Cover-Bild Das Mädchen mit dem Edelweiß
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 10.09.2018
  • ISBN: 9783453422384
Jillian Cantor

Das Mädchen mit dem Edelweiß

Roman
Stefanie Fahrner (Übersetzer)

Ein fast vergessener Brief, der Mut zweier Menschen und eine grenzenlose Liebe

Schon als Kind war Katie mit ihrem Vater auf Flohmärkten, um nach Briefmarken zu suchen. Immer hoffte er, eines Tages einen ganz besonderen Schatz unter ihnen zu finden. Doch daran erinnert er sich schon lange nicht mehr. Um ihrem an Alzheimer erkrankten Vater eine Freude zu bereiten, bringt Katie seine Sammlung zu dem Philatelist Benjamin. Er soll herausfinden, ob sich unter den vielen Marken eine ganz besondere befindet. Und tatsächlich entdeckt Benjamin einen ungeöffneten Brief, der mit einer seltenen Briefmarke aus den Dreißigerjahren versehen ist. Darauf zu sehen: der Stephansdom, in den ein Edelweiß eingelassen ist. Katie und Benjamin beschließen, dem Geheimnis des Briefs auf die Spur zu gehen und dessen Adressaten zu finden. Doch was sie nicht ahnen: Ihre Suche wird sie ins Österreich des Jahres 1938 führen. An den Ort, wo ein junges Paar sich einst begegnete und sich ewige Liebe versprach.

»Jillian Cantor hat mich von der ersten bis zu letzten Seite in ihren Bann gezogen.« - Jerusalem Post

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Sehr schöner Roman

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Bei Katie in L.A. ist zur Zeit einiges los. Sie befindet sich gerade in Scheidung und ihr Vater leidet an Demenz und ist nun in einem Heim. Dies nutzt Katie, um ein bisschen Klarschiff zu machen und die ...

Bei Katie in L.A. ist zur Zeit einiges los. Sie befindet sich gerade in Scheidung und ihr Vater leidet an Demenz und ist nun in einem Heim. Dies nutzt Katie, um ein bisschen Klarschiff zu machen und die Briefmarkensammlung ihres Vaters schätzen zu lassen. Dabei entdeckt der Philatelist Benjamin einen ungeöffneten Brief aus dem Jahr 1938 mit einer österreichischen Briefmarke. Katies und Benjamins Neugierde ist geweckt und sie beginnen nach der Empfängerin zu suchen.

Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen. Zunächst lernen wir Katie in Kalifornien im Jahr 1989 kennen, die mit diesem geheimnisvollen Brief zu Benjamin kommt. Parallel dazu lernen wir Christoph kennen. Er ist in einem Waisenhaus in Wien aufgewachsen. Bei Familie Faber, in einem österreichischen Dorf im Jahre 1938, fühlt er sich zum ersten Mal heimisch. Er entdeckt sogar den jüdischen Glauben der Fabers für sich. Schnell wird der Zusammenhang dieser Erzählstränge klar – die Briefmarke!
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war angenehm und flüssig zu lesen und zudem sehr fesselnd. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und besitzen Tiefe. Schnell konnte ich mich in sie hineinversetzen. Auch die Atmosphäre, vor allem die Österreichs, wirkt sehr authentisch. Beim Lesen wird man selbst ins Jahr 1938 versetzt. Auch die Szenen des Mauerfalls 1989 sind sehr authentisch beschrieben. Das fand ich besonders interessant, dass auch der Mauerfall ein Thema ist. Diese Kombination aus Zweiter Weltkrieg und Mauerfall fand ich klasse. Es zeigte, wie oft es in Deutschland dazu kam, dass Menschen voneinander getrennt wurden.
Die Erzählperspektive wechselt immer wieder. Einmal ist es ein allwissender Erzähler, ein anderes Mal spricht die handelnde Person selbst. Das war teilweise etwas verwirrend, aber hat immer gut gepasst. So behält der Leser den Überblick, weiß aber dennoch was einzelne Charaktere denken und fühlen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Eine ergreifender Reise!

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Schon als kleines Mädchen geht Katie mit ihrem Vater auf Flohmärkten und in Trödelladen, immer auf der suche nach kostbare Briefmarken. Eine Schatzsuche unter tausenden kleinen Papierquadraten was Katie ...

