Cover-Bild Die Phantasie der Schildkröte
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 24.08.2017
  • ISBN: 9783810530356
Judith Pinnow

Die Phantasie der Schildkröte

Roman
»Manchmal ist das eigene Leben von außen betrachtet ganz anders, als man denkt. Ein zärtliches, kluges Buch, das dabei hilft, Dinge zu verändern.«
Dora Heldt

Was passiert, wenn ein Kind das Leben einer Erwachsenen in die Hand nimmt?
Edith ist Mitte vierzig und wohnt allein in einer kleinen Wohnung in Köln. Ihr Leben verläuft in sehr engen Bahnen. Tagsüber arbeitet sie bei einer Versicherung, abends schaut sie Fernsehen. Außer zu ihrer Mutter, mit der sie sich pflichtschuldig einmal im Monat trifft, um sich von ihr kritisieren zu lassen, hat sie kaum Kontakte. Das ändert sich, als sie mit einer Zehnjährigen im Aufzug stecken bleibt. Die Kleine beginnt ein raffiniertes Spiel mit ihr, der Beginn einer sehr ungewöhnlichen Freundschaft. Jeden Tag muss Edith eine neue Aufgabe erledigen, und ihr Leben verändert sich dabei mehr als sie es je für möglich gehalten hätte.
Eine poetische Geschichte über die Kraft des Wünschens.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2022

Ein zauberhaftes Buch

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Edith (45) ist Single und etwas „speziell“. An bestimmten Tagen guckt sie das Frühstücksfernsehen mal mit Bild + Ton, mal ohne Ton und mal ohne Bild. Auch sonst ist sie extrem strukturiert, so hat sie ...

Edith (45) ist Single und etwas „speziell“. An bestimmten Tagen guckt sie das Frühstücksfernsehen mal mit Bild + Ton, mal ohne Ton und mal ohne Bild. Auch sonst ist sie extrem strukturiert, so hat sie z. B. spezielle Dienstagsschuhe und eine Montagsbluse.

Eines Tages bleibt sie im Aufzug mit einem 10jährigem Mädchen stecken, das sich „Schneewittchen“ nennt und sie bittet, ihr perfekte Kaugummiblasen zu zeigen. Die beiden freunden sich etwas an und Schneewittchen stellt Edith Aufgaben, die sie in den folgenden Wochen erledigen muss, um mal aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen, z. B. „Sprich jemanden in der Bahn an“, „Verschenke mind. 10 Schoko-Törtchen“, „Lerne schwimmen“ und „Befreie Schildkröten aus einem Autohaus“.

Das Buch ist unterhaltsam geschrieben. Schon auf den ersten Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Ein gewisser Zauber geht von dem kleinem Mädchen aus und auch wenn ich so wie Edith nicht wirklich mit Kindern kann, ich wünschte ich würde ähnliches erleben

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Veröffentlicht am 06.05.2018

Ein wunderschöner einfühlsamer Roman, der Mut macht

1

Edith ist Mitte 40, arbeitet bei einer Versicherung in Köln und lebt als Single allein in ihrer kleinen Dachgeschosswohnung. Sie hat keine Freunde, hatte noch nie eine feste Beziehung und strukturiert ...

Edith ist Mitte 40, arbeitet bei einer Versicherung in Köln und lebt als Single allein in ihrer kleinen Dachgeschosswohnung. Sie hat keine Freunde, hatte noch nie eine feste Beziehung und strukturiert ihren Tagesablauf immer ganz genau durch, was sogar so weit geht, dass sie ein paar Schuhe für jeden Wochentag hat.
Eines Tages tritt ein zehnjähriges Mädchen in ihr Leben, das ihr merkwürdige Aufgaben stellt. Edith muss hierbei einige ungewöhnliche Dinge erledigen, sich vor allem aber anderen Menschen öffnen.


