Allein muss nicht sein
Das kleine Schwein fühlt sich allein. Es malt sich ein Pferd, das aus dem Bild herausspringt. Trotzdem jammert das Schwein weiter. So machen sich Schwein und Pferd auf den Weg und treffen draußen auf jede ...
Das kleine Schwein fühlt sich allein. Es malt sich ein Pferd, das aus dem Bild herausspringt. Trotzdem jammert das Schwein weiter. So machen sich Schwein und Pferd auf den Weg und treffen draußen auf jede Menge lustige Gesellen, die sich ihnen anschließen. Doch das Schwein bemerkt immer noch nicht, dass es nichts mehr zu klagen gibt, bis das Pferd es mit dem Rüssel darauf stößt, wie viele Freunde es gefunden hat.
Das schlichte Cover in himmelblau zeigt nur das Schwein, allein. Und damit passt das Bild schon mal super zur Geschichte. Superschön ist die Schrift mit dem Ringelschwänzchen. Überhaupt mag ich solche Details, die man auch in den Illustrationen im Buch wiederfindet. Die Zeichnung zur Geschichte sind recht abwechslungsreich, obwohl sie oft nur mit wenigen Strichen aufs Papier gebracht wurden. Andere Elemente wie das Pferd sind wie eine Kinderzeichung in Wachsmalkreide gemalt. Das hängt mit dem Verlauf der Geschichte zusammen, in der das Schwein, das Pferd malt, bevor es lebendig wird und in seiner gemalten Optik aus dem Bild steigt. Die Bilder werden immer dichter und wimmeliger, je mehr Wesen und Tiere sich dem Zug anschließen und bilden damit einen guten Kontrast, der die gegensätzlichen Situationen am Anfang und am Ende sehr gut wiedergibt.
Der komplette Text ist in Reimform verfasst, was meine Kinder besonders gern mögen, weil sie nach kurzer Zeit schon mitsprechen können. Hier geht das besonders gut, da der Anfange der Geschichte sich immer wiederholt und dann für den neuen Teilnehmer am Freundeszug einfach eine Strophe angehängt wird. Leider hat das Schwein in seinem Selbstmitleid gar nicht bemerkt, dass nicht nur die Illustration allen Raum einnimmt, sondern auch der Text über alle Freunde kaum noch auf die Seite passt. So muss das Pferd nachhelfen und es darauf hinweisen, dass da genug Tiere und Wesen um ihn sind, es muss sich nur auf sie einlassen, anstatt Trübsal zu blasen. Ein mutmachendes Bilderbuch für Kinder, die sich schwer tun mit dem Alleinsein. Es ist gar nicht so schwer, Freunde zu finden. Nach dem Motto:
Allein das muss nicht sein, such dir doch ein Pferd, das ist die Mühe wert. Bald geht noch einer mit und schon seid ihr zu dritt...
5 Sterne