Cover-Bild Schandfleck
Band 5 der Reihe "Allgäu-Krimis"
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 12.01.2017
  • ISBN: 9783492308526
Jürgen Seibold

Schandfleck

Ein Allgäu-Krimi

Das kleine Dorf Obergassen liegt malerisch am Fuße der Allgäuer Alpen. Nur der heruntergekommene Garzinger Hof stört die ländliche Idylle – und manche Bewohner würden den Schandfleck des Ortes lieber heute als morgen abreißen lassen. Aber der kauzige Eigentümer Manfred Garzinger mag weder verkaufen noch renovieren. Eines Tages wird er tot in seinem abgewetzten Lehnsessel gefunden, und Kommissar Hansen stößt bei seinen Ermittlungen auf eine verschwiegene Dorfgemeinschaft, die ihre Angelegenheiten lieber selbst regelt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2018

Schandfleck im doppelten Sinn

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Manfred Grazinger wird tot in seinem Lehnstuhl aufgefunden. Die Todesursache ist auf jeden Fall nicht alltäglich, um nicht zu sagen ungewöhnlich. Kommissar Hansen stößt bei seinen Ermittlungen auf großes ...

Manfred Grazinger wird tot in seinem Lehnstuhl aufgefunden. Die Todesursache ist auf jeden Fall nicht alltäglich, um nicht zu sagen ungewöhnlich. Kommissar Hansen stößt bei seinen Ermittlungen auf großes Schweigen der Dorfbewohner und schon bald ist klar, dass viele etwas zu verbergen haben.

Ein sehr angenehmer Schreibstil, flüssig und leicht zu lesen. Die Orte, Menschen und Situationen entstehen problemlos im Kopf.

Von Anfang an wird man neugierig gemacht, was sich wohl unter der schönen, idyllischen Oberfläche des Dorfes versteckt. Wer verbirgt was und warum. Jeder will nichts gesehen haben, obwohl in diesem Ort wohl überall versteckte Augen und Ohren sind.

Kommissar Hansen ist ja ein "Zuggezogener" daher halten sich die bayrischen Dialoge in Grenzen, da er sie ja auch nur bedingt versteht. Ein Heimatkrimi ohne Dialekt wäre aber auch nichts. Hier gelingt der Spagat gut.
Hansen ist mir sehr sympathisch, da er ein funktionierendes Privatleben hat, abgesehen von Ignatz - lassen sie sich überraschen, wenn sie ihn noch nicht kennen.

Der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf - wobei die Neugierde auch mitspielt. Mit geschickten Szenenwechsel wird man zum Weiterlesen animiert. Plötzlich gewinnt das Wort "Schandfleck" eine neue Bedeutung.

Lassen Sie sich von Jürgen Seibold ins Allgäu entführen und merken Sie dabei, dass die Fassade täuschen kann.

Dies ist der 5. Fall in dem Kommissar Hansen ermittelt, allerdings kann man das Buch problemlos lesen ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Toller Lokalkolorit

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Manfred Garzinger wird von seiner Tante tot in seinem Arbeitszimmer auf seinem Hof aufgefunden. Erstickt an roter Farbe. Kommissar Eike Hansen und seine Kollegen Hanna Fischer und Willy Haffmeyer müssen ...

Manfred Garzinger wird von seiner Tante tot in seinem Arbeitszimmer auf seinem Hof aufgefunden. Erstickt an roter Farbe. Kommissar Eike Hansen und seine Kollegen Hanna Fischer und Willy Haffmeyer müssen sich nun mit diesem Fall auseinandersetzen. Und das ist nicht einfach. Manfred war sehr unbeliebt im Dorf, sein Hof gilt als Schandfleck in der sonst so gepflegten Gegend. Doch Manfred läßt den Hof seiner verstorbenen Eltern verkommen. Dazu war er sehr launisch und eigenbrötlerisch, so daß er kaum Freunde hatte. Die Nachbarn haben angeblich nichts gehört und gesehen, so daß die Ermittlungen lange Zeit nicht voran gehen.

Auch in dem nun schon 5. Band der Krimiserie um den aus Norddeutschland ins Allgäu versetzen Hansen schwächelt Jürgen Seibold in keinster Weise. Die Handlung ist auch hier wieder von Beginn an spannend und bleibt dies auch. Die Charaktere sind unverwechselbar mit ihren Eigenheiten und dabei allesamt sympathisch. Sie entwickeln sich weiter und es ist schön, an ihrem Privatleben teilhaben zu können. Zumal Jürgen Seibold hier wirklich gut die Waage hält Weder das Private noch der Kriminalfall kommen durch den Gegenpart zu kurz. Durch den wirklich flüssigen und einfach schön zu lesenden Schreibstil von Jürgen Seibold liest sich das Buch flott und es macht Spaß es zu lesen. Wie es sich für einen guten Regionalkrimi gehört, bekommt man hier eine schöne Schilderung der Landschaft, Einblick in das Wesen und den Eigenheiten der Bewohner sowie eine gelungene Prise des Dialektes, der aber hier sehr gut verständlich ist und auch Nordlichter vor kein großes Problem stellt.

Ich persönlich mag diese Serie sehr und würde sie bedingungslos für Freunde des Regionalkrimis empfehlen.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Perfekte Fortsetzung...!

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Meine Meinung:
Langsam aber sicher fällt es mir wirklich schwer, eine richtige und vor allem "neue" Rezension für ein Buch von Jürgen Seibold zu schreiben. Ich möchte mich einfach auch nicht dauernd wiederholen.

Hansen ...

Meine Meinung:
Langsam aber sicher fällt es mir wirklich schwer, eine richtige und vor allem "neue" Rezension für ein Buch von Jürgen Seibold zu schreiben. Ich möchte mich einfach auch nicht dauernd wiederholen.

Hansen und sein Team mit Willy und Hanna hab ich einfach nur ins Herz geschlossen, ich konnte es gar nicht erwarten, die neue Geschichte endlich in den Händen halten zu können. Jürgen Seibold schafft es, mit seinem Humor, die Geschichte wahnsinnig lebendig werden zu lassen, ohne es übertrieben lustig darzustellen.

Die Story ist gut aufgebaut, die Mordmethode ist einzigartig (wie kommt man denn bitte schön auf sowas???) und die Personen sind einfach total liebenswert.

Ganz wichtig für mich: Ignaz wird immer öfter erwähnt und schafft es, sich bei einigen Personen ins Herz zu schleichen. Er passt einfach zu den Leuten, die sich um ihn tümmeln. Die einen mögen ihn mehr, die anderen weniger :) Und das beruht auf Gegenseitigkeit. Eindeutig!

Man kann dieses Buch auch problemlos lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, aber da wird man sicher was vermissen.

Fazit:
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Dorfidylle vs. Schandfleck

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Das real erdichtete Obergassen könnte es nicht nur im Allgäu wirklich geben. Schmucke Häuser, blinkende Autos und Traktoren, fleißige, saubere und anständige Leute sind die Standards. Da wird sogar der ...

Das real erdichtete Obergassen könnte es nicht nur im Allgäu wirklich geben. Schmucke Häuser, blinkende Autos und Traktoren, fleißige, saubere und anständige Leute sind die Standards. Da wird sogar der Gehweg naß gewischt. Nur einer tanzt aus der Reihe - Manfred Garzinger. Und gerade der wird eines Tages tot in seinem Arbeitszimmer aufgefunden, über und über voll mit roter Farbe. Kommissar Eike Hansen ermittelt im mittlerweile fünften Fall in einer Dorfidylle und stößt auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung:
Kann man mit dem fünften Band einer Reihe starten? Hier kann man das auf jeden Fall. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Dialektausdrücke kommen zwar vor, aber eher selten. Kater Ignaz bekommt hier auch wieder seine speziellen Auftritte.
Der Fall ist ziemlich verzwickt, Hansen und sein Team ermitteln unaufgeregt in der Dorfgemeinschaft und darüber hinaus bei den Paintball-Freunden des Opfers. Die Dorfidylle wird so bildreich geschildert, dass ich diesen Ort Obergassen direkt vor Augen habe. Die Bewohner könnte es auch tatsächlich so geben. Die Charaktere sind so treffend beschrieben. Ich habe immer wieder geschmunzelt oder mich auch aufgeregt, wenn z. B. der eine Mann seine Frau nur den Haushalt machen lässt, aber mit der Polizei reden braucht sie nicht, sie hätte ja eh nichts zu sagen. Dass das Opfer kein einfacher Mann war, sondern eher ein unsympatischer Schmarotzer, hat eine gewisse Distanz zu ihm erzeugt. Meine Sympathien lagen da mehr bei seiner Tante, die vom Täter genau beobachtet wird.

