Cover-Bild Wir hätten uns alles gesagt
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 15.03.2023
  • ISBN: 9783103975109
Judith Hermann

Wir hätten uns alles gesagt

 »Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse.« Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung

Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit.

Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2023

Tiefsinnig, poetisch - einfach schön

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Das Cover sagt - genau wie der Inhalt des Buches- nichts bestimmtes aus und dabei doch so unendlich viel.

Der Schreibstil von Judith Hermann ist sehr poetisch und für mich wunderschön zu lesen. Wortgewaltig ...

Das Cover sagt - genau wie der Inhalt des Buches- nichts bestimmtes aus und dabei doch so unendlich viel.

Der Schreibstil von Judith Hermann ist sehr poetisch und für mich wunderschön zu lesen. Wortgewaltig und bildstark empfinde ich ihn.
Es gibt hier keine richtigen Hauptfiguren. Die Autorin schaut zurück auf ihr Leben, auf schwierige Familienverhältnisse, Freundschaften die zerbrachen oder auseinanderliefen und Gespräche mit ihrem Psychiater.

Bei Judith Hermann kann bzw muss man viel zwischen den Zeilen lesen. Sie lässt uns Raum für die eigene Fantasie, für eigene Gedanken und Schlüsse. Das Buch hat kein richtiges Ende; es löst sich nicht alles in Wohlgefallen auf und es bleiben Fragezeichen zurück - aber das macht dieses Buch so besonders. Man kann sich einfach in den Beschreibungen über Menschen und Vorkommnisse verlieren.

Für mich schon ein kleines Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Schreiben zwischen Erfindung und Tatsache

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Das Buch „Wir hätten uns alles gesagt“ von Judith Hermann gibt die Vorlesungen wieder, die die Autorin im Rahmen einer Poetik-Vorlesungsreihe an der Goethe-Universität in Frankfurt an drei Abenden gehalten ...

Das Buch „Wir hätten uns alles gesagt“ von Judith Hermann gibt die Vorlesungen wieder, die die Autorin im Rahmen einer Poetik-Vorlesungsreihe an der Goethe-Universität in Frankfurt an drei Abenden gehalten hat. Jedes Semester wird ein Autor oder eine Autorin zur Dozentur über Fragen zur poetischen Produktion und ihren Bedingungen ausgesucht. In diesem Rahmen kann er oder sie das Thema frei wählen. Dem vorgenannten Titel des Buchs wurde erläuternd ein „Vom Schweigen und Verschweigen im Schreiben“ angehängt. Hierin deutet sich an, dass Judith Hermann den Versuch wagt, den zuhörenden StudentInnen beziehungsweise den Lesenden ihres Buchs ihren Schreibkosmos zu erläutern.

Im Buch erklärt sie in einem kurzen Prolog wie der Text der Vorlesungen beziehungsweise des Buchs entstanden ist, in den sich persönlich Erlebtes eingemischt hat. Bewusst bringt sie sich dabei nicht selbst ins Spiel, sondern aus einer überlegenden späteren Draufsicht, ohne dafür die Gründe zu benennen, aber passend zum anschließenden Mysterium, wieviel Wahrheit in den autobiografisch angelehnten, erzählten Begebenheiten liegt.

Ausgangspunkt für die Geschichte ist Judith Hermanns Begegnung mit ihrem früheren Psychoanalytiker. Allerdings warfen ihre Aussagen über das, was und wie sie Selbsterlebtes beim Schreiben festhält, die gewollten Zweifel bei mir auf, ob das Erzählte der Realität entspricht. Denn die Autorin wendet das Geschehene wieder und wieder und reduziert dabei auf das, was ihr bemerkenswert erscheint. Ihr ist bewusst, dass dabei Vieles verlorengeht, aber rund um das Zurückbleibende baut sie ihre Geschichten auf und füllt sie mit Fantasie. Ich empfinde das als eine besondere Kunstform.

Bisher war die Autorin zurückhaltend damit, Informationen über sich selbst an die, Öffentlichkeit zu geben. Im vorliegenden Buch „Wir hätten uns alles gesagt“ erzählt Judith Hermann beispielhaft von Geschehnissen, in die ihre Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte eingebunden sind, die sie seit ihrer Kindheit durchs Leben begleitet haben. Dennoch erhält sie sich aufgrund ihres individuellen Schreibstils das Rätsel um den Wahrheitsgehalt des Erzählten. Ein Buch, wie kein anderes, das ich daher gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

POETISCH

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Das Cover zu dem Buch „ Wir hätten uns alles gesagt“ ist wunderbar still und tiefgründig. Wäre mir im Buchladen gleich ins Auge gefallen und es passt zu der Story. Die Autorin Judith Hermann ...

