Jede Menge Drama
„Es braucht zwei, um mich zu erinnern“ von Jenny Exler ist der zweite Band ihrer Es-braucht-Reihe, in der das Drama um die Tänzerin Liz nahtlos weitergeht.
Fast wirkt es so, als hätte es das Ende des letzten ...
„Es braucht zwei, um mich zu erinnern“ von Jenny Exler ist der zweite Band ihrer Es-braucht-Reihe, in der das Drama um die Tänzerin Liz nahtlos weitergeht.
Fast wirkt es so, als hätte es das Ende des letzten Bandes überhaupt nicht gegeben, denn weder der Unfall von Liz noch ihre Zwangsrückkehr nach Australien wird großartig thematisiert. Als hätte es die Dramen im Vorgänger nie gegeben, ist Liz samt ihrem Vater zurück in New York und setzt auch problemlos ihr Studium an der Juilliard fort. Auch ihr Freund Logan ist wieder an ihrer Seite, obwohl die Beziehung der beiden ziemlich angeschlagen wirkt. Während Liz mit den offenen Baustellen in ihrem Leben kämpft, taucht plötzlich jemand aus ihrer Vergangenheit auf, der ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf stellt.
Das Thema Tanzen steht erneut im Mittelpunkt und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung. Doch selbst durch Tanzen lassen sich nicht alle Probleme lösen, wie die Protagonisten hier beweisen.
Ich hatte ehrlich gesagt so sehr auf eine Weiterentwicklung von Liz gehofft, doch sie behält ihr kindisches, trotziges und divenhaftes Verhalten konstant bei. Es fiel mir echt schwer, irgendwelche positiven Seiten an ihr zu sehen.
Ihr Freund Logan steht ihren Verhalten mittlerweile in nichts nach. Ich konnte das Verhalten und die Entscheidungen bei beiden Charaktere fast überhaupt nicht nachvollziehen. Ich glaube, im gesamten Buch gibt es keine einzige Konversation, die nicht nach gefühlt drei Sätzen von einem der beiden abrupt abgebrochen wird, damit man ohne Erklärung und höchst dramatisch den Abflug machen kann. Irgendwann ist es nur noch lächerlich und nervt.
Von den angesprochenen Gefühlen ist meiner Ansicht nach überhaupt nichts zu spüren, denn sobald auch nur ein Hauch von Verbindung und ein kleines Fünkchen erkennbar sind, folgt ein künstlich aufgebauschtes Drama, ein theatralischer Abgang und anschließende Funkstille. Und dies wiederholt sich permanent. Dabei geht auch der eigentlich spannende Konflikt unter, auf den ich in der Fortsetzung am neugierigsten war.
Ein Lichtblick sind wieder einmal die Freunde von Liz und Logan, die wesentlich authentischer und sympathischer wirken. Der Rest der Story ist total unruhig und sprunghaft und ergibt nicht ernsthaft einen Sinn. Wer das große Drama liebt, wird hier aber definitiv Freude haben.
Mein Fazit:
Es tut mir wirklich leid, aber ich werde mit diesen Hauptfiguren nicht warm. Die Leidenschaft für den Tanz ist aber komplett spürbar.