Schon als kleines Mädchen geht Katie mit ihrem Vater auf Flohmärkten und in Trödelladen, immer auf der suche nach kostbare Briefmarken. Eine Schatzsuche unter tausenden kleinen Papierquadraten was Katie nie verstanden hat, was genau ihr Vater suchte. Als ihr Vater schwer an Alzheimer erkrankte, vertraut er der ganzen Kisten voller Sammlung Katie an. Katie, die immer noch nicht weiß, was sie mit der Sammlung machen soll, beschließt sie bei einem Philatelist wertzuschätzen und bringt sie zu Benjamin. Er soll herausfinden, ob sich unter den vielen Marken doch ein Schätzchen befindet. Und tatsächlich entdeckt Benjamin einen vergilbten ungeöffneten Brief, der mit einer seltsamen und untypischen Briefmarke aus den Dreißigerjahren versehen ist. Auf dem Marke ist der Stephansdom abgebildet mit kaum Sehbahren Edelweiß, was Benjamin merkwürdig findet. Benjamin hat nie an Zufällen glaubt und beschließt dem Geheimnis des Briefs auf die Spur zu gehen. Katie dagegen glaubt das es eine Zeitverschwendung ist, dennoch willigt sie nur ein, weil sie endlich verstehen möchte, warum ihre Vater die Sammlung über alles liebt. Aber die beiden ahnen nicht, dass sie ihre Spurensuche ins Österreich des Jahres 1938 führen wird, genau an den Ort, an dem ein junges paar einst begegnete und sich ewige liebe versprach...

Ich muss zugeben, bin sehr skeptisch an den Buch herangetreten. Ich meine, seit Jahrzehnten schreibt man die Bücher über den Zweiten Weltkrieg, da denkt man, gibt es überhaupt noch irgendwelche Ecken, die im dunkel geblieben sind? Und noch dazu, eine junge Amerikanische Autorin über das Thematik schreibt, ob das gut geht? Und ob das geht! Bin begeisterst! Als erfahrener Leser merkt man schnell, wie sorgfältig und gründlich die Autorin recherchiert hat. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Kapitelweise reist man zwischen dem Jahr 1938 nach Österreich und in dem Jahr 1989 nach Los Angeles, welcher den Leser sehr guten Einblick jeweiligen geschehen ermöglicht und diese zwei Erzählstränge sind so gut verknüpft, sodass sie richtig ineinander übergehen. Die Autorin hat schwierige Themen wie Krieg, Antisemitismus und Krankheiten ausgesucht aber ordentlich mit Mut, Hilfsbereitschaft und mit Liebe gewürzt, so dass man nicht nur traurig rein blickt sondern oft schmunzelt. Ihr Schreibstil ist leicht und locker, so dass man ohne Verständnisprobleme lesen kann. Alle Charaktere sind sehr sympathisch und bildhaft aber mir hat das besonders starke Protagonistinnen sehr gut gefallen. Die Komplette Geschichte ist schon ein bisschen vorhersehbar. Aber mich hat es nicht gestört, weil gewisse Spannung auch dabei war, wobei man einfach weiter lesen möchte. Im Großen und ganzen ist es ein sehr gut gelungener, bewegender Roman. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.10.2018

Der Schatz

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Los Angeles 1989: „Die Marken waren mein Ein und Alles.“ (S. 23) sagt Katies Vater, als sie ihm erzählt, dass sie seine Sammlung veräußern will. Das ist an einem guten Tag, an dem er sie erkennt und sich ...