Das Cover zu dem Buch „ Wir hätten uns alles gesagt“ ist wunderbar still und tiefgründig. Wäre mir im Buchladen gleich ins Auge gefallen und es passt zu der Story. Die Autorin Judith Hermann war mir zuvor nicht bekannt und hat mich dennoch von diesem Buch sehr überzeugt. Die Art des Schreibens und die Vermittlung ihrer Geschichte war relativ neu für mich und hab mir sehr gut gefallen. Ich habe es als eine Art Autobiografie wahrgenommen und doch kamen Zeilen aus einem anderen Blickwinkel rüber. Sie schreibt über sich und ihr Leben, was wie eine Aufarbeitung wirkte. Manchmal deprimierend, aber auch spannend und tiefgründig zugleich. Eine wirklich gelungene Mischung. Die poetische Seite Zeilen zu schreiben ist ihr gut gelungen. Ich werde mir auf jeden Fall ihre anderen Werk vornehmen und bin sehr gespannt ob sich meine erster Eindruck bewahrheitet.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Vom Schweigen und Verschweigen

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Judith Hermann gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Autor:innen in Deutschland. In diesem poetischen Roman gewährt uns die Autorin Einblick in ihren Schaffensprozess.

Sie ist eines nachts ...



Judith Hermann gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Autor:innen in Deutschland. In diesem poetischen Roman gewährt uns die Autorin Einblick in ihren Schaffensprozess.

Sie ist eines nachts mit einem Schriftstellerkollegen unterwegs, vor dem Spätkauf trifft sie auf ihren früheren Analytiker. Die Psychoanalyse liegt schon Jahre zurück, Sie hat ihm seither nicht wieder getroffen. In ihrem Erzählband ‚Lettipark‘ taucht er als Dr. Grupka auf. Sie folgt ihn in ein Lokal und es entspinnt sich eine Unterhaltung.

Judith Hermanns Sprache ist klar und präzise. In ‚Wir hätten uns alles gesagt‘ geht es um Freundschaften, Beziehungen und familiäre Bindungen. Es geht aber auch um Schweigen und Verschweigen im Schreiben, es geht um Eindrücke, Empfindungen, Gedanken, Ahnungen. Sie mischt Erfundenes mit Realem. So fragt sie sich, ist die Begegnung mit ihrem Psychoanalytiker wirklich passiert? Wie wichtig ist das überhaupt? Wieviel Biographie gibt sie Preis? Und was ist Fiktion?

Judith Hermann fängt mit ihrer poetischen Sprache ein Lebensgefühl ein. Es sind alltägliche Dinge, die sie beschreibt. Sie schreibt widersprüchlich. Es ist ein Spagat von: Was gebe ich preis und was verschweige ich. Und doch ist alles wahr.

Fazit: Eine persönliche Aufarbeitung ihrer Geschichte. Keine leichte Lektüre.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Biografisches und Überlegungen zum Schreiben

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Am ehesten lässt sich von diesem Buch profitieren, wenn man zuvor schon andere Bücher der Autorin gelesen hat, z.B. „Daheim“, „Lettipark“, „Aller Liebe Anfang“. Denn zum einen spricht die Autorin vorliegend ...

Am ehesten lässt sich von diesem Buch profitieren, wenn man zuvor schon andere Bücher der Autorin gelesen hat, z.B. „Daheim“, „Lettipark“, „Aller Liebe Anfang“. Denn zum einen spricht die Autorin vorliegend über ihr Schreiben (und geht dabei eben auch auf frühere Bücher ein) und zum anderen über ihr Leben. Die Passagen betreffend das Schreiben geben dem Leser viel Raum zum Nachdenken und hinterlassen einen bleibenden, tiefen Eindruck. Hier wimmelt es nur so von zitierungswürdigen Sätzen wie z.B. „Jede Geschichte hat ihren ersten Satz. Nicht der Satz, mit dem die Erzählung beginnt, sondern ein Satz, mit dem sie in meinem Kopf beginnt.“ oder „Geschichten schreiben heißt misstrauisch sein. Lesen heißt, sich darauf einzulassen. Jede Geschichte erzählt von einem Gespenst“. Genauso nachdrücklich ist, was Hermann hier sehr persönlich zum ersten Mal über ihre Kindheit, ihre Familie und ihre Freunde schreibt („Ich komme aus einer Familie von Verrückten“).
Sehr lesenswert.

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