Ein wenig zäh
Klappentext:
Hanna Duncker ist zurück auf Öland. Hier in ihrer Heimat kennt man sie nur als die Tochter von Lars Duncker, dem Mann, der vor sechzehn Jahren einen grausamen Mord beging. Inzwischen ist ...
Klappentext:
Hanna Duncker ist zurück auf Öland. Hier in ihrer Heimat kennt man sie nur als die Tochter von Lars Duncker, dem Mann, der vor sechzehn Jahren einen grausamen Mord beging. Inzwischen ist Hanna diejenige, die Verbrecher jagt. Ihr erster Fall auf Öland: Ein toter Teenager, mitten in der Nacht erstochen an einem beliebten Ausflugsziel. Und niemand kennt seine Mutter besser als Hanna. Die Ermittlungen werden für Hanna zu einer Abrechnung mit ihrer eigenen Jugend, und Nachforschungen im Fall ihres Vaters reißen alte Wunden auf. Nicht alle sind froh darüber, dass die Tochter von Lars Duncker zurückgekehrt ist.
Von Stockholm zurück in die Heimat nach Öland, kein leichter Schritt für Hanna. Vor sechzehn Jahren ist sie einfach verschwunden, hat sich nicht mal von ihrer besten Freundin verabschiedet. Dabei war Rebecka damals nahezu die Einzige, die noch zur ihr gehalten hat. Und nun muss Hanna Rebecka gleich an ihrem ersten Tag bei der Polizei von Öland die Nachricht überbringen, dass ihr fünfzehnjähriger Sohn Joel tot aufgefunden wurde. Anscheinend wurde er erstochen und an einem beliebten Rastplatz abgelegt. Keine leichte Aufgabe, denn das Wiedersehen mit der früheren Freundin konfrontiert Hanna auch mit ihrer eigenen Vergangenheit.
Gut, dass auf dem Cover nicht "Thriller" steht, denn das würde falsche Erwartungen wecken. "Kriminalroman" trifft es schon besser, vielleicht aber noch eher "Psychologischer Spannungsroman". Wobei für mich die Spannung in weiten Teilen auf der Strecke bleibt und alles oft ein wenig zäh ist.
Ich muss sagen, mit Hanna wurde ich nicht warm. Sicher ist es hart, wenn der eigene Vater als Mörder verurteilt wird, aber wenn ich dann dorthin zurückkehre, wo alles passiert ist, muss ich doch damit rechnen, dass die Leute mich nicht alle mit offenen Armen empfangen. Natürlich hat Hanna selbst mit dem Mord nichts zu tun, aber als gute Polizistin, als die sie ja dargestellt wird, sollte sie mehr Menschenkenntnis haben und im neuen Job anders auftreten, mit mehr Selbstbewusstsein. Das ist mir besonders im Verhalten gegenüber Erik aufgefallen. Wieso sagt sie ihm nicht direkt am Anfang klar ihre Meinung?
Auch Rebecka war mir nicht wirklich sympathisch. Natürlich tat sie mir leid, weil sie ihren Sohn verloren hat. Aber ihr Verhalten gegenüber Petri, der sich ja wirklich bemüht und ein guter Ehemann zu sein scheint, konnte ich nicht nachvollziehen.
Am besten gefallen haben mir Erik und Joel. Und Hannas Nachbarin Ingrid.
Insgesamt vergebe ich drei von fünf Rosen. Zeitweise zieht sich die Handlung doch in die Länge und viele Grübeleien von Hanna oder Rebecka wiederholen sich. Gefallen hat mir dagegen die Rückblende aus Sicht von Joel, wo dann nach und nach herauskommt, was an seinem letzten Tag passiert ist.
Der Schreibstil an sich ist auch angenehm zu lesen, die Kapitel sind nicht zu lang.
"Nachttod" ist der erste Teil der Krimireihe und ich finde, es ist noch viel Luft nach oben. Mal sehen, ob ich weiterlese. Interessieren würde mich auf jeden Fall, ob Hanna bei ihren Nachforschungen im Fall ihres Vaters eine neue Spur findet.