Eine fantastische Fortsetzung, welche überzeugt und die Erwartungen nach Band 1 sogar übersteigt... wenn da nicht dieses Ende wäre!
Mailin trägt als Königin von Lyaske das Schicksal, jung zu sterben. Dennoch sehnt sie sich nach ihrem Geliebten Liam, der nächtlich in ihren Träumen erscheint und einer Gefahr ausgesetzt ist, und danach ...
Mailin trägt als Königin von Lyaske das Schicksal, jung zu sterben. Dennoch sehnt sie sich nach ihrem Geliebten Liam, der nächtlich in ihren Träumen erscheint und einer Gefahr ausgesetzt ist, und danach nach Lyaske zurückzukehren.
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwerer als erhofft, da mir die Ausführung eines entscheidenden Handlung fehlte, unklar blieb und erst später im Verlauf thematisiert wurde. Ich habe sogar noch einmal das Ende des ersten Teils gelesen, weil der Übergang für mich nicht stimmig war. Ich hätte mir einen fließenderen Handlungsstrang ggf. durch einen Rückblick und die Aufklärung der zwischenzeitlichen Geschehnisse bis dato gewünscht.
Grundsätzlich konnte mich die Geschichte aber vollends begeistern und mitreißen, was nicht zuletzt auf den flüssigen und bildgewaltigen Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist. Das Worldbuilding ist wieder einmal grandios, ich hatte das Gefühl mit dabei zu sein und habe die Welt bildlich vor mir gesehen. Der Handlungsverlauf hat mir sogar besser, als im ersten Teil gefallen, da dieser einen roten Faden hatte und in sich stimmig war.
Insbesondere Nathaniel ist mein Favorit. Seine Selbstlosigkeit und bedingungslose Loyalität haben mich fasziniert und ich habe mich zum Ende gehofft und mitgefiebert, dass auch Mailin dies erkennt und zu schätzen weiß. Teilweise habe ich sie als egoistisch wahrgenommen. Die Charaktere sind detailgetreu und individuell ausgearbeitet und Punkten nicht immer um Sympathie. Genau das machte sie für mich so authentisch und greifbar.
Gleichwohl gab es auch einige Kritikpunkte. Zum Einen fehlte es für mich bei einzelne Passagen an Tiefe, insbesondere im Hinblick auf die zwischenmenschliche Interaktion. Ich hätte gerne mehr über die Zwischenwelt erfahren, in der eine bestimmte Person gefangen war. Auch gerade vor dem Hintergrund, dass Mailin dasselbe Schicksal drohen könnte. Die größte Kritik gilt allerdings dem Ende. Für mich war das Buch bereits abgeschlossen und in sich stimmig. Es transportierte Emotionen. Ich würde mitgerissen. Und letztendlich jagte ein Plottwist den nächsten, sodass das Ende leider zu gewollt, unrealistisch und nicht passend wirkt. Ein paar Seiten weniger hätten mir gereicht. Das war zu viel des Guten.
Trotzdem finde ich den Abschluss dieser Dilogie gelungen und freue mich wahnsinnig auf die an One true Queen anlehnende Reihe von Jennifer Benkau!