Ein unterhaltsamer Roman über das Älter werden mit einem spannenden Anteil
„Alt werden ist nichts für Feiglinge.“
Wart ihr schon einmal in einem Seniorenheim?
Linda Davidson, die Protagonistin dieses Romans, muss nun zumindest häufiger in die Seniorenresidenz Legacy Place, ...
„Alt werden ist nichts für Feiglinge.“
Wart ihr schon einmal in einem Seniorenheim?
Linda Davidson, die Protagonistin dieses Romans, muss nun zumindest häufiger in die Seniorenresidenz Legacy Place, weil dort ihre beste Freundin Carol untergebracht wurde, seitdem diese an Demenz leidet.
Dort lernt Linda die betagte und verrückt scheinende Bewohnerin Jenny Cooper kennen, die ihr ein Geheimnis anvertraut- sie bringt Menschen um.
Und so verrückt wie Jenny Cooper auch erscheinen mag, so fasziniert ist Linda gleichzeitig auch von ihr und neugierig, ob es sich hierbei wirklich um die Wahrheit handeln könnte.
Hinzu kommt die Sorge um die Bewohner der Seniorenresidenz und ihre Freundin Carol, sollten sich die Spinnereien der scheinbar Verrückten doch als wahr herausstellen.
Ich möchte gleich vorweg sagen, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen typischen Thriller handelt, für die Joy Fielding sonst bekannt ist.
Dabei ist der Roman durchaus als spannend und unterhaltsam zu bezeichnen, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise.
Denn die Protagonistin ist bereits 75 Jahre und verwitwet und hat demnach einen anderen Blick auf die Geschehnisse und das Leben um sie rum, als man es sonst gewöhnt ist.
Der Leser erhält Einblicke in den Alltag und auch die Probleme, die das Altwerden so mit sich bringen.
Der Ehemann, der bereits vor zwei Jahren verstarb, die Einsamkeit, die mit dem Älterwerden auch kommen kann, weil Freunde im Laufe der Zeit weggebrochen sind oder erkranken. Und natürlich auch den Blick, den die Gesellschaft auf jemanden in diesem Alter hat.
Gerade diese leichte Gesellschaftskritik, die mit der Story einherging hat mir sehr gut gefallen.
Hinzu kommt, dass die Protagonistin Linda ein durchaus sympathischer Charakter ist, der mit beiden Beinen im Leben steht und vielleicht das ein oder andere Mal die Contenance verliert, wenn ihre Smartwatch ihr wieder mal befiehlt, was sie zu tun hat
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, da dieser einfach zum Verweilen im Buch einlädt und selbst die viele wörtliche Rede in dem Roman erträglich gestaltet hat!
Hinzu kommen kurze Kapitel, die mir persönlich sowieso am liebsten sind!
Spannend ist der Plot dennoch, auch wenn es kein klassischer Krimi oder Thriller ist. Denn man stellt sich schon die ganze Zeit die Frage, ob Jenny Cooper nun die Wahrheit erzählt oder nicht.
Eine Auflösung gibt es erst am Ende Hier möchte ich jedoch auch nicht Zuviel verraten.
Das Ende war tatsächlich etwas vorhersehbar, hat aber für mich dennoch gut zur gesamten Story gepasst.
Daher vergebe ich für diesen unterhaltsamen Nicht- Thriller dennoch 4 Pillen.