Cover-Bild Die Welt in allen Farben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783959673402
Joe Heap

Die Welt in allen Farben

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Für alle, die die Welt aus einer neuen Perspektive sehen wollen

Nova hat viele Fähigkeiten. Sie spricht fünf Sprachen. Sie weiß, welche Zutaten auf ein gutes Sandwich gehören. Sie erkennt einen Lügner am Klang seiner Stimme.
Aber eines kann sie nicht: sehen.
Als eine Operation ihr die Sehkraft schenkt, findet sich die selbstbewusste junge Frau plötzlich nicht mehr zurecht. Die Sehenden scheinen mühelos Regeln zu befolgen, die sie sich erst erarbeiten muss. Dann begegnet ihr Kate, deren Vergangenheit ebenfalls von Dunkelheit geprägt war. Wenn Nova in Kates Augen schaut, erkennt sie zum ersten Mal, was Liebe ist – und wie es sich anfühlt, um sie zu fürchten.

»Eine zauberhafte Geschichte, die uns die Welt buchstäblich mit anderen Augen sehen lässt.« freundin

»Ein berührendes und gleichzeitig überraschendes Buch, das dem Leser eine Weile in Erinnerung bleiben dürfte« Weser Kurier

»Ein sanftes, intensives Drama über Liebe und die unerwarteten Orte, an denen man sie findet.« Sunday Express

»Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die dich die Welt auf völlig neue Weise sehen lassen wird.« Daily Mail

»Absolut brillant!« Sun

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2019

Bunte laute Welt

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In "Die Welt in allen Farben" erzählt Autor Joe Heap die Geschichte zweier junger Frauen, die gemeinsam den Weg aus der Dunkelheit beschreiten. Jede von ihnen ist auf ihre Weise in der Dunkelheit gefangen ...

In "Die Welt in allen Farben" erzählt Autor Joe Heap die Geschichte zweier junger Frauen, die gemeinsam den Weg aus der Dunkelheit beschreiten. Jede von ihnen ist auf ihre Weise in der Dunkelheit gefangen und nur gemeinsam gelingt ihnen der Weg zurück.

Joe Heap gelingt mit diesem Buch eine ungewöhnliche Geschichte - eine Reise aus den Schatten hinein ins Licht, voller Dramatik, Liebe und Leid. Dem Leser werden auf dieser Reise spannende, rührende, verletzliche und höchst dramatische Einblicke in die Welt der beiden Protagonistinnen zuteil, die unerwarteter nicht hätten sein können.

Neben den positiven Eindrücken, die die Protagonisten und die Handlung selbst hinterlassen, macht vor allem der Schreibstil Lust dieses Werk zu lesen.
Ein kleines Manko, welches aber aufgrund der vielen positiven Eindrücke zu vernachlässigen ist, sind die kleineren Längen, die das Buch ab und an aufweist.
Alles in allem sicher keine leichte Lektüre oder gar ein Buch für zwischendurch.

Aber trotzdessen oder gerade deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Sehr berührendes und eindrucksvolles Debüt

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"Die Welt in allen Farben" ist der Debütroman von Joe Heap und erscheint im September 2019 im HarperCollins Verlag.


Die junge Nova spricht fünf Sprachen und arbeitet als Dolmetscherin am Gericht. Sie ...

"Die Welt in allen Farben" ist der Debütroman von Joe Heap und erscheint im September 2019 im HarperCollins Verlag.


Die junge Nova spricht fünf Sprachen und arbeitet als Dolmetscherin am Gericht. Sie erkennt einen Lügner am Klang seiner Stimme, nur sehen kann sie nicht, denn sie ist von Geburt an blind.

Durch eine Operation kommt die Sehkraft zurück, doch dieses Sehen bereitet Nova große Schwierigkeiten, sie findet sich plötzlich in einer Welt voller Bilder nicht mehr zurecht.

Auch Kates Vergangenheit war von Dunkelheit geprägt. Beide Frauen lernen sich kennen und gemeinsam überwinden sie die Hürden des Sehens und helfen sich, mit ihren Augen das Schöne der Welt wahrzunehmen.


Blindheit ist für Sehende ein Rätsel, doch wie geht es Blinden, wenn sie wieder sehen können? Auch das ist mit Schwierigkeiten verbunden. Diese optischen Eindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden. Was bedeuten Farben, Formen und menschliche Züge?

