Cover-Bild Die Farben der Welt
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 442
  • Ersterscheinung: 13.07.2022
  • ISBN: 9783839202500
Johanna von Wild

Die Farben der Welt

Historischer Roman
Nürnberg, 1591. Nach dem Tod ihrer Eltern nimmt der Apotheker Basilius Besler seine Nichte Ida bei sich auf und schickt sie zur Schule. Dort findet sie in der Kaufmannstochter Luisa eine Freundin fürs Leben und entdeckt ihre Liebe zur Malerei. Doch es gibt auch Mädchen, die ihr übel mitspielen.
Zum Studium geht Ida nach Florenz und erhält nach ihrer Rückkehr vom Eichstätter Fürstbischof den Auftrag, Zeichnungen für den Prachtfolianten seines Gartens anzufertigen. Aber Neid und Missgunst bestehen noch immer. Eine Intrige sorgt nicht nur für den Bruch zwischen ihr und Luisa, sondern bringt Ida in Lebensgefahr.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2022

Ida und die Farben der Welt

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„...Zögernd machten die Leute Platz, damit sie sich durchdrängen konnten. Gustaf Gerstner lag mit entblößten Oberkörper schweißgebadet auf den Boden...“

Gustaf ist Schmied. Ein Pferd hatte ihn getreten. ...

„...Zögernd machten die Leute Platz, damit sie sich durchdrängen konnten. Gustaf Gerstner lag mit entblößten Oberkörper schweißgebadet auf den Boden...“

Gustaf ist Schmied. Ein Pferd hatte ihn getreten. Er hat nur noch wenige Minuten zu leben. Zurück lässt er seine Frau und seine zehnjährige Tochter Ida.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den historischen Gegebenheiten an. Jedes Kapitel wird aus der Sicht eines anderen Protagonisten wiedergegeben.
Wir schreiben das Jahr 1591. Wenige Tage nach der Beerdigung des Vaters stirbt Idas Mutter an einer Lungenkrankheit. Ida kommt zu ihrem Onkel, dem Apotheker Basilius Bäsler. Der sorgt dafür, dass Ida in der Lateinschule aufgenommen wird. Dort freundet sich die Kaufmannstochter Luisa mit ihr an, während andere Mädchen wegen ihrer Herkunft auf sie herabsehen. Ihr Onkel steht ihr zur Seite.

„...Ida, es ist nicht wichtig, was jemand ist, sondern nur, ob er ein guter oder ein schlechter Mensch ist. Gustaf war ein guter Mann. Merk dir das...“

Luisas Mutter malt. Sie lässt auch Ida probieren. Schnell stellt sich heraus, dass sie eine Begabung dafür hat.
Sehr gut werden die Lebensverhältnisse wiedergegeben. Durch Ida erfahre ich einiges darüber, wie es in einer Apotheke zuging.

„...Ida nahm sich zunächst die Spanschachteln und Holzstandgefäße vor, die dazu dienten, Rindenstückchen, Wurzeln, Samen und Harze aufzubewahren...“

Der Onkel ermöglicht es Luisa, sich im Malen ausbilden zu lassen. Allerdings ist es den Frauen in Nürnberg verboten, Aquarelle zu malen. Trotzdem sind Idas Zeichnungen bald gefragt. Neid und Missgunst der einstigen Mitschülerinnen sorgen aber weiter für Ärger.
Ida entscheidet sich, nach Florenz zu gehen. Dort dürfen Frauen an der Akademie Kunst studieren. Die Malerin Artemisia Gentileschi, eine historische Person, nimmt sie unter ihre Fittiche. Artemisia selbst war schon durch ein tiefes Tal gegangen, hatte aber jetzt ihre Bestimmung gefunden.
Als besonderes Stilmittel bindet die Autorin Briefe in ds Geschehen ein, die von Florenz nach Nürnberg oder in umgekehrte Richtung geschickt werden.
In Nürnberg wird ihr Onkel beauftragt, für den Fürstbischof einen Prachtfolianten von seinem Garten anzulegen. Als Ida zurückkehrt, bekommt sie den Auftrag, die Zeichnungen dazu zu erstellen. Doch ihre Feindinnen geben keine Ruhe. Es wird haarig für Ida, bis sich endlich alles geklärt hat. Dazu beigetragen hat Amandus Eichhorn:

„...Dem Menschen wohnen viele Eigenschaften inne, die der Teufel zum Vorschein bringen mag: Neid, Habgier, Eifersucht, Hochmut, Wollust und Hass. […] Ihr glaubt, Frauen vereinigen sich mit dem Inkubus […] Doch lasst euch von einem Arzt bestätigen, der die Anatomie studiert hat, dass dies Unsinn ist...“

Ein Personenregister und ein Nachwort ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie gibt einen guten Einblick in die Zeitverhältnisse.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Interessanter historischer Roman

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Dies ist mein vierter historischer Roman von Johanna von Wild alias Biggi Rist. Auch diesmal konnte mich ihr historischer Roman überzeugen.

Ida ist erst zehn Jahre alt, als sie kurz hintereinander ihren ...

Dies ist mein vierter historischer Roman von Johanna von Wild alias Biggi Rist. Auch diesmal konnte mich ihr historischer Roman überzeugen.