Los Angeles 1989: „Die Marken waren mein Ein und Alles.“ (S. 23) sagt Katies Vater, als sie ihm erzählt, dass sie seine Sammlung veräußern will. Das ist an einem guten Tag, an dem er sie erkennt und sich erinnern kann, denn er leidet an Demenz. In ihrer Kindheit sind sie jeden Sonntag losgezogen, um auf Flohmärkten und bei Haushaltauflösungen nach besonderen Briefmarken zu suchen. Jetzt hofft sie, dass sich wirkliches etwas Wertvolles in der Sammlung befindet.
Bis auf eine ungewöhnliche Marke (die auf einem ungeöffneten, nie abgeschickten Brief klebt) fällt dem Händler Benjamin Grossmann nichts auf. Aber „die Eine“ hat es in sich. Sie muss um 1938 in Österreich entstanden sein. Im eigentlichen Bild versteckt sich ein Edelweiß – das deutet lt. Benjamin darauf hin, dass es sich um einen Liebesbrief handelt. Aber er sagt Katie auch, dass die Marke so nie gedruckt wurde. Warum gibt es sie dann aber? „Vielleicht waren die Geschichten hinter den Marken der eigentliche Schatz.“ (S. 123) Die Suche führt die Beiden weit in die Vergangenheit.

Die Geschichte hat mich sehr bewegt. Jillian Cantor verwebt darin geschickt zwei Zeitebenen und Handlungsstränge. Da ist zum einen Katie, die 1989 unbedingt den Graveur der Marke oder die Empfängerin des Briefes finden möchte. Gleichzeitig fällt in Berlin die Mauer und ihre Großmutter träumt davon, noch einmal ihre Heimat zu sehen, denn auch sie musste als Jüdin im 2. WK fliehen und konnte / wollte danach nicht in de DDR zurückkehren.
Die zweite Ebene spielt in 1938 Österreich. Der ehemalige Waisenjunge Christoph hat beim jüdischen Briefmarkengraveur Friedrich Faber und dessen Familie endlich eine Lehrstelle und ein Zuhause gefunden. Doch dann wird Österreich an Deutschland „angeschlossen“ und die Fabers sind in Gefahr.

„Das Mädchen mit dem Edelweiß“ ist extrem spannend geschrieben. Ich habe mit Katie und Benjamin auf ihrer Suche mitgefiebert. Katie ist eine zutiefst verunsicherte und einsame Frau. Ihr Mann lässt sich gerade scheiden, weil sie sich nur noch um ihren erkrankten Vater gekümmert und dabei ihre Ehe vernachlässigt hat. Ihr Vater lebt in der Vergangenheit und erkennt sie kaum noch. Ihren Glauben lebt sie seit Jahren nicht mehr, da ihr Mann kein Jude war. Sie hat ihre Wurzeln verloren.
Durch die Suche und die Konfrontation mit der Vergangenheit versteht Katie endlich, was ihre Vorfahren mit der Flucht alles aufgeben mussten, was Heimat eigentlich bedeutet – und findet sich selbst wieder.

Jillian Cantor beschreibt sehr mitreißend, wie die Nazis gegen die österreichischen Juden vorgegangen sind und wie geschickt diese sich dagegen gewehrt haben. Sehr interessant fand ich ihren Blick als Amerikanerin auf die Wende- und Nachwendezeit der DDR, da ich dort aufgewachsen bin.

Meine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Mein Lesehighlight 2018

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Eigentlich war es hier der Originaltitel, der mich neugierig gemacht hatte. The lost letter, das klingt irgendwie geheimnisvoll aber auch nach sehr viel Gefühl. Mit diesen Erwartungen bin ich an den Roman ...


Eigentlich war es hier der Originaltitel, der mich neugierig gemacht hatte. The lost letter, das klingt irgendwie geheimnisvoll aber auch nach sehr viel Gefühl. Mit diesen Erwartungen bin ich an den Roman getreten und wurde nicht enttäuscht.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der erste Handlungsstrang spielt in Österreich um 1938. Hier wird nun jeder sofort an Krieg, Not und Elend denken. Richtig! Aber auch eine sehr interessante und spannende Geschichte, die eben außerdem der gewöhnlichen Kriegsgeschichten spielt. Dort habe ich auch zum ersten Mal von einem Briefmarkengraveur gehört bzw. gelesen. Okay, ich muss aber auch sagen, dass ich mir zuvor nie darüber Gedanken gemacht hatte, wie diese Motive zur Briefmarke werden.

Sehr interessant fand ich hier auch den Weg vom Motiv zurück zum Hersteller. Und dieses einzig und allein durch das Edelweiß.

