Band 1 der „Kathryn Dance“ – Reihe.
Kathryn lebt nach dem Tod ihres Mannes zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern und arbeitet in ihrem Lieblingsjob – nur die Mutter hätte sich gewünscht, das sie bei ihrem vorherigen Job geblieben wäre. In ihrer Freizeit betreibt sie zusammen mit einer Freundin eine Internetplattform für Musikdownloads. Im Bezug auf ihre Arbeit scheint sie eine der besten auf diesem Gebiet zu sein, weswegen sie auch den Fall Pell bekommt. Doch schnell ist klar, das Pell nicht so dumm ist, wie alle glauben, sondern ein aufgewecktes Kerlchen ist, das alle nach seinen Wünschen umdreht. Auch Kathryn verunsichert er kurz, doch sie bekommt sich schnell in den Griff. Und nur wenig später kann Pell entkommen und sie soll die Leitung bezüglich der Suche inne haben. Was leichter klingt als gedacht, denn als sich jemand von außerhalb einmischt, zweifelt ein Freund von Kathryn an ihr und ihrer Fähigkeit…und nicht zu vergessen: Pell ist auch immer noch auf der Flucht und niemand kann ihn fassen.
Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit allen beteiligten Charakteren, weil einfach niemand sonderlich sympathisch wirkte. Kathryn scheint fast perfekt zu sein, ihr Freund (und auch Freund der Familie) O´Neil blieb irgendwie nur ein Nebencharakter, der für mich mehr ins Rampenlicht gehört hätte und der Kult-Experte war einfach nur komisch. Außerdem spielen noch der Chef von Kathryn, ihre Kollegen und andere Behörden eine Rolle. Es sind viele Namen und viele Charaktere, die irgendwann ein Einheitsbrei wurden. Auch die „Familie“ von Pell (Linda, Samantha und Rebecca) blieb sehr oberflächlich.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
„Die Menschenleserin“ war mein zweites Buch von Jeffery Deaver und mir hat es leider nicht sonderlich gut gefallen. Für meinen Geschmack war es einfach alles zu ausführlich – bis ins kleinste Detail – beschrieben, sodass ich irgendwann einfach zu Tode gelangweilt war und nur noch quergelesen habe. Man verpasste auch nichts, denn die Handlung zieht sich wie zähes Kaugummi und am Ende kam der Knall und eine Überraschung, die ich etwas zu sehr aus der Luft gegriffen fand. In diese Nebenhandlung hätte man schon innerhalb der Mainstory etwas mehr einflechten können, sodass es ersichtlicher gewesen wäre. Alles in allem kann man hier wohl sagen:
Weniger ist mehr. Aber Deaver und Kathryn bekommen eine zweite Chance, denn der zweite Teil steht schon im Regal und ich hoffe einfach mal, das dieser besser ist.