Ida ist erst zehn Jahre alt, als sie kurz hintereinander ihren Vater und ihre Mutter verliert. Ihr Onkel Basilius, ein angesehener Apotheker in Nürnberg, nimmt sich seiner Nichte an. Er freut sich über ihre Wissbegierde und Ida hilft fleißig in der Apotheke aus, wo sie einiges über Kräuter und Heilpflanzen lernt. Ihr Onkel ermöglicht ihr weiterhin den Schulbesuch, doch dieser wird ihr durch drei Mitschülerinnen aus gutem Hause verleidet. Sie quälen sie, wo sie nur können. Einzig die Kaufmannstocher Luisa Imhoff wird ihr eine gute Freundin. Durch ihre Mutter lernt Ida die Malerei kennen und ist davon fasziniert. Sie beginnt in der Apotheke Kräuterpäckchen zu bemalen. Ihr Onkel erkennt ihr außergewöhnliches Talent zur Blumenmalerei und schickt sie nach Florenz zum Studium, wo auch Frauen an der Accademia delle Arti del Diego ihre Malkunst verfeinern dürfen. In Florenz lernt sie Artemisia Gentileschi kennen, welche zu einer guten Freundin wird und ihr Zugang zu den höchsten Kreisen ermöglicht. Doch Neid und Missgunst begleiten weiterhin Idas Leben. Nach ihrer Rückkehr aus Florenz erhält sie vom Eichstätter Fürstbischof den Auftrag, Zeichnungen für den Prachtfolianten seines Gartens anzufertigen. Doch es sind noch immer dieselben Menschen, die alles daran setzten Ida zu schaden. Selbst die Freundschaft zu Luisa wird auf eine harte Probe gestellt. Zusätzlich buhlen zwei Männer um Idas Gunst und bringen sie damit in Lebensgefahr....

Schon nach den ersten Seiten ist man von Idas Geschichte gefesselt. Nachdem Ida in Nürnberg aufwächst und ihre Liebe zur Malerei entdeckt, begleiten wir sie nach Florenz und erfahren mehr über die Renaissancemalerei. Die Autorin hat den realen historische Hintergrund wieder wundervoll in die Handlung eingebunden. Unerwartete Wendungen erhöhen die Spannung und lassen den Leser mit Ida mitfiebern oder leiden.
Zusätzlich erfahren wir mehr über die Entstehung des „Hortus Eystettensis“, dem Prachtfolianten. Darüber erzählt die Autorin in ihrem Nachwort noch etwas mehr.

Idas Malkunst zieht sich zwar durch das ganze Buch, ist jedoch nicht das alleinige Hauptthema. Es geht auch um Freundschaft und Missgunst, Verrat und Liebe.

Schreibstil:
Wie bereits in den vorherigen Büchern festgestellt, schreibt die Autorin sehr bildgewaltig und atmosphärisch. Man taucht von den ersten Seiten an in die damalige Zeit ein. Die Handlung wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei der Name der handelnden Person am Kapitelanfang vermerkt ist. Die Sprache ist der Zeit angepasst. Als besonderes Stilmittel verwendet die Autorin einen regen Briefwechsel zwischen Nürnberg und Florenz, der in das Geschehen miteingebunden wird.
Die Figuren sind facettenreich und haben Ecken und Kanten. Zu Beginn gibt es ein Personenverzeichnis mit den handelnden Figuren, wobei die historischen gekenntzeichnet sind.

Fazit:
Ein weiterer toller historischer Roman von Johanna von Wild, die dem Leser Geschichte näher bringt. Diesmal erfährt man mehr über die Renaissancemalerei und über die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und den dazugehörigen Normen dieser Zeit. Eine spannende Lektüre!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Einblick in ein Künstlerleben

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Schon sehr früh verwaist, nimmt ihr Onkel sie auf und ermöglicht Ida eine gute Schulbildung. Schnell kommt sie mit Neid und Missgunst in Kontakt; diese Charakterzüge von Mitmenschen einschließlich unschöner ...

Schon sehr früh verwaist, nimmt ihr Onkel sie auf und ermöglicht Ida eine gute Schulbildung. Schnell kommt sie mit Neid und Missgunst in Kontakt; diese Charakterzüge von Mitmenschen einschließlich unschöner Konsequenzen begleiten sie durchs Leben. Sie schließt aber auch eine Freundschaft, die durch Höhen und Tiefen Bestand hat. Ihre große Liebe wird die Malerei. Um ihr Talent zu verfeinern, führt ihr Weg sie nach Florenz; eine Stadt, die im 16. Jahrhundert schon die Künste zu schätzen und zu fördern wusste. Zurück in ihrer Heimatstadt, erhält sie die Chance, sich malerisch zu betätigen und Vorarbeiten für das Buch "Hortus Eystettensis" zu leisten. Aber auch alte Wunden werden aufgerissen.

Der Roman glänzt durch seine tollen Beschreibungen. Seien es die Städte Nürnberg und Florenz, die vor dem inneren Auge auftauchen oder auch die Protagonisten in ihren jeweiligen Lebensumständen, denen man nahe ist; die lebendige Sprache ist beeindruckend. Insbesondere rund um die Malerei, ihre Entstehung und fertig gestellten Bildern entstehen förmlich vor den Augen des Lesers. Die Geschichte ist in sich schlüssig und detailreich aufgebaut. In Anbetracht des Titels und, wie ich dachte, Hauptthemas des Buches, kam mir die Malerei leider etwas zu kurz. Ich kann aber natürlich eine Leseempfehlung aussprechen, denn ich habe das Buch gerne gelesen.

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