Genauso ergeht es der Protagonistin Nova. Sie ist von Geburt an blind, doch sie ist optimistisch und zufrieden und ihr Leben verläuft auch ohne Sehkraft in geordneten Strukturen, sie hat einen Job und findet sich in ihrer Umgebung gut zurecht. Als ihr eine Operation die Sehkraft zurück gibt, hat sie große Schwierigkeiten, sich in der Welt der "Sehenden" zurecht zu finden. Der Autor zeigt sehr eindrucksvoll ihre Situation, ihre Bedenken und ihre Fragen, sodass man sich ihrer Figur sehr nahe verbunden fühlt.


Kate hat dagegen ein ganz anderes Schicksal, auch sie lebt in einer Dunkelheit, doch diese unterscheidet sich von Novas Welt. Es sind Gründe wie häusliche Gewalt und ein unerfülltes Leben, die Kates Leben dunkel machen.

Das Kennenlernen der Beiden ist eine Art Liebesgeschichte, Nova ist lesbisch, Kate ist noch in ihrer Ehe gefangen.

Der Roman beschreibt, wie sich die Frauen den Weg ins Leben öffnen und sich verändern. Entscheidender war für mich aber die intensive Darstellung der Sichtweise vom Sehen, hier benutzt der Autor Novas sogenannte "Sehregeln", fast 400 an der Zahl, die das Sehen bewusst in vielen Facetten hinterfragen. Der Autor nimmt das selbstverständliche Sehen zur Grundlage und versetzt den Leser in die Lage, bewusst über das Sehen nachzudenken. Bei diesen Sehregeln gibt es eine zahlenmäßige Unstimmigkeit, nach der 389. Sehregel auf Seite 369 folgt die 399 (Seite 377). Hier müsste man noch nachbessern.


Auch wenn ich mich in die Figuren etwas hineindenken konnte, so konnte ich manches Handeln nicht nachvollziehen. Kates Eheprobleme werden von ihr verschwiegen, sie redet auch mit Nova nicht darüber. Mit ihr bin ich während des Buches nicht warm geworden, denn sie lässt den Blick darauf nicht wirklich zu. Andere Figuren spielen in dem Buch eine untergeordnete Rolle, dabei hätten sie einiges zur Handlung beitragen können und auch die anfängliche Liebesgeschichte verblasst immer mehr.

Am Ende kommt es dann noch einmal zu einer dramatischen Aktion, die sehr überraschend für einen besonderen Abschluss der Geschichte sorgt.


Für ein Debüt hat sich der Autor hier sehr gut geschlagen und mit der Schilderung von Sinneseindrücken mal eine ganz andere Sichtweise aufgezeigt.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Vom Leben, Lieben und vielen Schwierigkeiten

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Die Welt in allen Farben von Joe Heap erzählt die Geschichte von Nova, Nova, die von Geburt an nur Schemen sehen kann und die Möglichkeit bekommt durch eine OP sehen zu können.

Nova ist eine ...

Die Welt in allen Farben von Joe Heap erzählt die Geschichte von Nova, Nova, die von Geburt an nur Schemen sehen kann und die Möglichkeit bekommt durch eine OP sehen zu können.

Nova ist eine Protagonistin, welche man nur gern haben kann. Sie sprüht über vor Lebensfreude, ist optimistisch, gleichzeitig aber auch nachdenklich und tiefgründig. Ihr Leben verläuft in gut strukturierten Bahnen, ein Leben in dem sie sich in ihrer Umgebung problemlos zurechtfindet.

Dem Autor gelingt es faszinierend gut mich als Leserin mit in die Welt der blinden Nova zu nehmen.

Nach der OP ist Novas Welt nicht mehr so wie sie einmal war, ihr wird der Boden unter den Füßen weg gezogen-alles was sie sich erarbeitet hatte, gilt in der Welt der "Sehenden" plötzlich nicht mehr.
Sehr eindringlich werden ihre Schwierigkeiten geschildert, so dass ich es gut nachempfinden konnte wie sie sich emotional fühlen muss.

Im Krankenhaus trifft sie auf Kate, die in einer anderen, fast selbstgewählten Dunkelheit lebt. Zwischen den beiden Frauen knistert es ziemlich schnell, für Kate, die verheiratet ist eine völlig neue Erfahrung. Nova, die lesbisch ist zieht sich zurück nachdem sie von Kates Ehe erfährt.
MIr persönlich hat es sehr gut gefallen, dass der Autor die Homosexualität nicht als etwas aussergewöhnliches darstellt- sondern als normal.