Meine Meinung:
Der Roman „Die Phantasie der Schildkröte“ von Judith Pinnow ist sprachlich genauso wunderschön und liebevoll gestaltet wie schon das Cover und der Umschlag des Buches. Als Leserin gewinnt man die schrullige Edith, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, sofort lieb und begleitet sie gerne bei ihren merkwürdigen und herausfordernden Aufgaben.
Besonders schön ist es zu lesen, wie Edith sich anderen Menschen gegenüber öffnet und sich Beziehungen zu ihrer Kollegin Nancy, der Nachbarin Frau Knoppel und anderen entwickeln. Ganz normale Themen (wie schwimmen, shoppen…) werden so behutsam und liebevoll beschrieben, dass man sich beim Lesen einfach nur wohlfühlt.
Fast ist die Geschichte wie ein kleiner Urlaub und darüber hinaus spiegelt sie so einen netten Humor wider, dass man sich sehr gut unterhalten fühlt. Darüber hinaus hat sie mich aber auch wirklich berührt und mir Stoff zum Nachdenken gegeben.


Fazit:
Das Buch hat mir ausnehmend gut gefallen und habe die Lektüre dieses poetischen und liebevollen Romans sehr genossen.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Die Phantasie der Schildkröte

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Wie gerne habe ich diesen wunderbaren, sehr poetischen und sprachlich wunderbar formulierten Roman “Die Phantasie der Schildkröte” von Judith Pinnow gelesen. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte ...

Wie gerne habe ich diesen wunderbaren, sehr poetischen und sprachlich wunderbar formulierten Roman “Die Phantasie der Schildkröte” von Judith Pinnow gelesen. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte verschlungen …

Und darum geht es: Edith, eine 45-jähriges Versicherungsangestellte aus Köln, lebt tagein, tagaus ihr zwanghaftes Leben nach festen Regeln. Sie hat kaum Kontakte, außer zu ihrer Mutter, zu der sie kein innigs Verhältnis hat und mit der sie sich aus Pflichtgefühl einmal im Monat zum Thai-Essen verabredet. Ihr Alltag ist sehr strukturiert und sie bereitet ihre Arbeitswoche akribisch vor: Was sie an welchem Tag anzieht, isst, im Fernsehen schaut (ich sage nur Ella Neumann im Frühstücksfernsehen – herrlich!) etc.

Doch dann tritt plötzlich ein zehnjähriges Mädchen in ihr Leben und beginnt, Edith immer neue Aufgaben zu stellen. Edith ist überfordert, mag sie doch Kinder noch weniger als Erwachsene. Aber durch Schneewittchen, so nennt sich das mysteriöse Mädchen, lernt Edith, sich langsam anderen Menschen zu öffnen und mutiger zu werden.

Es ist sehr komisch zu lesen, wie Edith (man muss sie einfach sehr gerne haben ) die skurrilsten Begegnungen hat und auch die Dialoge mit ihrem Großvater und anderen Menschen sind einfach herrlich. Und ich habe mich auch gefragt, wie viel Edith auch in mir steckt, frei nach dem Motto: “Sind wir nicht alle ein wenig Edith?”
Der erste Satz:

“Mein Gefühl sagte mir schon den ganzen Morgen, dass irgendetwas in der Luft lag.” (Seite 7)

Betreten Sie Neuland: Es ist nie zu spät für Veränderungen ? und neuen Schritten auf dem Lebenspfad ! Also stehen Sie Ihrem Glück nicht länger im Weg, sondern laden Sie es aktiv in Ihr Leben ein und machen Sie sich auf den Weg ! Und schauen Sie auch einmal Mittwoch in Ihren Briefkasten :

“Freitags nach dem Büro leere ich immer meinen Briefkasten. Ich habe mir das so angewöhnt. Immer zweimal die Woche, dienstags und freitags. So kann ich sicher sein, dass ich nicht umsonst hineinschaue. Es ist so deprimierend, in den kleinen leeren Kasten zu gucken, während der Schlüssel noch im Schloss steckt und der Bund hilflos hin und her baumelt.” (Seite 54)



Fazit: Ein bombastisches, kraftvolles Buch mit Herz, für alle, die gerne einmal ihre Komfortzone, ihre Gewohnheiten durchbrechen möchten. Während des Lesens werden Sie gar nicht anders können, als irgendetwas in Ihrem Leben zu verändern oder sich selbst kleine Aufgaben zu stellen, die Sie auf jeden Fall mutiger machen. Und Sie werden sich unsterblich in wunderbar eigenwilligen Charaktere verlieben ! Judith Pinnow ist ein bezaubernder, sehr poetischer Roman über die magische Kraft unserer Wünsche und des Wünschens an sich gelungen und ich kann es kaum erwarten, diese wunderbare Autorin am Donnerstag live auf der Buchmesse zu treffen!!! Unbedingte Kaufempfehlung (natürlich auch um zu erfahren, was es mit der Phantasie von Schildkröten auf sich hat ) und bitte zahlreich verschenken – ihr wisst ja, Weihnachten und so ? …

Veröffentlicht am 11.09.2017

Zauberhaft und poetisch

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„Die Phantasie der Schildkröte“ der Autorin Judith Pinnow ist eine wunderbare Geschichte, die berührt und verzaubert.

