Die bronzene Glocke aus dem Süden
Linnea zieht nach ihrer Trennung von Oslo auf eine kleine Insel in Nordnorwegen ins Haus der verstorbenen Großtante ihrer besten Freundin. Sie entdeckt nicht nur den wunderschönen Garten, die neue Umgebung ...
Linnea zieht nach ihrer Trennung von Oslo auf eine kleine Insel in Nordnorwegen ins Haus der verstorbenen Großtante ihrer besten Freundin. Sie entdeckt nicht nur den wunderschönen Garten, die neue Umgebung der felsigen Insel und den charmanten Karsten, sondern in Maries Haus eine bronzene Glocke mit geheimnisvoller Inschrift. So macht sich Linnea auf die Suche nach Maries Geheimnis und entdeckt deren dramatische Vergangenheit.
Das Cover wirkt verträumt mit dem kleinen Haus auf der Insel, eingerahmt von weißen Lilien. Der Klappentext verspricht eine Romance in Nordnorwegen – wer nun auf eine seichte Liebesgeschichte hofft, wird etwas enttäuscht. Natürlich spielt die Liebe eine Rolle, aber dieses Buch überrascht vielmehr mit einem Erzählstrang aus Maries Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg, der das Leben im besetzten Norwegen mit seinen negativen Seiten beleuchtet und eine Spur nach Serbien legt. Immer wieder sind Gedichte und nie verschickte Briefe aus Maries Notizbuch eingeschoben, die die Handlung noch authentischer machen. Auch Linneas Erzählstrang in der Gegenwart ist lebendig erzählt; nur langsam gelingt es ihr sich an das raue Inselleben zu gewöhnen und das Vertrauen der Bewohner zu gewinnen.
Die Sprecherin Irina Salkow macht das Hören sehr angenehm. Ruhig und eigentlich ohne viel Emotionen gibt sie die fesselnde Geschichte wieder. Dass dieser Abstand gewahrt wird, ist auch gut, denn die Handlung und die Worte in die sie gefasst ist, geben genug an Gefühlen der Protagonisten an die Hörer weiter.
Insgesamt ist dieses Hörbuch sehr empfehlenswert und bietet neben einer lebensechten Rahmenhandlung einen überraschenden Einblick in ein Kapitel norwegischer Geschichte.