefes Leid, Armut, Hunger und schlimmer Aberglaube, der Honora zur Aussätzigen macht. Bei ihrer Geburt flog ein Rotkehlchen durchs Zimmer. Solche Menschen bringen Unglück und werden gemieden. Später flieht sie nach Amerika, aber ihr Leiden hört damit nicht auf.

Die Lektüre dieses Buches ist fesselnd und intensiv. Fängt man an, kann man es nur schwer weglegen. Allerdings erzählt es uns Honaras Geschichte mit einigem Mut zur Lücke. Wenn zum Beispiel ausführlich überlegt wird, wie sie sich denn unbemerkt auf das Schiff nach Amerika schleichen könnte, dann möchte ich auch erfahren, wie sie es geschafft hat. Wir bekommen einen Cut - sie ist einfach da und trifft direkt hilfreiche Mädchen, die sie heimlich versorgen. So etwas finde ich ärgerlich.

Auch die ganzen Rotkehlchen, die immer wieder durch das Buch fliegen, schaffen eine reichlich bemühte Symbolik, die das Buch gar nicht nötig hätte.

Trotzdem hat mir das Buch sehr gefallen. Es verknüpft geschickt ein Stückchen irische und amerikanische Historie und erzählt auch die spannende Geschichte einer Frau, die viel Pech im Leben hatte, die aber auch eine bewundernswerte Überlebenskünstlerin ist. Dieses Buch erzählt sehr originell eine Wildwestgeschichte der anderen Art.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2024

Den Widrigkeiten trotzen

0

An dem Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ von Jacqueline O´Mahony bin ich sofort an dem Titelcover mit der schönen jungen Frau und dem ausgefallenen Buchtitel hängengeblieben. Nach dem Lesen der Geschichte ...

An dem Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ von Jacqueline O´Mahony bin ich sofort an dem Titelcover mit der schönen jungen Frau und dem ausgefallenen Buchtitel hängengeblieben. Nach dem Lesen der Geschichte war mir dann ersichtlich, wie der Titel mit der Handlung in Zusammenhang steht. Die Geschichte beginnt im Jahr 1849 und spielt an der irischen Westküste. Die junge Außenseiterin Honora lebt in einem Dorf, das besonders stark von einer Hungersnot betroffen ist. Durch ihren zähen Überlebenswillen übersteht und überlebt sie diese und beschließt daraufhin ihre Leben grundlegend zu ändern. Sie wandert nach Amerika aus, um dort, wo sie keiner kennt, ihr Leben neu zu beginnen. Die Geschichte von Honora und ihren Willen, ihr Leben neu zu gestalten, hat mir imponiert. Das Buch ist spannend geschrieben und ich habe viel über die Lebensumstände der damaligen Zeit erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere