Hat mich leider nicht berührt, wie es hätte sein können
Im Rahmen einer Bücherbox bin ich auf dieses Buch gestoßen und auch, wenn ich ansonsten nicht so viel auf Cover gebe: Dieses hier ist einfach zauberhaft! Ich glaube, es ist eines der schönsten Einbände, ...
Im Rahmen einer Bücherbox bin ich auf dieses Buch gestoßen und auch, wenn ich ansonsten nicht so viel auf Cover gebe: Dieses hier ist einfach zauberhaft! Ich glaube, es ist eines der schönsten Einbände, die ich je gesehen habe. Doch um was geht es denn eigentlich zwischen den beiden Buchdeckeln?
„Chasing Dreams“ ist der erste Teil der Montana Arts College – Reihe von Julia K. Stein. Der Leser taucht ein in die College-Welt voller kreativer Menschen, denn hier lernt man Tanz und Schauspiel weit abgeschieden von glitzernden Großstädten. Durch ein Stipendium hat es die Tänzerin Yuna auf das College in Montana verschlagen. Sie ist komplett anders, als man sich die „typische“ Balletttänzerin vorstellt. Und der Leser trifft auf Miles, der im Studentencafé und auf der Gästeranch arbeitet und den eine geheimnisvolle Aura umgibt. Beide sind auf dem Campus Außenseiter und vielleicht verlieben sie sich gerade deshalb unsterblich ineinander. Doch da gibt es noch ein Versprechen, das Miles in seiner Vergangenheit gegeben hat und unbedingt halten will…
Mein Eindruck vom Buch:
Dieses Werk lässt mich wirklich zwiegespalten zurück! Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr und ich fand es schön, dass ich abwechselnd Yuna und Miles begleiten konnte, denn die Geschichte ist aus der Perspektive der beiden erzählt. Ich liebe einfach Ich-Erzählungen, da kann man sich soooooo gut reinfühlen – zumindest normalerweise. Denn hier hat mir das leider gefehlt. Miles fand ich einen sehr interessanten Charakter und ich war enorm gespannt darauf, was in seiner Vergangenheit passiert ist und an welchem Versprechen er „gefangen“ ist. Die Auflösung fand ich allerdings ziemlich ernüchternd und hätte ich mir ehrlich gesagt spektakulärer vorgestellt. Denn im Grunde war die ganze Story leider sehr vorhersehbar. Was die Figur Yuna angeht, bin ich leider weniger positiv. Sie hat in ihrer Vergangenheit ebenso viel verkraften müssen, doch davon war bei der „jetzigen“ Yuna nichts zu spüren. Meiner Meinung nach wurde sie sehr farblos dargestellt. Gut, sie unterscheidet sich äußerlich von den anderen Tänzerinnen, doch ich hatte den Eindruck, das war’s dann auch schon an Andersartigkeit. Was mir leider auch noch negativ auffiel: Es gibt leider auch ein paar Logikfehler im Buch… ist zum Beispiel von Rich und Ellen die Rede, wird im nächsten Satz mit selben Kontext auf einmal Bill und Ruth genannt, nur um gleich wieder auf Rich und Ellen umzuswitchen. Sowas sollte eigentlich nicht passieren und katapultiert mich in die Realität zurück und macht bewusst, dass es sich hier wirklich nur um Fiktion handelt. Darüber hinaus fand ich manche Fäden zu lose… wird darüber gesprochen, dass die Tänzerinnen Follower auf den Social Media Kanälen benötigen um weiter zu kommen, wird dieses Thema aber auch gleich wieder fallen gelassen und taucht nie wieder im Buch auf. Sehr positiv ist mir aber der „Nebencharakter“ Rich aufgefallen. Endlich mal ein Rollifahrer, der nicht als mitleiderregendes Etwas dargestellt wird, sondern als dynamisch und fit. Nachdem ich selbst im Rolli bin, fand ich das natürlich spitze.
Fazit:
Mir fehlten in der Geschichte leider die Emotionen. Miles und Yuna haben mich nicht wirklihc berührt, nicht gepackt, obwohl definitiv das Potenzial da gewesen wäre. Nachdem der Schreibstil aber wirklich toll und flüssig zu lesen ist, bin ich sehr unschlüssig, ob ich die weiteren zwei Bände nicht doch noch lesen werde. Das wird wohl die Zeit zeigen