An einem Punkt wendet sich die Geschichte allerdings zu einem Krimi, was ich persönlich nicht gebraucht hätte. Für mich war dies kein Spannungsroman, sondern ein ruhiger und ausführlicher Roman über die faszinieren Verwandlung zweier Frauen mit allen Höhen und Tiefen die solch ein Geschehen mit sich bringt.

Mir hat dieses Debut sehr gut gefallen, allerdings noch mit Luft nach oben.





Veröffentlicht am 26.08.2019

Nichts für leichte Stunden

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Nova ist von Geburt an blind, aber sie hat ihr alltägliches Leben perfekt im Griff, kennt Wege und Wohnung auswendig, spricht fünf Sprachen fließend und hört aus jeder dieser Sprachen heraus, ...

Nova ist von Geburt an blind, aber sie hat ihr alltägliches Leben perfekt im Griff, kennt Wege und Wohnung auswendig, spricht fünf Sprachen fließend und hört aus jeder dieser Sprachen heraus, wenn Menschen sie anlügen. Doch als sie von einer Methode erfährt, durch die sie höchst wahrscheinlich sehen kann, entschließt sie sich den Schritt in die Welt der Sehenden zu wagen.

Kate wiederum lebt mit ihrem Mann zusammen, in einer kleinen Wohnung in London. Auch sie scheint ein schönes Leben zu führen. Das erste gemeinsame Eigenheim ist so gut wie fertiggestellt, so dass dem perfekten Familienleben nichts mehr im Wege stehen sollte. Doch ihr Leben ist nicht so vollkommen, wie man vielleicht meinen könnte. Denn nach einem folgenreichen Streit findet sich Kate in einer Klinik wieder, wo sie das erste Mal auf Nova trifft. Beide fühlen sich schnell zueinander hingezogen und beschließen nach einiger Zeit gemeinsam, der persönlichen Dunkelheit zu entfliehen.

Zu Beginn des Buches lernen wir beide Frauen abwechselnd besser kennen und bereits da scheint sich abzuzeichnen, dass Kates Leben nicht wie geplant verläuft. Ihr Mann hat Geheimnisse vor ihr und verteidigt diese mit allen Mitteln. Kate kommt dabei unglaublich naiv rüber, denn während es dem Leser zunehmend unwohler wird, versucht sie weiterhin ihren Alltag zu leben, wie sie es gewohnt ist, was aber alles nur noch schlimmer macht. Novas Lernprozess und die Entwicklung ihrer Sehfähigkeit tritt dabei Stück für Stück in den Hintergrund. Zumindest kommt es einem so vor, denn Kates Erlebnisse scheinen so viel schwerer zu wiegen, als Novas anfängliche Verwirrung über geometrische Grundformen.

Die von ihr dafür aufgestellten Sehregeln, waren durchaus ein schönes Detail – hat man doch erkennen können, welchen Blickwinkel ehemals Blinde auf die Welt haben und dabei Dinge erkennen, die für Sehende ganz normal sind – aber zu dem eigentlichen Verlauf der Geschichte haben sie, in meinen Augen, nicht viel beigetragen. Gut dagegen fand ich, dass die wichtige Rolle, die Kate auf Novas Weg immer wieder spielt, des Öfteren zur Sprache kommt und man doch sehen kann, dass die Beziehung der Beiden nicht nur einseitig ist.

Im gesamten Verlauf des Buches springt die Geschichte oft über Monate hinweg und gibt so immer wieder nur einen Einblick in das aktuelle Leben der beiden Frauen, was angesichts des Zeitraums, in dem die Geschichte spielt, durchaus Sinn macht. Aber auch wenn sich in den übersprungenen Zeitabschnitten nicht viel getan haben mag, so hatte ich persönlich doch das Gefühl, etwas in der Entwicklung der Charaktere verpasst zu haben, da ich manche Reaktionen von ihnen nicht mehr ganz nachvollziehen konnte. Die ein oder andere interessante Begebenheit wird später auch gar nicht mehr aufgegriffen und man bleibt über den Ausgang im Ungewissen.

Das Ende des Romans ist dann nochmal sehr spannend aber auch beängstigend zugleich, allerdings für mein Leseempfinden etwas zu plötzlich. Die große Konfrontation sticht dabei aus der Erzählung hervor und mutet zudem leider etwas zu übertrieben heldenhaft an und ich habe mich gefragt, wo diese Wandlung auf einmal herkommt.

