Menhire, Morde und Moneten
Der 10. Fall führt Kommissar Dupin auf die bezaubernde bretonische Insel Belle- Ile-en-Mer , denn der Tote der in der Nähe des Hafens von Concarneau gefunden wurde, stammt von dort. Es ist der wohlhabende, ...
Der 10. Fall führt Kommissar Dupin auf die bezaubernde bretonische Insel Belle- Ile-en-Mer , denn der Tote der in der Nähe des Hafens von Concarneau gefunden wurde, stammt von dort. Es ist der wohlhabende, aber äußerst unbeliebte Patric Provost.
Zu seinem Leidwesen muss Dupin mit seinem Team auf ein Schnellboot, um nach Belle Ile zu kommen. Unterwegs lenkt ihn sein Kollege Riwal, ein gebürtiger Insulaner, mit einem Crashkurs zu Geschichte, Mythen und Geographie ab. Er kann viel Wissenswertes und Spannendes, besser als mancher Reiseführer, erzählen und weckt die Neugierde von Kommissar Dupin und des Lesers. Es war die Krone der Feenkönigin, die sich in ein magisches Reich verwandelte. Als Dupin endlich die Insel mit ihren unglaublichen Farbtönen und –schattierungen erblickt, glaubt er die Geschichte sofort.
Alle Mythen enden mit dem Empfang des Abgesandten der Inselgendarmerie, dem sympathischen und kompetenten Kir Crosqueric. Sie haben einen Mordfall zu lösen.
Bald stellt sich heraus, wie unbeliebt das Mordopfer bei jedem in seinem Dorf und vielen anderen war. Kaum jemand lag nicht mit ihm im Streit. Viele gute und innovative Projekte bremste er aus oder stellte sich quer.
Immer tiefer dringen Dupin und seine Kollegen in die Geheimnisse des Insellebens ein, doch eine Spur zum Täter ist nicht in Sicht. Das erreicht das Team die Nachricht, dass einer der Dorfbewohner, der Kapitän Zinc, entführt wurde. Alle Einwohner des Dorfes werden erneut befragt und Dupont schaut sich in der wunderbaren Landschaft von Felsen, Cliffs, Dünen und Mooren noch einmal genauer um.
Es gibt einen besonderen Brauch der Kaffeezubereitung auf der Insel, der legendäre Bon. Genau das Richtige für einen passionierten Kaffeeliebhaber wie den Kommissar. Dieser Kaffee schmeckt nicht nur außergewöhnlich, er bringt auch Dupont auf ungewöhnliche Ideen.
Der Schreibstil von Jean-Luc Bannalec ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind ausgezeichnet beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi. Seine Landschaftsbeschreibungen lassen das atemberaubende Inselpanorama vor den Augen des Lesers erscheinen.
Doch bevor dieser Fall schlüssig und in sich stimmig souverän von Kommissar Dupont gelöst wird, gibt es noch unerwartete Wendungen und Überraschungen, die ich nicht verraten möchte.
Trotz des Zeitdrucks, unter dem Kommissar Dupin und sein Team stehen, wird der Fall so rechtzeitig abgeschlossen, dass dem, liebevoll von seinen Kollegen vorbereiteten, 10jährigen Dienstjubiläum Dupins in der Bretagne nicht mehr im Wege steht und mit einem bretonischen Menü entsprechend begangen werden kann. Herzlichen Glückwunsch Monsieur le Commissaire!
Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Eine phantasievoll ausgedachte Geschichte mit viel bretonischem Flair , die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat „Bretonische Idylle“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.
Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.