Edith ist inzwischen Mitte 40 arbeitet bei einer Versicherung und führt ein sehr ...

„Die Phantasie der Schildkröte“ der Autorin Judith Pinnow ist eine wunderbare Geschichte, die berührt und verzaubert.

Edith ist inzwischen Mitte 40 arbeitet bei einer Versicherung und führt ein sehr durchstrukturiertes, geordnetes und zurückgezogenes Leben. Sie lebt alleine in einer kleinen Wohnung in Köln und hat einige Zwänge entwickelt, die schon fast krankhaft wirken. Als sie ein kleines 10-jähriges Mädchen -Schneewittchen – im Aufzug kennenlernt, stellt diese - mit ihrer frischen und quirligen Art - Ediths Leben auf den Kopf. Schneewittchen stellt ihr skurrile Aufgaben, durch die sich Edith mehr auf andere Menschen einlassen muss. Mit diesen Aufgaben beginnt sich langsam etwas in Edith zu verändern….

Judith Pinnow beschreibt ihre Charaktere sehr liebevoll, vielschichtig und einfühlsam. Dabei sind die Figuren in ihren Persönlichkeiten sehr unterschiedlich und detailreich beschrieben.
Die Veränderungen von Edith, wie sie langsam aus ihrem Schildkrötenpanzer herauskommt, lässt sich gut nachvollziehen. Auch die Menschen, die Edith kennenlernt und ihre Mutter wirken authentisch und es wird deutlich, warum Edith so geworden ist, wie sie ist.
Schneewittchen und ihre ungewöhnlichen Einfälle sind amüsant und man muss sie einfach lieb haben. Mit viel Charme und Phantasie bombt sie sich in Ediths Leben und es entstehen magische Momente.

Aber das Buch bietet mehr als gute Unterhaltung. Es regt zum Nachdenken an, wie sehr einen Erlebnisse in der Kindheit und andere Menschen prägen und wie schwierig es ist, sich aus festgefahrenen Bahnen herauszubewegen.

Die Botschaft des Buches hat die Autorin in einem poetisch und gleichzeitig, lockeren und leichten Schreibstil vermittelt, so dass es sich schnell und einfach lesen lässt.

Das Cover ist durch die glitzernden Elemente ein toller Eyecatcher und die Gestaltung ist so zauberhaft wie das gesamte Buch.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, phantasievoll und mit Herz geschrieben, ist es ein rundum gelungener und lesenswerter Roman.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Die Phantasie der Schildkröte

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Inhalt:


Was passiert, wenn ein Kind das Leben einer Erwachsenen in die Hand nimmt? Edith ist Mitte vierzig und wohnt allein in einer kleinen Wohnung in Köln. Ihr Leben verläuft in sehr engen Bahnen. ...

Inhalt:




Was passiert, wenn ein Kind das Leben einer Erwachsenen in die Hand nimmt? Edith ist Mitte vierzig und wohnt allein in einer kleinen Wohnung in Köln. Ihr Leben verläuft in sehr engen Bahnen. Tagsüber arbeitet sie bei einer Versicherung, abends schaut sie Fernsehen. Außer zu ihrer Mutter, mit der sie sich pflichtschuldig einmal im Monat trifft, um sich von ihr kritisieren zu lassen, hat sie kaum Kontakte. Das ändert sich, als sie mit einer Zehnjährigen im Aufzug stecken bleibt. Die Kleine beginnt ein raffiniertes Spiel mit ihr, der Beginn einer sehr ungewöhnlichen Freundschaft. Jeden Tag muss Edith eine neue Aufgabe erledigen, und ihr Leben verändert sich dabei mehr als sie es je für möglich gehalten hätte. (Fischer)

