Cover-Bild Die Liste
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 18.03.2013
  • ISBN: 9783641110260
John Grisham

Die Liste

Roman
Sein spektakulärster Roman seit "Die Jury"

Ein junger Zeitungsreporter trägt mit exklusivem Material zur Aufklärung eines grausamen Mordes bei, woraufhin der Jubel groß ist. Doch als der mächtige Verurteilte in aller Öffentlichkeit das Leben der Geschworenen bedroht und Rache schwört, verstummen die Jubelrufe. Neun Jahre später kommt der Mörder frei und macht sich daran, seine Drohung in die Tat umzusetzen.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Ein Südstaaten-Krimi-Menü mit scharfer Würze und überraschendem Nachgeschmack!

0

„Die Liste“ von John Grisham ist wie ein Besuch bei Oma: Man freut sich auf die Klassiker, bekommt aber stattdessen eine überraschend scharfe neue Rezeptur serviert. Hier tauscht Grisham die gewohnten ...

„Die Liste“ von John Grisham ist wie ein Besuch bei Oma: Man freut sich auf die Klassiker, bekommt aber stattdessen eine überraschend scharfe neue Rezeptur serviert. Hier tauscht Grisham die gewohnten Gerichtssäle gegen die schwüle Hitze einer Kleinstadt im Süden der USA und serviert uns ein Gericht, das irgendwo zwischen Krimi und Gesellschaftsroman schwankt – mit einer Prise Südstaaten-Flair.

Willie Traynor, der Protagonist, ist ein junger Zeitungsreporter, der eher durch Zufall zum Helden seiner eigenen Geschichte wird. Er kauft eine Zeitung, die so marode ist, dass sie fast schon Retro-Charme hat, und wird zum David, der sich gegen den Goliath der Padgitt-Familie stellt. Als der Mörder aus der Familie nach neun Jahren Haft entlassen wird und seine Rache ankündigt, könnte man meinen, die Spannung steigt wie der Teig eines guten Südstaaten-Kuchens. Aber Grisham lässt uns stattdessen in die Tiefen des Alltagslebens eintauchen, wo das Drama manchmal eher einem Schmorgericht gleicht, das langsam vor sich hin köchelt.

Manche Leser mögen die detailreichen Beschreibungen als Appetithäppchen für die Geduld betrachten – zwei Seiten über das Anrichten eines Essens können sich anfühlen wie ein Kochkurs bei dem man nur zuschaut, ohne selbst zu kosten. Aber genau diese Ausführlichkeit macht „Die Liste“ zu einem Festmahl für diejenigen, die sich gerne Zeit nehmen, um die Aromen der Geschichte voll auszukosten.

Die Charaktere sind so lebendig, dass man fast erwartet, sie würden einem beim Umblättern einen Kaffee anbieten. Und während die Handlung manchmal eher einem gemütlichen Spaziergang als einem Sprint gleicht, hat das Buch doch seine Momente, in denen es Fahrt aufnimmt – und dann hält man es fest wie das letzte Stück Kuchen bei einem Familientreffen.

Das Ende kommt mit einer Wendung daher, die man so nicht erwartet hätte – ein bisschen so, als würde Oma plötzlich einen Salto machen. Es zeigt, dass Grisham auch jenseits der Gerichtsdramen überraschen kann und dass er es versteht, seine Leser bis zum Schluss zu fesseln.

Kurzum: „Die Liste“ ist ein Buch für Genießer, die sich auf eine Geschichte mit Tiefgang einlassen wollen und dabei nicht vor ein paar Seiten voller südstaatlicher Gastfreundschaft zurückschrecken. Es ist Grisham mit einem Schuss Bourbon – unerwartet, aber durchaus einen Versuch wert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Vergangenheit wird dich einholen

0

Ein aufstrebender junger Student namens Willie Traynor übernimmt die Zeitung „Ford County Times“, welche kurz vor dem Aus steht. Durch Exklusivmaterial über einen Mord kann die Insolvenz gerade noch abgewendet ...

Ein aufstrebender junger Student namens Willie Traynor übernimmt die Zeitung „Ford County Times“, welche kurz vor dem Aus steht. Durch Exklusivmaterial über einen Mord kann die Insolvenz gerade noch abgewendet werden und die Verkaufszahlen steigen immer weiter an. Allerdings macht sich Willie mit dieser Enthüllung den Mörder zum Feind, welcher durch das Material geschnappt werden kann. Der Verurteilte schwört Rache an allen, die für seine Verhaftung und Schuldigsprechung verantwortlich sind. 9 Jahre später kehrt der Mörder frei und will seine damals ausgesprochene Drohung nun wahr machen.
Dieses Buch erinnert mich in manchen Zügen an „Wer die Nachtigall stört“. Vieles dreht sich um Zwischenmenschliches. Die Vorgeschichte bis zum eigentlichen spannenden Teil des Buches ist mir persönlich viel zu lang. Man braucht „Lesefleisch“ um sich durch die Seiten zu kämpfen. Dies liegt vielleicht auch an Grisham unglaublich viele unterschiedliche Charaktere einbaut und die Perspektive des Studenten dem Leser manchmal ein bisschen zu eingeschränkt vorkommt. Man wird mit Informationen überflutet und ich musste öfters hin- und herblättern, um nachzugucken, wer diese eine Figur nun war.
Ein Roman, durch den man sich durchbeißen muss. John Grisham ist keine leichte Kost; er belohnt seine Leser aber mit einem gut durchdachten und ausführlichen Buch.