Beim Lesen des Klappentextes hatte ich anfänglich etwas ganz anderes erwartet und ich war sehr überrascht, als was sich der Roman dann herausgestellt hat. Joe Heap hat einen wunderbaren Erzählstil, der es mir sehr leicht gemacht hat, das Buch zu lesen und ich gar nicht gemerkt habe, wie ich die Seiten nur so verschlinge. Die Atmosphäre und die immerwährenden Gefühle kamen unglaublich gut rüber und ich musste des Öfteren schwer schlucken, denn für meinen Geschmack war es dadurch doch etwas zu bedrückend.
Er greift auch Themen auf, wie Gewalt, Herkunft und die Einstellung zu Homosexualität, die nicht oft in Romanen behandelt werden und wenn, dann sicher nicht in der Kombination und Tiefe, was mir ebenfalls zugesagt hat.

Alles in Allem ein schön geschriebener Roman, bei dem es einem, dank des Schreibtalents des Autors, richtig unheimlich werden kann.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Idee besser als Umsetzung

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Nova ist seit ihrer Geburt blind und wurde gerade operiert, um die Sehkraft zu erlangen. Obwohl sie sehen kann, versteht sie nicht, was sie sieht und muss lernen, ihre Visionen zu interpretieren. Kate ...

Nova ist seit ihrer Geburt blind und wurde gerade operiert, um die Sehkraft zu erlangen. Obwohl sie sehen kann, versteht sie nicht, was sie sieht und muss lernen, ihre Visionen zu interpretieren. Kate versucht ihre eigenen Hindernisse zu überwinden. Nach einer Kopfverletzung bringt ein erlittenes Traum eine erstickende Blindheit in ihr Leben, und auch sie muss lernen wieder zu „sehen“.

Es ist sehr gut und einfach geschrieben, so dass ich mich schnell in die Geschichte einlesen konnte. Fließend und leicht ließen sich die Seiten eine nach der anderen umblättern. An manchen Stellen war die Geschichte verwirrend, denn es wirkte, als ob der Autor selber nicht wisse, in welche Richtung sein Buch gehen soll. Es gibt Phasen die gut beginnen und eindringlich sind, dann kommen Pausen und neue Richtungen werden eröffnet, um an Ende dann wieder zur Anfangsgeschichte zu gelangen, so dass manche Handlungsstränge sich wie separate Geschichten anfühlen. Hin und wieder kommt ein Gefühl von anbahnenden Intrigen und Spannungen, das Tempo nimmt schnell zu, doch lässt es genauso schnell wieder nach.

Novas Geschichte ist faszinierend und der Autor leistet hervorragende Arbeit, indem er sicherstellt, dass es dem Leser möglich ist, sich in die Protagonistin einzufühlen. Nova ist eine Figur, die sehr einfach zu mögen ist. Sie sprudelt voller Energie, ist lustig und ihre gute Laune ist ansteckend. Im gesamten Buch verstreut sind Novas „Sehregeln“ die sich mit der Zeit ansammeln. Ihre Regeln geben dem Leser eine alternative Perspektive und bringen eine gewisse Tiefe in den Roman. Ihre kindliche Unschuld mit der sie auf ihre einzigartigen Erfahrungen reagiert sind bezaubernd. Die Schwierigkeiten die Nova nach ihrer OP durchlebt sind gut beschrieben, ihre Probleme mit ihrer neuen Fähigkeit nachvollziehbar.
Es war schwieriger mich auf Kates Charakter einzulassen. Sie schleppt viele Dämonen mit sich, die sie anfänglich nicht gegenüber treten will. Die Freundschaft und Romantik zu Beginn haben mir gut gefallen, denn die Anziehungskraft war nicht zu übersehen. Der Funke zwischen den beiden Frauen verblasste aber im Verlauf der Handlung, als das Buch eine Krimi-Wende annahm. Die Geschichte fühlte sich langwierig an und ich habe nur darauf gewartet, wann das Offensichtliche geschehen wird. Als es dann passierte, wirkte es fast schon übertrieben und zu dramatisch.

Mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus auf Nova und das Wunder, dass sie wieder sehen konnte, gerichtet wäre. Insgesamt ist dies eine ziemlich originelle und bewegende Geschichte mit zwei Protagonistinnen, die auf eine radikale Reise der Selbstfindung gehen und nicht nur zu sich, sondern auch zueinander finden. Der Autor macht einem bewusst, wie es als selbstverständlich angesehen wird, sehen zu können und eröffnet einem somit eine neue Sichtweise.