Der zweite Handlungsstrang spielt in Los Angeles um 1989. Diese Geschichte hat mich noch mehr berührt, wohl auch, wegen der Demenz mit der Kates Vater zu kämpfen hat. Wobei, eigentlich kämpft ja Kate. Und zwar gegen die Vergessenheit der Geschichte, ihrer Geschichte.

Auch in diesem Handlungsstrang habe ich etwas dazu gelernt, nämlich die Sprache der Briefmarken. Hattet ihr nicht auch schon mal eine Briefmarke falsch herum geklebt? Oder einfach ein bisschen schräg geklebt? Aber wusstet ihr, dass dieses ein geheimes Zeichen ist? Ein Zeichen, das Leben retten konnte?

Beide Handlungsstränge laufen parallel und fügen sich wunderbar ineinander. Man begleitet somit permanent alle Protagonisten auf ihren Wegen, was die Geschichte umso spannender macht.

Alle Personen waren sehr bildhaft beschrieben, so dass sich Stimmungen und Handlungen immer nachvollziehen konnte, und ich auch teilweise wirklich mitgelitten habe.

Gerade am Schluss musste ich mir ein kleines Tranchen verkneifen, da mich die Geschichte wirklich emotional berührt hatte.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Ich möchte direkt auf den Titel zu sprechen kommen. DAS MÄDCHEN MIT DEM EDELWEIß - Anfangs dachte ich, dass es sich um einen Bergroman handeln würde, ein Blick auf das Cover zeigte jedoch, dass ich mich im Zeitraum des zweiten Weltkriegs befinden sollte. Der Blick auf den Originaltitel machte die Geschichte vollends klar, so dass ich sagen kann, dass dieser Originaltitel absolut passend ist. Auch für den deutschen Titel sollte man das Buch gelesen haben, um den Hintergrund besser zu verstehen.

Die Farben wurden wohl absichtlich blass gehalten, um die Frau bzw. den Titel in den Vordergrund zu stellen.

Der Klappentext bezieht sich auf den Anfang der Geschichte des zweiten Handlungsstrangs und wurde sehr ansprechend formuliert, so dass es schon ein bisschen neugierig macht.


? Fazit ?



Ein toller, emotionaler Roman, den ich hinter dem Klappentext so nicht vermutet hatte. Der Klappentext vermittelt eine Geschichte, wie sie schon dutzendfach niedergeschrieben wurde, hier nun aber, erwartet den Leser etwas völlig anderes.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seite von der Story begeistert und wollte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Eine großartige Story, die mich auf jeden Fall noch einige Zeit begleiten wird.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Einem geliebten Menschen ein Edelweiß zu überreichen ist eine tiefempfundene Liebesoffenbarung ...

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Immer, wenn man denkt, man hat die Thematik um den Zweiten Weltkrieg nun wirklich aus jedem Blickwinkel beleuchtet, kommt wieder eine tolle Autorin daher und straft einen Lügen! Die mir bis dato unbekannte ...

Immer, wenn man denkt, man hat die Thematik um den Zweiten Weltkrieg nun wirklich aus jedem Blickwinkel beleuchtet, kommt wieder eine tolle Autorin daher und straft einen Lügen! Die mir bis dato unbekannte Jillian Cantor hat mich schwer beeindruckt mit ihren detaillierten und sehr gefühlvollen Beschreibungen über den jungen Lehrling Christoph, der – verliebt in Elena – zu einer Stärke heranwächst, die ihresgleichen sucht. Doch auch der Erzählstrang der Gegenwart im Jahr 1989 ist fesselnd und abwechslungsreich. 1989 ist das Jahr des Umbruchs für die Welt – insbesondere natürlich für Deutschland. Die Mauer fällt! Mit ihr wird die Grenze aufgehoben und Deutschland wird zusammenwachsen. Gleichzeitig geht es aber Kathies Vater mit seiner Alzheimer Krankheit immer schlechter. Obwohl körperlich noch fit, zieht er sich geistig immer mehr in seine eigene Welt zurück. Auf berührende Weise lässt uns die Autorin daran teilhaben. Dieses Buch vereint so viel Information in sich ohne auch nur einmal langweilig oder gar langatmig zu sein. Ich freue mich, dass ich hier dabei sein durfte.