Vom Leben und Sterben
In „Umwege des Lebens“ von Jodi Picoult geht es um das Hinterfragen von Lebensentscheidungen um das Leben und das Sterben.
Dawn Edelstein, glücklich verheiratet und Mutter einer Teenager-Tochter arbeitet ...
In „Umwege des Lebens“ von Jodi Picoult geht es um das Hinterfragen von Lebensentscheidungen um das Leben und das Sterben.
Dawn Edelstein, glücklich verheiratet und Mutter einer Teenager-Tochter arbeitet als Sterbe Doula. Sie begleitet Sterbende und ihre Angehörigen auf ihrem letzten Weg und tut dies mit viel Engagement und Leidenschaft. Es ist sozusagen ihre 2.Berufung , denn eigentlich wollte sie Ägyptologin werden und war auch schon auf Ausgrabungen dabei, als sie ein Schicksalsschlag ereilte und ihr Leben eine grundlegend andere Richtung nahm. Ihre 1. große Liebe, Wyatt, aus ihrer Zeit in Ägypten hat sie jedoch nie vergessen.
Lassen sich die Weichen, die man im Leben gestellt hat tatsächlich nochmal verändern? Hätte sie ein besseres Leben führen können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte?
Als Dawn einen Flugzeugabsturz überlebt, muß sie für sich selbst herausfinden, ob sie ihr Leben weiterführen kann wie bisher oder ob es mit Wyatt vielleicht eine 2 Chance gäbe. Deshalb fliegt sie nach Ägypten, wo Wyatt inzwischen aufgestiegen ist zum Ausgrabungsleiter.
Der Leser erfährt viel über Ägypten, Mumien und Hieroglyphen über altägyptischen Glauben und das Sterben. Ein Interesse an diesen Themen ist bei diesem Roman also schon von Vorteil. Da Dawn‘s Ehemann Quantenphysiker ist, erfährt man auch die ein oder andere Theorie auf seinem Wissensgebiet.
Am interessantesten fand ich allerdings Dawn‘s Tätigkeit als Sterbe Doula und ihre Interaktion mit ihrer Klientin Win, einer Künstlerin.
Jodi Picoult schreibt ohne Zweifel tolle Romane, deren Besonderheit es ist, dass sie zu einem Thema stets mehrere Seiten intensiv beleuchtet und ihre Geschichten so eine hervorragende Diskussionsgrundlage bilden können.
Diesen Roman fand ich eher untypisch für die Autorin und er konnte mich auch nicht wirklich abholen. Obwohl Jodi Picoult gewohnt unterhaltsam und flüssig erzählt, brachten mich ihre wirren Zeitsprünge durcheinander. Auch wurde das Lesevergnügen durch Logiklücken und nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Protagonisten für mich sehr getrübt. Leider empfand ich den offenen Schluss ebenfalls als unbefriedigend.
Ich bin wirklich ein Fan von Jodi Picoult‘s Romanen, aber dieser gehört für mich definitiv zu ihren schwächeren Werken . Schade!