Dass die Dorfgemeinschaft etwas zu verbergen hat, wird vor allem deutlich in den Passagen, die aus der Perspektive eines Anonymen (=Täter?) erzählt wird. Lange habe ich gerätselt, wer der Täter sein könnte und sein Motiv. Die Lösung hat mich dann überrascht, war sehr schlüssig und hat den Bezug zum Titel hervorragend hergestellt.
Hansen und sein Team sind mir ans Herz gewachsen. Wie Hansen als gebürtiger Hannoveraner im Allgäu zurecht kommt, ist schon bewundernswert. Hanna ist für mich der heimliche Star. Auch von Rosie will ich gerne mehr lesen, aber das kommt ja hoffentlich noch, nach der Hochzeit.

Das Titelbild finde ich sehr gelungen. Stattlicher Hof, Gans und Kuh sind wichtig für die Geschichte.

Alles in allem ist "Schandfleck" bei weitem kein Schandfleck für Jürgen Seibold - ganz im Gegenteil! Das Buch bekommt von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimiliebhaber von unblutigen Regionalkrimis.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Dorfidyll mit dunklen Flecken

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Ein Schandfleck ist er wirklich, der verwahrloste Hof des unbeliebten Manfred Garzinger, wo sonst im Dorf die schönste Voralpenidylle herrscht. Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch, so scheint es, aber es ist ...

Ein Schandfleck ist er wirklich, der verwahrloste Hof des unbeliebten Manfred Garzinger, wo sonst im Dorf die schönste Voralpenidylle herrscht. Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch, so scheint es, aber es ist nur der äußere Schein, denn als Manfred Garzinger ermordet aufgefunden wird, herrscht im Ort nur Schweigen.
Äußerst schwierig für Kommissar Hansen, der hier mit seiner Truppe den 5. Allgäuer Fall lösen muss. Wie bei den sprichwörtlichen Drei Affen: es hat niemand was gehört, niemand was gesehen, und reden mag man schon gar nicht. Dabei scheint es, dass jeder mehr mit Manfred Garzinger zu tun hatte, als ihm lieb war.
Für mich gehören zu einem Regionalkrimi immer eine gute Portion schöner Landschaft, typische Bewohner mit ihren Eigenheiten und Schrullen. Außerdem darf für mich darüber die Spannung nicht zu kurz kommen.
Jürgen Seibold hat das auf’s Beste gelöst. Seine Beschreibungen lösen Urlaubsgefühle aus, die Landschaftsschilderungen könnten zur Reiseplanung dienen. Er hat eine Reihe Allgäuer Typen geschaffen, die knorrig und knurrig gut ins bäuerliche Sujet passen. Die dürfen dann auch schafkopfen und ein wenig im Dialekt reden, aber so, dass es auch nördlich der Donau gut verstanden wird. Die Krimihandlung ist raffiniert gesponnen, sehr spannend erzählt und steigert sich bis zur überraschenden Auflösung. Das macht den Krimi zu einem echten Lesespaß.
Die Bücher sind übrigens jeweils in sich geschlossen und können unabhängig gelesen werden, aber sie machen auf jeden Fall Lust auf die Vorgängerbände.