Meinung:




Edith ist eine Protagonistin, wie sie einem derzeit nur wenig über den Weg läuft. Strenge, selbstauferlegte, Tagesabläufe und feste Handlungsweisen bestimmen ihren Alltag und ihr Leben. So zurückgezogen ist es allein der Weg zur Arbeit und zurück, der sie mit der Außenwelt verbindet. Warum sie so geworden ist lässt schnell nachvollziehen, lernt man den ihr übrig gebliebenen Teil ihrer Familie erst einmal kennen. Diese Kombination war auch dafür verantwortlich, dass ich Edith von Anfang an ins Herz schließen konnte. Vieles an ihr erinnerte an mich selbst und im späteren Verlauf gab es dadurch sogar den ein oder anderen Triggermoment.

In diesem Roman treffen Gegensätze zwar gekonnt, im Nachhinein betrachtet jedoch in einer hohen Häufigkeit, aufeinander. Die unterschiedlichen Charaktere besitzen ausgereifte Persönlichkeiten und wirken zwar leicht überzogen, jedoch wundervoll im Umgang miteinander. Der Anfang ist märchenhaft gehalten. Dieser Zauber des Aufbruchs, der neue Freundschaften und einen Lebenswandel verspricht, wechselt sich gleichermaßen mit ruhigen Momenten ab, die zum Nachdenken anregen. „Die Phantasie der Schildkröte“ lebt sehr von Gefühlen und Emotionen. Leider flachen diese im letzten Drittel in der Art ab, dass die Realität weit in die Ferne rückt. Auch wenn die Erzählungen absichtlich überspitzt dargestellt werden, gerieten sie gegen Ende hin zu sehr in die Richtung der unmöglichen Zufälle. Dieser leicht magische Charme, der mich von Beginn an abholen konnte, verwandelte sich dadurch in eine Geschichte, die schnell zu Ende erzählt werden wollte. Was sehr schade ist, denn das Buch ist voll mit kleinen wunderschönen Momenten.

„Na und? Hört man als Erwachsener plötzlich auf, sich über schöne Dinge zu freuen?“ – Seite 268

Genauso phantasievoll wie Ediths Gefühlswelt, wurde auch das Köln dieses Roman gestaltet. In der Regel habe ich kein Problem damit, wenn real existierende Städte auf fiktive Ausarbeitungen von Autoren treffen. Dieser Roman romantisiert meine Blume aus Beton allerdings in einer Weise, die man überlesen, die mir jedoch negativ aufgefallen ist. Dieser Kritikpunkt ist jedoch eine rein persönliche Feststellung meinerseits. Meine wirklichen Kritikpunkte sind unter anderem der bereits erwähnte Schluss, der zu schnell abgehandelt wirkt. Hier und da habe ich noch Ähnlichkeiten zu anderen Romanen feststellen können. Alles in allem sind diese Punkte jedoch nicht zu greifend, dass sie mir den Spaß am Roman nehmen konnten. Dafür spricht auch, dass ich ihn kaum aus der Hand legen mochte. Durch den besonderen Humor könnte ich mir „Die Phantasie der Schildkröte“ auch wunderbar in einer filmischen Adaption vorstellen.

Der Titel ist in vielerlei Hinsicht passend zum Roman gewählt. Es sind nicht nur diese wundervollen Tiere, die bei Gefahr den Kopf einziehen. Die Welt um uns herum ist voll mit einsamen Seelen, die auf ihre passenden Gegenstücke warten. Es bedarf nur ein Blick hinter den Panzer um den wahren Kern ausfindig zu machen.

Fazit




„Die Phantasie der Schildkröte“ startet stark, um dann mit einem zu rasch erzählten Ende abgeschlossen zu werden. Auch wenn die Entwicklung der Protagonistin im Großen und Ganzen passend für die Länge des Romans war, wirkte sie auf den letzten Seiten doch sehr herunter gebrochen. Alles in allem ist „Die Phantasie der Schildkröte“ jedoch ein toller Herbstroman der mit eigenwilligen und liebenswürdigen Charakteren sowie einer leicht überdrehten Handlung punktet.

Eine Leseempfehlung für Freunde von Entwicklungsgeschichten und Romanen über ungewöhnliche Freundschaften.